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Die Lichter kamen immer näher.
"Die Spur führt tatsächlich dort hin!" Fischbein legte einen Zahn zu und die Anderen taten es ihm nach.
"Ich frage mich was passiert ist. Wieso ist sie dort und warum hat sie eine Satteltasche dabei?"
"Ich glaube das werden wir bald schon herausfinden."
Hicks führte mit Hilfe von Handzeichen die Gruppe möglichst nah an das Lager ran. Sie blieben glücklicherweise unentdeckt. Ohnezahn knockte schnell eine Wache aus.
"Seht mal. Die Stoff ist so dünn, dass er mehrere Schichten anhaben muss."
Diese Vermutung erwies sich als wahr und Fischbein schlug daraufhin etwas vor.
"Wenn wir die erste Schichte nehmen und über unsere Kleidung anziehen, könnte es als Kostüm durchgehen. Außerdem könnte man auch dieses Tuch nehmen und es genauso aufsetzen. Dann sieht man nur die Augen und den Mund."
"Das ist wahr, allerdings hat niemand von uns dir richtige Statur oder Augenfarbe, ganz zu schweigen von der Hautfarbe."
"Wenn man Augenkontakt vermeidet und die Verkleidung nur nutzt um keine weitere Aufmerksamkeit zu bekommen, könnte es funktionieren", warf Astrid ein. "Sollte es zu brenzlig werden, greifen wir einfach ein."
"Riskant, aber besser als nichts. Taffnuss, du kommst am besten hin. Deine Augenfarbe ist nicht so dunkel, aber auch nicht so auffällig wie unsere. Außerdem passen dir die Sachen wahrscheinlich am besten. Nur sollten wir uns etwas für Hautfarbe und Haarfarbe überlegen. Auch die Statur könnte ein Problem werden. Sieh mal, fast alle hier sind um einiges muskulöser."
"Astrid hat Recht. Aber da ist auch noch etwas anderes dran. Fast alle Männer sind viel muskulöser. Die Frauen hingegen haben eine ähnliche Statur, seht!" Hicks deutete auf einige Frauen. "Das Problem ist in dem Fall allerdings auch wieder Haar-, Haut- und Augenfarbe."
"Einige von ihnen tragen bodenlangen Gewänder und Kopftücher. Dort verstecken sie ihre Haare. Am Hals und im Gesicht haben viele von ihnen Verziehrungen. Wenn wir so ein Gewand hätten, und dann noch irgendwie den Rest verdecken könnten, wäre es für mich möglich, dort unbemerkt hin zu gelangen.", überlegte Astrid.
"Zum Glück habe ich hier etwas passendes!", erklang es von Taffnuss. Er hielt ein Stück Stoff in der Hand.
"Es ist nicht unbedingt dasselbe, aber die Händler damals meinten, dass sowieso die meisten ähnlich sind. Was ist? Fischbein ist nicht der Einzige, der sich mit Hilfe von Wärterbücvern verständigen kann!"

Astrid zog sich schnell das Gewand an und versteckte ihre Haare unter dem Tuch. Sie zog es sich bis in den Nacken. "Wenn du nachts gehst, wird man deine Augen und Haut vielleicht nichts sofort bemerken. Im Notfall wirst du dich allen mit dem Rücken zuwenden müssen. Sei aber vorsichtig, ja?"
So taten sie es auch. Astrid ging los, während die Zurückgebliebenen warteten. Sollte sie im Laufe der nächsten Stunde nicht auftauchen, würden sie eingreifen.
Fünf Minuten vergingen. Zehn, Fünfzehn, Dreißig. Da tauchte Astrid endlich auf, Heidrun mit ihr.
"Heidrun!" Bis auf einen verschreckten Blick wirkte sie unversehrt.
"Erklär uns alles später, erstmal brauchen wir einen sicheren Abstand."
Nachdem sie einige Kilometer weiter südlich geflogen waren, hielten sie an und Heidrun begann zu erzählen.
"Ich hatte mich in dem Sturm verloren und als er vorbei war, tauchten sie plötzlich auf. Ich glaube mein Aussehen führte dazu, dass ich als bedrohlich bertrachtet wurde. Ich bin blass, habe grüne Augen und völlig fremde Gesichtszüge, außerdem bin ich bewaffnet und habe durch die Sandkörner ein paar kleinere Verletzungen gehabt. Sie haben mich mitgenommen, meine Wunden schnell gesäubert und dann die Satteltasche genommen,  die ich zufällig Windfang irgendwann im Sandsturm entrissen habe. Das war, glaube ich, als ich gestolpert bin und Windfang in die falsche Richtung lief. Jedenfalls saß ich dort dann eine Weile, bis jemand kam und die Waffen, sowie die Satteltasche in eine Holzkiste legte und versuchte mit mir zu reden. Aber ich verstehe ja nichts, was sie bald merkten und es dann aufgaben. Ich weiß nicht, was sie danach mit mir vorhatten, aber bis Astrid kam, war ich alleine. Natürlich hat man mich noch entsprechen gefesselt. Ich denke, dass ich einfach als gefährlich gesehen wurde."
"Ein Glück, dass wir dich jetzt gefunden haben. Lasst uns so schnell wie möglich diese Wüste hinter und bringen!"

De darauffolgenden Tage bestanden aus dem Fliegen, Essen, Trinken, Schlafen und Ressourcen suchen. Das Wasser wurde zwischendurch etwas knapp, doch schon bald erreichten sie ein Gebiet, dass nur so blühte und in dem es noch wärmer, aber feuchter war als in den Gebieten davor.
"Ich fühle mich, als würde die Hitze mich erdrücken wollen. Bin das bloß ich, oder ist das Atmen hier etwas schwerer?"
"Vielleicht kommt es uns nur so vor, weil hier die Luft so feucht ist. Also hier werden wir uns ganz schön durchschlagen müssen. An einem Stück überfliegen wird nicht gehen, fürchte ich."
"Da magst du recht haben, aber diese krabbelnden Dinger sind mir trotzdem nichts ganz geheuer.", meinte Heidrun, als sie auf ein kleines achtbeiniges Tier deutete.
"Ahhhh!", schrie Ryo auf. Sie vergoss ein paar Tränen, dann konnte man sie endlich beruhigen.
"Im Tagebuch steht, dass viele der Tiere und Pflanzen gefährlich sein können. Also nicht zu nahe kommen, nicht anfassen und erst recht nicht essen. Nein Taffnuss, diese Früchte auch nicht." Taffnuss wandte den Blick von den Früchten an den Bäumen ab und seufzte.
"Dabei sehen sie so gut aus!"

Dragons- Neue Welten [Ferien auf fernen Inseln 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt