Die einzige Lichtquelle in der Hütte war das Feuer in der Feuerstelle. Der Mann saß daneben und verfasste einen Antwortbrief. Sein Angebot stand noch, das hatte er auch damals deutlich unter die Nachricht geschrieben. Es würde sich noch bis zu seinem Lebensende stehen. Doch das Treffen musste geheim bleiben und ebenso alles, was er zu erzählen hatte. Geriet dieses Wissen in falsche Hände, so könnte es das Ende für alle Drachen bedeuten. Denn das Geheimnis war soviel größer als von allen angenommen.
Er nahm den Schrecklichen Schrecken und gab ihm zur Verstärkung einen Fisch. Nachdem dieser den Fisch verspeist hatte, schickte der mysteriöse Empfänger den Schrecken zurück nach Berk.Der Schrecken flog wieder eine weite Strecke und als Berk wieder in Sicht kam, stand die Sonne bereits hell am Mittagshimmel. Erschöpft landete der kleine Drache in des Oberhauptes Haus. Hicks bemerkte ihn und nahm dem Drachen die Nachricht sofort ab. Der Schrecken bekam zur Belohnung ein sättigendes Essen.
Hicks las sich den Brief schnell durch. Er sollte so schnell wie möglich kommen, und das würde er auch tun. "Ohnezahn? Wir müssen wieder einen längeren Ausflug machen." Freudig sprang der Drache auf. In den letzten Tagen war Hicks ständig im Dorf unterwegs gewesen und Ohnezahn hatte Schattenklaue geholfen." Und wohin soll's gehen?" Astrid stand mit verschränkten Armen in der Tür.
"Äh...zu einer...Oberhauptsbesprechung."
"Ach ja? Was wollt ihr denn besprechen?"
Hicks wusste, dass er ein schlechter Lügner war, aber das hier könnte er nun wirklich niemandem erzählen.
" Es geht um Handel. Seit Händler Johann sein Leben als Händler aufgegeben hat, hat sich so einiges verändert."
Astrid nickte. "Dann viel Spaß. Wie lange bleibst du?"
"Ich denke mal nicht allzu lange. Auf jeden Fall weniger als eine Woche."
Er gab Astrid einen Abschiedskuss und wollte schon das Haus verlassen als ihm etwas einfiel. Er schnappte sich sein kleines Notizbuch und die Aufzeichnungen seines Vaters über den Handel. Schließlich musste er mit etwas Glaubwürdigem zurückkehren.
"Oh und Astrid. Sag bitte Bescheid, ja?"Er sattelte Ohnezahn und sie brachen auf. "Also gut mein Freund. Vor und liegen ungefähr 8 Flugstunden. Du bist schneller als der Schreckliche Schrecken, also sollten wir auch schneller ankommen. Jetzt interessiert mich aber wirklich was er mir zu erzählen hat."
Astrid gab Bescheid über Hicks Ausflug. Doch Fischbein sah skeptisch drein. "Was ist los Fischbein?"
"Die Absprache über den Handel fand erst vor kurzer Zeit statt. Er kann unmöglich schon wieder dorthin unterwegs sein. Mir hat er damals sogar noch erklärt, dass diese Absprache nur alle zweiundhalb Jahre stattfindet."
"Des stimmt.", meldete sich Grobian zu Wort. "Das war erst vor Kurzem der Fall."
Nun war auch der Rest misstrauisch.
"Ich frage mich, in welche Schwierigkeiten er diesmal wohl gerät."Hicks und Ohnezahn flogen ohne Pause. Diese Sache konnte einfach nicht warten. Ohnezahn gab zwischendurch Geräusche von sich, die darauf hinwiesen, dass er eine Pause haben wollte. Als nach 5 Stunden des Weges eine Insel in Sicht kam, gab Hicks schließlich nach. "Aber nur eine kurze Pause. Diese Sache ist wichtiger als so einiges davor." Sie landeten auf der Insel und aßen etwas. Es wurde immer kälter, da sie in den Norden flogen. Also entzündete Ohnezahn noch schnell ein Feuer an dem sie sich aufwärmten. Hier schneite es bereits Wenn auch nicht stark. Der Schreckliche Schrecken hatte das Glück gehabt, dass es bei seiner Reise nicht der Fall war. Sonst wäre er deutlicher langsamer vorangekommen. Bald schon erhoben die zwei Freunde sich wieder in die Lüfte und setzten ihren Weg fort.
Derzeit dachte der alte Mann nochmal nach. Er hatte viel zu erzählen und brauchte daher einen groben Plan, in welcher Reihenfolge er das tat. Dazu hatte er sich eine Liste angefertigt auf der Stichworte standen. Für einen Außenstehenden würden sie keinen Sinn ergeben, doch der Mann wusste genauestens über ihre Bedeutung und deren Auswirkungen. Draußen heulte ein Sturm und in der Hütte wurde es immer kälter. Das Holz würde nicht mehr lange für das Feuer reichen.
Hicks und Ohnezahn gerieten in diesen Sturm und der Nachtschatten musste seine Titankräfte benutzen um nicht die Orientierung zu verlieren. Seine künstliche Schwanzflosse hielt dem Wind noch gerade so stand. Glücklicherweise hatte Hicks sie stabilisiert. Der Sturm hinderte sie am Sehen und Ohnezahn benutzte seinen Echolot. Sie hatten nur noch eine halbe Stunde Weg vor sich, doch der Sturm verlangsamte sie. Wenn er sich nicht bald legen würde, liefen die beiden Gefahr sich zu verfliegen.
Astrid durchsuchte die Hütte nach Hinweisen und machte sich dabei selbst Vorwürfe. Wieso konnte sie Hicks nicht einfach mal vertrauen? Weil er sich ständig in Gefahr begab. Doch diesmal blieb ihre Sucher erfolgloser als jede Suche davor.
"Wieso hast du so sehr darauf geachtet keine Hinweise zu hinterlassen?" Sie lehnte sich an den Tisch und strich gedankdnverloren über ihren Bauch. "Bete dafür, dass dein Vater weiß was er tut, Kleines."Der Sturm legte sich nicht, sondern wurde nur etwas schwächer. Doch trotzdem schafften es Drachen und Reiter die Insel zu finden. Die war klein und voller Schnee. Einige Tannen verbogen sich im Wind. Hicks und Ohnezahn kämpften dich durch die Windböen zur Hütte durch. Hicks klopfte an und eine kleine Gestalt öffnete die Tür. Sie traten ein und halfen dem Unbekannten beim Schließen der Tür. Ohnezahn entdeckte das beinahe erloschene Feuer und entzündete es wieder.
"Danke dir, schwarzer Drache. Setzt euch! Ich habe euch sehr viel zu erzählen." Der Mann schlug seine Kapuze zurück und gab den Blick auf seinen Gesicht frei. Er hatte Falten im Gesicht und kam noch Haare auf dem Kopf. Sein Bart hingegen hatte umso mehr Haare. Er hatte graue Augen mit tiefen Augenringen. Eine lange Narbe zog sich über seine Rechte Wange.
" Was ich euch jetzt erzählen werde ist ein gefährliches Geheimnis. Ihr dürft es niemandem weitersagen, denn das könnte das Ende aller Drachen bedeuten." Seine tiefe und brüchige Stimme ließ Hicks einen merkwürdigen Blick zu Ohnezahn werfen. Doch dieser war auch so aufmerksam und Hicks setzte sich an den Tisch. "Ich werde es für mich behalten. Was könnt Ihr mir erzählen?"
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Dragons- Neue Welten [Ferien auf fernen Inseln 3]
Hayran KurguDie Südländer bleiben für einen längeren Zeitraum auf Berk und schließen somit neue Bekanntschaften, wie auch tiefere Freundschaften und mehr als das. Die Drachenreiter kehren bestmöglich zu ihren alten Aufgaben zurück, doch auch auf sie warten noch...