-17: Wir!-

2.2K 56 7
                                    

Als ich die Tür öffne steht Paddy, samt Gitarre und Reisetasche, davor. „Hi, komm rein." Er betritt meine Wohnung und bringt seine Sachen ins Gästezimmer. Anscheinend hat er vor zu bleiben. Ich schliesse die Tür und gehe zur Couch. Er folgt mir. „Dann lass uns reden" sagt er und setzt sich neben mich auf die Couch. „Die Nacht mit dir war wundervoll aber am nächsten Morgen ist etwas passiert." Ich werde nervös. "Joelle hat mich angerufen, als du geschlafen hast. Sie will mich zurück. Sie hat geweint und mich gebeten zurück zu kommen." Während er spricht, knibbelt er an seinen Fingernägeln. Er schaut mich auch nicht an und ich merke, dass es ihm schwer fällt, mir das alles zu erzählen. Ich sage nichts, da ich ihn nicht unterbrechen machte. Ich höre einfach nur zu. „In dem Moment wusste ich nicht was ich tun soll. Ich meine, ich habe diese Frau geheiratet, weil ich sie liebe. Oder geliebt habe. Nach ihrem Anruf, wusste ich nicht ob ich es noch tue oder nicht. Danach kam ich wieder zu dir ins Bett und wusste noch weniger was ich wollte." Jetzt schaut er mich endlich an. „Und jetzt weisst du es?" „Ehrlich gesagt weiss ich es vom Bauch her, aber der Kopf spielt noch nicht so mit. Hätte sie mich vor dem Kelly-Konzert angerufen, wäre ich zurück gegangen." Ich nicke.

Jetzt kommt bestimmt gleich, dass er zu ihr zurück geht um es nochmals zu probieren. Er rutsch näher. „Das heisst?" Obwohl ich Angst vor der Antwort habe, kann ich nicht mehr warten. Er nimmt meine Hand. „Mein Bauch sagt Jana. Mein Kopf sagt Joelle." Ich ziehe meine Hand zurück. „Deshalb warst du am See. Um darüber nachzudenken ob du auf deinen Bauch hören willst oder ob der Kopf gewinnt?" „Ja, ich sass da am Ufer mit meiner Gitarre und habe vor mich hin gesungen. Ich habe über Joelle nachgedacht und auch über dich. Joelle und mich verbindet einfach eine ganz lange und intensive Vergangenheit. Die Gefühle für sie sind nicht einfach von jetzt auf gleich weg." Jetzt bin ich diejenige die an den Fingernägeln knibbelt. „Das heisst, du gehst zurück?" frage ich, obwohl ich die Antwort nicht hören will.

„Nein." Ich schaue ihn erstaunt an. „Ich höre auf meinen Bauch." Er nimmt wieder meine Hand. „Es tut mir leid, dass ich dich so verletzt habe. Dich auf Abstand zu halten fiel mir echt schwer." „Das hat sich aber ganz anders angefühlt" antworte ich. Er streichelt meine Hand. „Ich hatte ein schlechtes Gewissen Joelle gegenüber und als ich nach unserer Besprechung gegangen bin, hatte ich ein schlechtes Gewissen dir gegenüber. Ich wusste nicht was richtig und was falsch ist und ich wusste nicht was ich will. Wie ich meine Zukunft sehe. Jetzt weiss ich es." Ich blicke ihm direkt in seine wunderschönen blauen Augen. „Ich liebe dich, Jana." Ich vergesse zu atmen. Hat er das gerade wirklich gesagt? Hat er die drei Worte tatsächlich ausgesprochen? Ich bin gerade etwas überfordert. Ich lehne mich näher zu ihm und küsse ihn. Er zieht mich auf seinen Schoss. Meine ganze Wut und Trauer ist auf einen Schlag weg. Er hat sich für mich entschieden.

„Wie soll es denn jetzt weiter gehen?" frage ich. Wir liegen zusammengekuschelt auf der Couch. Er küsst mich auf die Stirn. „Ich weiss es nicht. Ich muss erst mal wegen der Scheidung schauen. Keine Ahnung wie das funktioniert." „Mein Papa ist Anwalt, der kann dir bestimmt helfen, wenn du Fragen hast." „Lass uns nicht jetzt darüber sprechen. Ich möchte dich einfach nur ganz nah bei mir haben. Du weisst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe." Er zieht mich noch näher zu sich. „Oh doch, das weiss ich." Hier so mit ihm zu liegen, hätte ich heute Morgen nicht zu träumen gewagt. „Lass uns schlafen gehen. Ich bin echt müde" sagt Paddy und versucht aufzustehen ohne mich zu zerquetschen. „Gästezimmer?" frage ich grinsend. „Keine Chance!" Er zieht mich hoch und küsst mich. „Dich lass ich nicht mehr los. Nie mehr!"

Als wir im Bett sind, liege ich mit dem Rücken zu ihm. Seinen Arm hat er um mich gelegt und ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. „Hey fast hätte ich es vergessen" höre ich Paddy sagen. Ohje was kommt denn jetzt. „Diese Tanznummer mit dem Typen nehme ich dir echt übel meine Liebe." Ich fange an zu lachen. „Ich wollte doch nur sehen, wie du reagierst. Du hast den ganzen Abend kein Wort mit mir gesprochen." Er küsst meinen Nacken. „Ich weiss. Es tut mir leid." „Schon gut, lass uns nicht mehr über die letzten zwei Tage sprechen. Schlaf gut." „Du auch, Little Pigeon." Ich kneife ihm in den Arm. „So nicht mein Lieber. Da musst du dir schon was eigenes einfallen lassen." Er küsst mich nochmals auf den Nacken und wir schlafen ein.

Freitag

„Was steht heute an?" Wir sitzen am Frühstückstisch und trinken einen Kaffee. „Naja, also ich muss in die Agentur. Was du machst, weiss ich nicht." „Ich denke ich sollte mal Joey anrufen und ihm sagen, dass ich noch ein bisschen hier bleibe. Soll ich überhaupt bleiben?" „Wehe wenn nicht" antworte ich. „Danach möchte ich an einem neuen Song arbeiten. Kann ich hier Gitarre spielen?" „Klar, warum auch nicht." Er zuckt mit den Schultern. „Ich will deine Nachbarn nicht ärgern." Ich stehe auf und stelle meine Tasse in die Spülmaschine. Dann gehe ich zu Paddy, lege meine Arme um ihn und gebe ihm einen Kuss. „Ich muss duschen" sage ich grinsend. „Kommst du mit?" Das muss ich nicht zweimal fragen. Er steht auf, hebt mich hoch und läuft ins Badezimmer. Dort stellt er mich auf den Boden und zieht mir mein Shirt über den Kopf. „Da hat es wohl jemand eilig." Ich ziehe ihm ebenfalls das Shirt über den Kopf.

Nach der Dusche ziehe ich mich für die Arbeit an. Paddy hat sich Chiller-Klamotten angezogen. „Ich gehe jetzt in die Agentur. Ich komme dann gegen 12 Uhr nach Hause. Vielleicht kann ich ja am Nachmittag von hier aus arbeiten." Ich gehe zu Paddy und gebe ihm einen Kuss. „Heute Abend koche ich für dich" sagt er und will direkt noch einen Kuss - den ich ihm natürlich zu gerne gebe. „Ich freu mich" sage ich und mache mich auf den Weg in die Agentur.

✔️ Du + Ich = Wir? (Kelly Family / Michael Patrick Kelly FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt