Bad ideas make the best Memories.

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Lichtstrahlen weckten mich und ich blinzelte verwirrt, bis ich verstand, dass ich mich wieder in diesem weißen Raum befand. War das immer so, wenn man einschlief? Aber wo waren die anderen? Oder war es doch nur ein Traum? Letzteres klang für mich am logischsten.

Vorsichtig stand ich auf und erwartete, Schmerzen zu spüren, doch nichts tat weh, also musste das alles ein Traum sein. Eine leise Melodie erklang, ich wollte eigentlich nicht dorthin, doch meine Füße trugen mich von alleine zur Tür. Auch meine Hände öffneten wie ferngesteuert die Tür und ich ging, eher unfreiwillig, in den mir allzu bekannten Raum.

Yoongi saß wie beim letzten Mal am Flügel, doch jetzt wechselte er das Lied und etwas in mir fühlte sich komisch an, so als hätte ich auf einmal wieder Kontrolle. Prüfend bewegte ich meine Füße, tatsächlich, es musste an der Melodie gelegen haben. Was für ein komischer Traum. Aber wieso war es wieder der gleiche?

Langsam näherte ich mich Yoongi und dem Flügel, aus dem diese wunderschöne und gleichzeitig so traurige Melodie kam. Ich blieb neben Yoongi stehen und verfolgte jede Handbewegung, wie seine Hände über die Tasten glitten, automatisch die Melodie spielten, welche mich noch näher an das Instrument trieb.

Etwas in mir verlangte danach, ebenfalls zu spielen, meine eigene Melodie und nie wieder aufzuhören, für immer vor diesem Flügel zu bleiben, die Augen u schließen und dem Klang zu lauschen.

Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf, was auch Yoongi zu erlösen schien. Er öffnete seine Augen, welche vorher geschlossen waren und hörte auf zu spielen.

Er lächelte leicht, als er mich erblickte, was mich nur noch mehr verwirrte, vielleicht sollte ich mich daran gewöhnen, dass er in meine Träumen Gefühle hatte und sogar nett war.

„Ich war letztes Mal noch nicht fertig mit erklären, aber ich werde auch dieses Mal nicht fertig werden.“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu mir.

„Lass uns rausgehen.“, sagte er und stand auf.

Ich folgte ihm, als er wieder die Tür öffnete und wir gemeinsam in den Garten gingen. Die Blumen kamen mir noch schöner vor als letztes Mal und die Vögel zwitscherten beruhigend.

„Heute haben wir mehr Zeit…“, murmelte er erneut zu sich selbst, sah mich dann aber lächelnd an.

„Es wäre besser, wenn du fragen stellst, dann kann ich direkt darauf antworten.“

Ich nickte zögernd und überlegte, womit sollte ich anfangen? Im Kopf ging ich die vielen Fragen durch, entschied mich dann aber schließlich für eine.

„Wieso sind die anderen nicht hier? Also jetzt gerade.“

„Bis jetzt hast nur du es hierher geschafft… Wahrscheinlich fühle ich-“, er räusperte sich und sah zur Seite, doch ich erkannte das er rot wurde. 

„Ähm…Ja. Weiß ich auch nicht genau.“, versuchte er sich zu korrigieren, doch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

„Vor meinem Zimmer… da war eine weiße Rose, aber auf einmal war sie blau und danach war sie weg. Bin ich verrückt oder was ist da passiert?“, fragte ich, jetzt war Yoongi es der grinsen musste.

„Die Rosen… Sagen wir, sie drücken meine Gefühle aus. Blau steht für dich.“, antwortet er knapp, doch ich bemerkte, wie er wieder zur Seite sah.

„Wieso bist du hier so nett und… also nicht, dass du nicht nett wärst, aber du hast sonst irgendwie…keine…Gefühle.“, ich schaffte es irgendwie einen Satz zustande zu bringen, auch wenn es kein wirklich vernünftiger war.

„Weil ich meine Gefühle hier zeigen kann, nur hier kann ich, naja, ich sein. Nur war bis jetzt niemand anders da.“

„Und was genau ist ‚hier‘?“, hakte ich nach.

„Ich nenne es Traumwelt, da auch ich nur im Schlaf hierherkomme, genau wie du.“

Das alles wurde immer komplizierter, würde ich es nicht selbst erleben würde ich alles für ein Märchen halten. 

„Also gibt es für nichts eine vernünftige Erklärung?“

Er schüttelte den Kopf und sah dabei schon fast traurig aus.

„Ich… Tut mir leid, falls ich etwas Falsches mache. Also, wenn wir wach sind, ich kann mich dann nicht kontrollieren und auch nicht an die Traumwelt erinnern.“, es war kaum mehr als ein flüstern, doch ich hörte alles.

„Schon in Ordnung, ich verstehe das…irgendwie jedenfalls.“, ich lächelte ihn aufmunternd an, denn ich verstand es wirklich.

Es musste auch schwer für ihn sein das alles zu tun, und sich dem ganzen erst später bewusst zu werden.

„Ich habe nur vergessen dich zu markieren.“

„Markieren? W-wie meinst du das?“, meine Stimme wurde brüchig, denn ich hatte schon so eine Vermutung.

„Nach dem Sex lasse ich immer Markierungen zurück.“, er starrte auf meinen Hals, genau auf die Stelle, die Hoseok sich bereits angesehen hatte.

Vorsichtig kam er näher und drehte meinen Kopf etwas weg, wodurch mein Hals frei wurde.

„Darf ich?“, fragte er sanft.

Eigentlich hatte ich nicht erwartet, dass er nachfragte, er war hier so viel netter. Ich nickte zögernd, wenn es ihm wichtig war, würde ich ihn nicht davon abhalten.

Seine Lippen strichen sanft über meinen Hals, ehe er an einer Stelle stoppte und diese sanft küsste. Er legte seine Lippen an und saugte leicht an meiner Haut, ehe er zärtlich zubiss.

Ich konnte es nicht unterdrücken und ein leises stöhnen erklang aus meinem Mund, welchen ich mir erschrocken zuhielt. Yoongi entfernte sich von mir, betrachtete das Ergebnis und lächelte mich an.

„Es muss dir nicht peinlich sein, es klingt schön wenn du stöhnst.“, hauchte er noch, ehe meine Sicht wieder verschwamm und alles weiß wurde.

Ich wachte wieder auf, genau wie letztes Mal, nur befand ich mich in Yoongis Bett, in dem ich eingeschlafen war. Ich drehte mich um, doch neben mir lag niemand mehr, dort war nur eine zusammengelegte Decke und ein ordentliches Kissen, als wäre nichts passiert.

Es war aber ganz klar etwas passiert, dass spürte ich, als ich versuchte aufzustehen. Schmerz durchfuhr mich und ich sank wieder auf das Bett zurück, na super. Mein Blick glitt durch den Raum und ich suchte nach meinen Klamotten, doch sie waren nicht mehr da, neben dem Fenster stand lediglich ein Tischchen mit einer blauen Rose. 

Nach einigen Versuchen, schaffte ich es tatsächlich  aufzustehen und zu laufen, ohne umzufallen. So wie ich das einschätzte war Yoongi sanft gewesen.

Ich ging zu Yoongis Schrank und öffnete diesen, die Klamotten waren nur weiß und schwarz.

Ich zögerte, was, wenn ich nichts nehmen durfte? Aber ich wollte auch nicht humpelnd und nackt herumirren, um mein Zimmer zu finden.

Bevor ich etwas hätte machen können, klopfte es an der Tür und Taehyung trat ein, er hatte nicht mal auf eine Antwort gewartet.

Erschrocken drehte ich mich zu ihm und merkte, wie er mich genau musterte. Beschämt sah ich Weg und die Röte breitete sich auf meinen Wangen aus.

„Komisch, dass du noch stehen kannst“, kam es grinsend von ihm, während er auf mich zu kam.

Ihm schien auch nicht einzufallen stehen zu bleiben, er kam einfach noch näher, was mich zurückweichen ließ. Doch hinter mir befand sich der Kleiderschrank und ich konnte nicht weiter. Ich spürte Taehyungs Atem an meinem Hals.

„T-tae…Was-“

The PianoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt