Manipulation

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Charlotte lag auf ihrem Bett, den Blick auf ihre auf der Decke hängende Lampe gerichtete. Sie wusste nicht ob sie Mandy wirklich nicht sagen sollte, was passiert war. Irgendwie fühlte sie sich ihrer ehemals besten Freundin, was das betraf, schuldig. Mandy sollte es wissen. Und wenn sie es wüsste würde sie es verstehen. Charlotte Entschluss stand fest. Mandy sollte es erfahren.

Plötzlich klingelte ihr Handy. Schnell schnappte sie es sich von ihrem Nachtkästchen und ließ sich in den Sessel fallen, der neben dem Fenster in ihrem Zimmer stand. „Hey", sagte sie glücklich und Chris erwiderte es gut gelaunt. „Was gibt's?", fragte sie. „Ich wollte nur Fragen wie es dir geht. Ich habe dich heute nicht besuchen können. Tut mir leid", antwortete er und die 17- Jährige schniefte gerührt. „Mir gehst es gut. Und dir?", erwiderte sie. „Auch. Ich habe von Hope erfahren was mit deinem Onkel passiert ist. Es tut mit verdammt leid. Wirklich", sagte er und Charlotte musste zugeben, dass er bisher der einzige war dem sie es glaubte, dass es ihm leidtat, auch wenn es nicht seine Schuld war. „Danke Chris. Du weißt gar nicht wie viel mir das bedeutet", antwortete sie und kaute auf ihrem Daumennagel herum. „Ich habe da noch eine Frage. Angenommen du triffst einen guten Freund, den du lange nicht mehr gesehen hast, wieder zufälligerweise und du ihm etwas verschwiegen hast, würdest du dann versuchen ihm die verkorkste Wahrheit zu erzählen. Oder würdest du ihn verletzten um ihn nicht in dein verrücktes Leben zu ziehen?", wollte sie wissen und Chris schwieg ehe er zu sprechen begann. „Ich glaube ich würde ihm die Wahrheit sagen, wenn es sich dabei um einen guten Freund handelt. Jeder Mensch, der einem einmal wichtig war, verdient die Wahrheit", antwortete er und die 17- Jährige nickte lächelnd. „Vielen Dank, Chris. Du hast mir wahnsinnig geholfen", sagte sie. „Freut mich, dass ich dir helfen konnte", erwiderte er.

„Ich muss Schluss machen. Sehen wir uns morgen?", wollte sie wissen. „Auf jeden Fall. Bis morgen", antwortete er ehe er auflegte. Lächelnd legte sie ihr Handy zur Seite, schnappte sich ihre Jacke und verließ zügig ihr Zimmer.

Langsam schlenderte sie zu dem Hotel wo Mandy und ihre Eltern die Zeit in New Orleans verbrachten. Sie war nervös. Charlotte wusste nicht wie ihre ehemals beste Freundin reagieren würde. Als sie um eine Ecke bog, konnte sie Mandy und ihre Eltern sehen die gerade ihr Gepäck in ein Taxi luden. Schnell ging sie auf ihre Freundin zu. Als Mandys Eltern noch einmal zu der Rezeption gingen, nutzte Charlotte sofort ihre Chance. Langsam tippte die 17- Jährige ihre Freundin an. Langsam drehte sich Mandy um. „Es tut mir leid. Du hast recht. Du verdienst die Wahrheit...", begann sie, stoppte aber als sie ihr verwirrtes Gesicht bemerkte.

„Ahm... Entschuldigung aber kennen wir uns?", fragte Mandy und die 17- Jährige gefror das Blut in den Adern. „Nein, sorry. Ich... Ich muss dich mit jemandem verwechselt haben", stotterte sie, drehte sich um und lief zurück zum Anwesen.

Während sie sich einen Weg durch die tanzenden Mengen auf den Straßen New Orleans machte, wurden ihre Augen wässrig. Wieso konnte sich Mandy nicht mehr an sie erinnern? Sie raufte sich die Haare. Das kann doch nicht wahr sein, dachte sie sich. Charlotte wusste nicht was passiert war aber ihr fiel ein, dass sie nur einer Person mit unmenschlichen Kräften etwas von ihrer Begegnung mit Mandy erzählt hatte. Sofort baute sich unglaubliche Wut in ihr auf und sie konnte nicht anders als sich auf diese zu konzentrieren. Charlotte schnaubte kurz herablassend ehe sie sich schnellen Schrittes auf den Weg zum Anwesen machte.

Fürchte dich vor der Angst 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt