Dragons- Neue Welten [Ferien auf fernen Inseln 3]

38

Schattenklaue und Ohnezahn suchten im Sand und hielten immer wieder inne um sich nach Geräuschen umzuhören. Doch da war nichts. Schattenklaue flog hoch und sah sich aus der Luft um. Sie signalisierte Ohnezahn ihr zu folgen. Nach kurzer Zeit sah auch Ohnezahn den farbigen Drachen. Sturmpfeil stand mitten auf einer Sanddüne und hielt ihre Flügel beschützend um etwas. Astrid und Ryo befreiten sich aus den Flügeln um Ohnezahn und Schattenklaue zu empfangen.
"Ohnezahn! Schattenklaue! Euch geht es gut! Aber wo sind die Anderen?"
"Wo ist Papa?", fragte Ryo.
"Wir finden ihn, keine Sorge. Ich glaube wir können jetzt losfliegen und nach unseren Freunden suchen." Astrid begann in Ohnezahns Satteltasche etwas suchen und zog eine Schwanzflosse hervor.
"Wie hat Hicks die bloß dort reinbekommen? Also gut, Ohnezahn, mit dieser Schwanzflosse wirst du selber fliegen können." Astrid legte sie an und stieg dann mit Ryo auf Sturmpfeil.

Nach einer kurzen Weile kam ihnen Taffnuss entgegen. Allerdings auf Fleischklops. "Ihr lebt! Huh, ich dachte schon ich wäre der Einzige. Fleischklops hier hat sich mit mir verirrt, also arbeiten wir jetzt als Team. Wieso fliegt Ohnezahn ohne Hilfe?"
"Hicks hat eine Schwanzflosse eingepackt, mit der Ohnezahn selbst fliegen kann. Er meinte es sei für alle Fälle, aber das ist jetzt unwichtig. Los komm!"
Sie durchsuchten das Gebiet in einem kleinen Umkreis, fanden aber nur Tinder. Der Klingenpeitschling war erfreut seinen Reiter zu treffen und brachte ihn direkt zu Windfang.
"Wenn Windfang hier ist, wo ist dann Heidrun?" Besorgt sah die blonde Wikingerin sich nach ihrer Freundin um. Windfangs Satteltaschen waren nicht vollzählig, was Astrid skeptisch werden ließ. Windfang selbst schüttelte auch nur den Kopf, als Astrid nach Heidrun fragte.
"Wo kann sie bloß sein? Wo können alle bloß sein?"

Fischbein irrte durch die endlosen Sandtäler. Nichts als Sand. Es wurde wieder dunkel und dementsprechend fürchtete er die endlosen Täler, die sich bewegten.
"Heidrun!? Hicks!? Astrid!? Taffnuss!? Fleischklops!? Ohnezahn!? Irgendwer!? Wo seid ihr alle!?"
Kurz blieb es still, dann vernahm Fischbein eine Stimme.
"Fischbein!? Bist du das!?"
"Ja! Hicks?"
Da entdeckte Fischbein den Wikinger ein ganzes Stück in der Ferne.
"Bleib wo du bist, ich komme!", rief dieser und rannte los. Fischbein kam ihm langsam entgegen.
Endlich erreichten sie sich.
"Bin ich froh, dass ich wenigstens jemandem gefunden habe! Geht es dir gut?"
"Ja, und dir?"
"Alles super. Abgesehen davon, dass ich mich in einem Sandsturm verloren habe, irgendwo auf einem fremden Kontinent, an einem unbekannten Ort und dann auch noch ganz allein und ohne jegliche Vorräte."
"Ja, diese Situation ist natürlich nicht gerade ideal. Komm, wir suchen die Anderen."

Sie verbrachten beinahe eine Stunde damit, nach den anderen zu rufen. Erst als Hicks und Fischbein bereit waren aufzugeben und eine Pause einzulegen, entdeckten sie Schatten am Himmel.
"Hicks? Siehst du das auch?"
"Ja, das tue ich." Er sprang auf und begann mit den Armen zu wedeln.
"Hey! Ohnezahn! Astrid! Hier sind wir!"
Die Schatten nährten sich dem Boden und nahmen langsam klar und deutlich die Gestalt von all ihren Freunden an. Nur Heidrun fehlte.
"Hicks!" Astrid landete mit Ryo direkt neben ihm.
"Papa!" Hicks küsste sie beide und wandte sich dann zu Ohnezahn.
"Ohnezahn! Dir geht es gut! Nach diesem Abenteuer hier müssen wir wohl unseren alten Plan mit dem Sicherungsseil wieder einführen."
Ohnezahn schüttelte wild den Knopf und Schattenklaue gab ein lachendes Geräusch von sich.
"Wo ist Heidrun?", fragte Fischbein.
"Wir wissen es nicht. Tinder und Windfang haben wir gefunden, aber von Heidrun keine Spur."
"Ich an eurer Stelle würde mir jetzt erstmal etwas wärmeres anziehen und dann auf eure Drachen steigen.", meinte Taffnuss.
"Du hast Recht."

Fünf Minuten später flogen sie alle auf der Suche nach Heidrun durch die Luft. Es war mittlerweile stockfinster geworden und nur der Mond spendete einigermaßen Licht. Ohnezahn und Schattenklaue nutzten ihre Fähigkeit als die Suchenden nicht weit über dem Boden flogen.
"Heidrun! Wo bist Du!?", erklang es und durchbrach die Stille. Die vielen verschiedenen Stimmen und Geräusche von Drachen waren ziemlich durcheinander, doch Heidrun würde es schon verstehen.
"Heidruuuuuuuuuun!", stimmte auch Ryo mit ein. Ihre Stimme stach hervor, so hell und jung wie sie war. Zudem schrie Ryo lauter als die Erwachsenen.
"Ruf mal bitte nochmal, Ryo."
"Heidruuuuuuuuuuuuuuuuun!", schrie sie aus voller Kehle.
"Wieso antwortet sie nicht? Haben wie uns wirklich so weit voneinander getrennt?"
"Vielleicht sollten wir im Kreis fliegen und den dann immer mehr vergrößern. So könnten wir sie finden."
"Gute Idee. Lasst uns das so machen. Nach rechts!"

Der Kreis wurde größer und größer, doch Heidrun blieb noch immer verschollen.
"Was ist, wenn sie unter dem ganzen Sand begraben wurde!?" Taffnuss äußerte erschrocken, was alle fürchteten.
"Wurde sie nicht. Wir sind doch auch alle davongekommen, also schafft Heidrun es mit Sicherheit auch.", versuchte Astrid die Stimmung zu lockern. Doch es empfing sie nur bedrücktes Schweigen. Plötzlich machten Ohnezahn und Schattenklaue halt.
"Was ist los?" Hicks erkannte in der Dunkelheit so gut wie nichts.
Schattenklaue spendete Licht und da sahen sie es.
"Das ist doch die Jacke, die Heidrun auf Korika bekommen hat!", stellte Fischbein fest.
"Äh, Leute? Ich glaube das soll eine Spur sein." Taffnuss deutete auf eine Murmel, die im Sand lag.
"Die haben wir von Lissi bekommen. Sie meinte diese würden Glück bringen. Wir haben eine ganze Tasche voll davon! Wer weiß was man alles handeln kann."
"Steigen wir ab und folgen schnellstmöglich der Spur. Sonst könnten die Murmeln unter dem Sand verschwinden."
Die Drachen leuchteten den Weg. Die Murmeln lagen in großen Abständen, doch man fand sie wieder.
"Seht ihr das da vorne!?"
Nicht weit vor ihnen leuchteten Fackeln.
"Vielleicht ist Heidrun ja dort! Die Murmeln gehen auch in die Richtung!"