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Lissis Sicht
Geschockt sah ich auf die Stelle an der Dagur noch eben stand. Waaaaaaaaaaaaaa...? Was ist dort gerade passiert?? Der Titan-Nadder sah auch verwirrt an die Stelle, wandte sich aber wieder zu mir. Ich stand stocksteif da und hielt den Atem an. Bitte liebe Götter, lasst mich am Leben. Ganz langsam ging ich rückwärts, wieder hinter den Felsen. Es war nicht der Moment um in Panik zu geraten. Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte lass den Nadder verschwinden.  Glücklicherweise wurde mein Gebet erhört. Der Nadder verschwand nach einer kurzen Weile. Zur Sicherheit blieb ich noch ein paar Minuten stehen. Versichert, dass der Nadder abgehauen ist, rannte ich zum Bach und begann das Umfeld abzusuchen. Nach nichtmal zehn Sekunden hörte ich eine bekannte Stimme. "Suchst du mich? Geht es dir gut Lissi?" Erleichtert drehte ich mich um und umarmte Dagur kurzerhand. Noch bevor er die Umarmung erwidern konnte stieß ich ihn von den Füßen und er landete auf dem Boden.
"Ja, freut mich auch zu sehen, dass ich lebe." Er sprang schnell wieder auf und reichte mir seine zweite Axt. Seit ich ihn kenne trägt er eine Axt am Rücken und darüber noch eine. Dann hat er noch ein Dolch im Schuh und ein Messer im Gürtel. Warum er so schwer bewaffnet ist kann ich mir nicht erkläre. "Falls etwas passiert mach damit laute Geräusche. Warum ist mir das eigentlich nicht schon vorher eingefallen?!" Er stapfte los und ich folgte ihm.
"War das alles dein Plan? Den Drache zum Bach locken und im richtigen Moment reinspringen,  damit er denkt er hätte dich erwischt?" Dagur nickte und lächelte mich an. "Klug kombiniert Lissi. Anscheinend ist er-zum Glück- auch drauf reingefallen."
Wir gingen weiter und erreichten schließlich auch schon das andere Ende der Insel. Zumindest denke ich es ist das andere Ende. "Dagur?  Sind wir richtig oder haben wir uns verirrt?" "Wir sind richtig keine Sorge."
Ich sah mich nach zum Feuer machen um. Die Wikinger haben uns bei der Ankunft in dicke Pelze gehüllt.  Wir waren diese Temperaturen schließlich nicht gewohnt. Dennoch war mir kalt. "Dagur?  Kennst du einen Weg und schnell ein Lagerfeuer zu machen?"
"Klar doch. Dagur kennt immer einen Weg." Kurzerhand bastelte er einen Kreis aus Steinen und Stöcken.  Mit zwei anderen Steinen entzündete er final auch das Feuer. "Tja. Berserker stets vorbereitet auf alles und jeden."
Ich musste bei dem Gedanken an den Nadder lachen. Darauf war er ja auch wirklich gut vorbereitet. Erst sah er mich etwas verwirrt an, doch nach kurzer Zeit schien ihm einzufallen über was ich lache und er tat es mir gleich.
Einige Zeit später lag ich am Lagerfeuer auf dem harten Boden und  sah in den Himmel. Die Sterne waren heute besonders schlecht zu sehen und ich hatte Mühe auch nur einen zu finden. Seufzend drehte ich mich auf die Seite und betrachtete das Feuer. Ein klein wenig erinnerte es mich an Dagurs Haare. Und die Wiese an seine Augen. Echt interessant was wir alles mit der Natur verbinden können. Und wenn man gerade von jemanden spricht oder an jemanden denkt muss derjenige näturlich auftauchen. Wie auch jetzt. Dagur stand hinter mir und erschreckte mich dermaßen, dass ich aufsprang und beinahe ins Feuer stolperte. Zum Glück hielt mich ein starker Arm fest. Erschrocken sah ich ihn die grasgrünen Augen meines Gegenübers. "Dagur!? Bei allen meinen Ahnen, weißt du eigentlich wie sehr du mich erschrocken hast!?" Entschuldigend sah er mich an. "Na klar weiß ich das, sonst würde ich dich jetzt nicht festhalten, damit du nicht ins Feuer fällst." In dem Moment bemerkte ich, dass ich immernoch teils über dem Feuer schwebte. Schnell sprang ich von da weg. "Nun gut. Das habe ich nicht bedacht." Dagur schüttelte lachend den Kopf und zeigte auf ein...Ja was ist das?  Sieht aus wie ein Wasserkelch. Nur stattdessen befanden sich darin Beeren. "Ich dachte du könntest Hunger haben."

Dragons- Neue Welten [Ferien auf fernen Inseln 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt