Eine Woche später - 24. Dezember 2017
Seit einer Woche wohnen Paddy und ich nun in unserer ersten gemeinsamen Wohnung. Es ist eigentlich gar nicht so viel anders als vorher. Er war ja schon davor fast immer bei mir in meiner alten Wohnung. Der einzige Unterschied ist, dass nun auch seine Sachen herumliegen. Er hat sich im unteren Büroraum ein Tonstudio eingerichtet. Momentan ist es aber noch sehr provisorisch. Er hat etwas von Schallisolierung und Dämmmatten erzählt. Die muss er irgendwie an der Wand befestigen. Ich bin gespannt, wie er das machen wird. Jedenfalls höre ich ihn jetzt endlich öfter singen und Gitarre spielen. Ich sitze dann auf der Couch, streichle meinen Bauch und höre ihm zu.
„Kanga, i'm back. Schau mal was ich dir mitgebracht habe." Paddy schleppt einen Weihnachtsbaum in die Wohnung. „Oh wow, ich dachte du holst einen kleinen Baum." Ich versuche ihm zu helfen, aber er lässt mich nicht. „Jana, ich mach das schon." Leider hat sich seine übertriebene Fürsorge noch immer nicht gebessert. Wir hatten ein langes Gespräch darüber, aber er hat so grosse Angst um Roo. Ich habe ihm dann versucht klarzumachen, dass ich nicht Joelle bin und dass alles so kommt, wie es kommen muss. Er möchte eben einfach kein Risiko eingehen, denn er macht sich manchmal noch immer Vorwürfe wegen Joelle. Die Vorfreude auf Roo überwiegt aber alle schlechten Gedanken und wir geniessen die Zeit zu Zweit. Wenn Roo da ist, wird das bestimmt anders. Aber anders kann auch ganz grossartig sein.
Paddy hat den Baum aufgestellt und ich habe im Flur die Box mit den Kugeln geholt. Gemeinsam schmücken wir den Baum. Da ich nicht so viele Kugeln habe, sieht der Baum etwas mickrig aus. „Bin gleich wieder da." Paddy zieht seinen Mantel an und geht nochmals weg. Eine halbe Stunde später kommt er mit zwei Kisten hinein. „Nachschub! Ich habe noch ein paar Kugeln organisiert." Als nun auch diese Kugeln am Baum hängen, sieht er wirklich hübsch aus. Langsam kommt die Weihnachtsstimmung auch bei mir an. Wir kuscheln und auf die Couch und schauen unseren Baum an. „Nächstes Jahr sind wir zu Dritt" sage ich und gebe Paddy einen Kuss. „Das wird super." Ich nicke und lege meinen Kopf wieder auf seine Brust. Mit einer Hand streichelt er meinen Kopf, mit der anderen meinen Bauch. Kann es etwas Schöneres geben?
„Los gehts, lass uns fahren." Paddy steht schon angezogen im Flur und hat die Tüten mit den Geschenken in der Hand. Auf seinem Rücken trägt er seine Gitarrentasche. „Bin gleich soweit. Ich suche meinem roten Schal." Wo habe ich den denn hingeräumt? Das ist der Nachteil am Umziehen. In den ersten Wochen muss man wohl gewisse Dinge einfach suchen. Ich finde den Schal in der hintersten Ecke des Wandschranks. „Wer hat ihn denn da hingetan? Ich wohl kaum." Paddy zuckt mit den Schultern. Er hält mir meinen Mantel hin, in welchen ich sofort hineinschlüpfe. Ich nehme mein Handy und lasse es in die Manteltasche gleiten. Meine Finger spüren etwas metallisches und mit einem Mal erinnere ich mich daran, dass da ja noch etwas war. „Pad, ich muss die noch etwas geben." Ich nehme den Ring aus der Tasche. „Ich hatte ihn ganz vergessen. Joelle hatte mir ihn im Gericht gegeben." Ich halte ihm den Ring hin. „Leg ihn auf die Kommode, darum kümmern wir uns später." Er lächelt mich an und ich bin beruhigt. Ich dachte er könnte sauer werden, weil ich ihn so lange mit mir herumschleppe. Ich habe ihn aber wirklich einfach nur vergessen.
„Spätzchen, Paddy, da seid ihr ja endlich." Mama begrüsst uns und nimmt uns die Mäntel ab. Im Wohnzimmer sitzen bereits Papa und Kati, meine Tante Jacqueline und ihr Mann Klaus, meine Cousine Alina und meine Grossmutter. Mein Grosseltern väterlicher Seite sind bereits verstorben und mein Grosspapa hat sich vor über dreissig Jahren aus dem Staub gemacht und meine Grossmama mit den beiden Mädchen alleine gelassen. Oma hat aber das Beste daraus gemacht und führt ein glückliches Leben. Manchmal mit Mann und manchmal ohne. Momentan anscheinend ohne. Ich begrüsse alle. Meine Tante und meine Cousine sehe ich meist nur an Mamas Geburtstag und an Weihnachten. Es ist immer wieder schön sie zu sehen. Zuerst werden die neusten Ereignisse ausgetauscht und ich lasse zum Schluss die Bombe platzen und erzähle von meiner Schwangerschaft.
„Oma? Ich habe eine Überraschung für dich." Ich setze mich neben sie auf die Couch und nehme ihre Hand. „Du wirst bald Uroma." Sie schaut mich mit grossen Augen an. „Ist das wahr?" Ihre Augen füllen sich mit Tränen und ich nehme sie in den Arm. Auch bei Mama kullern die Tränen. „Hört auf zu weinen, sonst muss ich auch gleich." Ich fächer mir Luft zu, damit ich nicht auch weinen muss. „Oh das ist das schönste Geschenk, das du mir machen kannst" sagt Oma und streichelt mir über den Bauch. Auch meine Tante und meine Cousine freuen sich. Onkel Klaus quetscht derweilen Paddy aus. Sie unterhalten sich über die Musikbranche. Scheint ein interessantes Gespräch zu sein. Auch mein Papa mischt sich manchmal ein und die drei diskutieren. Ich hingegen muss meiner Tante und meiner Cousine erzählen, wie Paddy und ich uns kennengelernt haben.
Nachdem nun alle über alles Bescheid wissen, gibt es endlich essen. Seit ich schwanger bin, habe ich immer Hunger und Lust auf O-Saft. Egal was es zu Essen gibt, ich brauche dazu einen O-Saft. Mama hat natürlich welchen besorgt. Weihnachten ist das Fest der Liebe und ich spüre hier am Esstisch ganz viel davon. Vor allem meine Oma, die sich neben mich gesetzt hat, legt immer mal wieder ihre Hand auf meine. „Ich kann es kaum erwarten das Kleine zu sehen." Eine Familie zu haben, die zu 100% hinter einem steht ist Gold wert. Auch Paddy scheint sich wohl zu fühlen. Er unterhält sich meiner Cousine über die Kelly-Family-Zeit. Sie war damals zu jung um den ganzen Hype zu verstehen. Daher interessiert es sie heute umso mehr.
Nach dem Essen gibt es eine kleine Bescherung. Wir hatten abgemacht, dass wir uns keine grossen Geschenke machen. Von meinen Eltern bekommen wir einen Gutschein für einen Kinderwagen. „Mama, wir haben doch gesagt, wir schenken uns nur was kleines." Ich halte Paddy den Gutschein hin. „Wir möchten es aber so gerne." Ich knuddelt meine Eltern. „Vielen Dank, das ist doch aber noch viel zu früh." „Deshalb ja auch nur der Gutschein. Mama hat schon Modelle ausprobiert und ich konnte sie gerade noch rechtzeitig davon losreissen. Sonst würden hier mindestens vier verschiedene Modelle stehen" erzählt Papa und alle fangen an zu lachen. „Was denn. Die Modelle waren alle ganz wundervoll." Auch Paddy bedankt sich und setzt sich wieder zu mir. „Mein Geschenk bekommst du Zuhause" flüstert er mir ins Ohr. „Das grösste Geschenk schleppe ich doch schon mit herum" sage ich grinsend und gebe ihm einen Kuss. „Stimmt auch wieder." Er streichelt mir liebevoll über den Bauch.
Der Abend ist richtig idyllisch. Nach den Geschenken spielt Paddy ein paar Weihnachtslieder auf der Gitarre und meine Familie singt mit. Ich hoffe Paddys Ohren halten das aus, denn im Gegensatz zu seiner Familie ist meine super unmusikalisch. „Stiiiiillleeee Naaaacht, heeeiiillliiiiige Naaaaachhhtttt..." meine Oma scheint in ihrem Element zu sein. Grosseltern zu haben ist ein wahres Geschenk. Ich geniesse es sehr hier im Kreise meiner Familie zu sitzen und das nächste Familienmitglied in mir zu spüren. Mein Herz könnte platzen vor Glück. Ich bin gespannt wie es morgen bei der Familie Kelly zu und her gehen wird. Wir sind alle bei Joey eingeladen, da er am meisten Platz hat. Maite und Trisha wollen kochen. Paddy und die Jungs werden sich um den Baum kümmern. Das wird bestimmt lustig.
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✔️ Du + Ich = Wir? (Kelly Family / Michael Patrick Kelly FF)
FanfictionWas passiert, wenn die Kelly Family deine Fanfiction liest? Hier nun die Geschichte von Jana, der Autorin von "Meine Zeit mit der Kelly Family". (spielt 2017-2021) FanFiction! Alle Handlungen sind frei erfunden und haben nie so stattgefunden! Auch...