Sie musste schwer schlucken. Charlotte wusste nicht wieso, aber irgendwie tat ihr Klaus leid. Ihr war durchaus bewusst, dass er es sich jetzt so ziemlich mit jedem Familienmitglied verbockt hatte. Eine unangenehme Stille herrschte zwischen den beiden. Bevor Klaus jedoch etwas sagen konnte, begann Charlotte zu reden. „Ich will dir nicht zu nahetreten. Aber bevor du wieder irgendetwas tust, was du später bereuen könntest, wäre es einmal ein guter Anfang, sich zu entschuldigen", sagte sie, drehte sich um und verschwand in dem Flur, welcher zur Küche führte.
Freya beendete gerade ihr Telefonat als Charlotte den Raum betrat. „Ich hätte da eine Frage", begann die
17- Jährige und die Urhexe nickte aufmerksam. „Als ich vor Lucian geflohen bin, bin ich ihm in der Innenstadt begegnet. Als ich versucht habe zu zaubern ist aber nichts passiert. Er hat mich einfach nur angegrinst obwohl er eigentlich mit schmerzen hätte zu Boden gehen müssen", sagte sie und Freya runzelte die Stirn. „Ich habe so eine Vermutung aber dafür möchte ich zuerst das du etwas probierst. Fixiere bitte diese Kerze, schließe deine Augen und stelle dir vor, welche Wärme von dieser Flamme ausgeht, wenn sie angezündet wird", sagte die Urhexe und Charlotte tat wie ihr gesagt. Konzentriert beobachtete sie die Kerze auf dem Esstisch, schloss ihre Augen und versuchte sich vorzustellen, welche Wärme diese Flamme spendete und wie langsam der Docht der Kerze abbrannte. Einige Minuten später öffnete sie wieder ihre Augen. Als sie einen Blick zur Kerze warf, konnte sie sehen, dass sie nicht angezündet wurde. „Freya. Was stimmt nicht mit mir!", wollte die 17- Jährige wissen und bedachte die Urhexe mit einem verwirrten Blick. „Meine Vermutung wurde bestätigt. Deine Zauberkraft wurde von den Hexen blockiert, als du die Kirche betreten hast. Deine Magie wird sich aber regenerieren. Jedes Mal, wenn du Lucian jedoch angreifst oder angegriffen wirst kannst du ihm nichts anhaben, weil deine eigene Magie ihm nicht schaden kann. Da er aber ein Heretiker ist, kann er dir ohne Probleme Kraft absaugen. Das heißt, dass du für ihn eine so zusagende unerschöpfliche magische Tankstelle bist die sich nicht wehren kann".Nach dem Gespräch mit Freya, war Charlotte in ihrem Zimmer verschwunden. Nun saß sie auf ihrem Sessel und beobachtete die Menschen die sich durch die Straßen schoben und immer wieder vor Schaufenstern alter Hexenläden stehen blieben. Die 17- Jährige hatte schon mehrmals versucht in ihrem Zimmer zu zaubern aber es gelang ihr nicht. Das Regenerieren sollte eigentlich nicht so lange dauern. Kopfschüttelnd stand Charlotte auf und verließ ihr Zimmer. Sie wollte unbedingt zu Hope.
Leise klopfte sie. Plötzlich öffnete Hope die Türe, zog Charlotte hinein und schloss sie schnell wieder hinter sich. „Was ist los?", wollte die 17- Jährige wissen. „Ich habe was echt blödes und Unüberlegtes getan", antwortete Hope und Charlotte riss geschockt die Augen auf als sie sah, wenn ihre Freundin angerufen hatte.
„Was hast du ihm gesagt?", wollte die 17- Jährige wissen und setzte sich auf Hopes Bettkante. Mit wässrigen Augen ließ sich Charlottes Freundin neben ihr fallen. „Hope. Verdammte Scheiße. Was hast du ihm gesagt?", fragte sie, bevor sie ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. „Ich... Ich war so sauer auf meinen Vater, dass ich in unüberlegter Weise angerufen und erzählt habe, was die Schwachstellen bei meinem Dad und in unserer Familie sind", sagte sie leise. „Und welche wären das beispielsweise?", wollte die 17- Jährige wissen und krempelte sich die Ärmel ihres Blau weißen Flanell Hemdes nach oben. „Das Finn und Esther in unserem Keller liegen und das unseren Untergang bedeutet, wenn sie aufgeweckt werden", nuschelte Hope und lief in ihrem Zimmer auf und ab. „Das heißt: Du hast Lucian erzählt, dass er nur deine Oma und deinen Onkel aufwecken muss, um uns alle umzubringen!", fasste Charlotte fassungslos zusammen und vergrub überfordert ihr Gesicht in ihren Händen.
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Fürchte dich vor der Angst 2
Fanfiction2.Teil von Fürchte dich vor der Angst. WICHTIG: Den ersten Teil sollte man gelesen haben! Es waren zwei Monate vergangen. Charlotte lebte noch bei den Urvampiren in New Orleans. Chris und sie sahen sich fast jeden Tag. Charlotte empfand immer mehr...