My Wolf||j.jk

~KAPITEL 16~

"Alles wird gut Sally. Du weißt nicht was es mit IU auf sich hat, also beruhig dich." redete ich mir selbst ein und versuchte mein Herz wieder auf einen normalen Rhythmus zu stabilisieren. Die Kopfschmerzen waren schon seit ein paar Sekunden verschwunden, nur die Bilder ließen mich nicht in Ruhe. Es waren Szenen wie Jungkook mit einem anderen Mädchen Spaß hatte und ich dabei zu sehen musste wie. Egal ob sie außerhalb waren oder privat. Nur der Gedanke daran ihn mit einer anderen zu sehen, verpasste mir ein Stich im Herz. Vor ein paar Tagen hätte mir das nichts ausgemacht, aber jetzt würde ich jedes Mädchen verfluchen und dafür sorgen, dass sie nicht mehr in seine Nähe kommen würde. Als ich mich beruhigt hatte, lief ich auf unseren Rang Rover zu, wo ich den Kofferraum öffnete und wechselte von meinen Pumps zu weißen Vans, die ich mir mitgenommen hatte, falls meine Füße drohten ab zu fallen. Die Idee, die sich in meinen Kopf breit gemacht hatte war dumm und gefährlich, aber ich brauchte frische Luft und eine Auszeit und da wir hier im Wald waren, blieb mir nichts anderes übrig. Noch schnell die Kapuzenjacke von Jackson, die ich mir geliehen habe und dann lief ich weiter in den Wald rein. Es fing schon an zu dämmern und der Herbst machte sich bemerkbar, als es langsam kalt wurde und ich trotz der warmen Jacke anfing zu frösteln. Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon rum irrte um meine Gedanken frei zu bekommen, aber langsam wurde es richtig kalt und so dunkel, dass man nur schwach etwas erkennen konnte, bis auf den weißen Rock meines Kleides. Als ich mich umsah, bemerkte ich dass ich sehr tief im Wald war und nicht mehr wusste wo ich genau herkam. Verzweifelt ließ ich einen Seufzer aus meiner Kehle, als mein Handy mir zeigte, dass ich hier kein Netz hatte "Na toll! Super gemacht Sally! Jetzt bist du geliefert!"-"Oh ja und wie du geliefert bist." Erschrocken fuhr ich herum und sah das Mädchen von vorhin. Da sie fast nur schwarz trug, erkannte ich nur ihr blasses Gesicht, dass von ihren glatten langen schwarzen Haaren geziert wurde. Mit einem finsteren Grinsen im Gesicht grinste sie mich an und musterte mich von oben bis unten und zurück, bis sie wieder bei meinen Augen stehen blieb und jetzt direkt vor mir stand "Also ich muss echt sagen... seit wann steht mein Kookie auf Mädchen, die nicht asiatischer Herkunft entsprechen?" Ich fing an leicht zu knurren und verkrampfte mich, als sie 'mein Kookie' über ihre Lippen laufen ließ und mir jetzt siegessicher in die Augen sah "Hast du nie von deinen Eltern gelernt Anstand zu haben und die Leute nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen?" Ehe ich mich versah, hatte sie mir ihre Krallen in den Arm und ins Bein gerammt, dass ich mich auf dem Waldboden vor Schmerzen krümmte. Ich fing an zu wimmern, als sie sich auf mich stürzte und mich weiter mit Wunden zu bemalen. Es war zwecklos mich zu wehren, da sie wahrscheinlich mit ihren Fingern tiefer in meine Arme und Beine reingehen würde. Als sie gerade mit meinem Bauch beschäftigt war, hörte man jemanden "IU LASS SIE IN RUHE DU MISTSTÜCK!!" schreien und schon fühlte ich mich 50 Kilo leichter, als sie von mir runter gerissen wurde. Keuchend sah ich ein paar Meter weiter, wo sich gerade jemand mit IU brügelte. Wie es sich anhörte, war es Jackson, der anscheinend in der Nähe gewesen war. "Sally!" ich drehte mich sofort zu ihm, was ich schnell wieder bereute, da sich die Wunden an meinem Körper bemerkbar machten. Als Jungkook endlich bei mir war, hob er mich hoch, wobei ich vor Schmerzen aufkeuchen musste, und lief mit mir auf den Armen weg von den zwei Brügelnden. "Ich bin hier, keine Angst. Dir wird nichts passieren." beruhigte er mich, bis es still wurde und man nur seine Schritte auf der Erde hören konnte. Er war warm wie immer und ich konnte mich endlich bei ihm aufwärmen. Gerade als ich mich näher an ihn ran kuscheln wollte, sah ich auf sein weißes Hemd, dass durch mein Blut nun nicht mehr komplett weiß war "Kookie dein Hemd-"-"Ist das jetzt echt wichtig, dass mein Hemd ein paar Flecken hat?" fragte er leicht lächelnd. Als ich mit müden Augen in seine blickte, erkannte ich wie glasig sie waren und sich eine Träne über seine Wange stahl. Ich hob mit zusammen gekniffenen Augen meinen Arm um sie weg zu wischen, als er plötzlich seinen Kopf wegdrehte und stehen blieb. Verwirrt sah ich ihn an und drehte dann seinen Kopf wieder zu mir um ihm in die Augen zu sehen "Kookie alles in Ordnung?" In dem Moment fiel er knieend zu Boden und ich spürte einzelnde Tränen auf meiner Schulter, während wir umarmend auf dem Boden saßen. Nach ein paar Sekunden hatte Jungkook sich wieder beruhigt und sah mich zögernd an. Ich ergriff sein Gesicht mit meinen Hände und zog ihn näher an mich um ihn zu küssen. Er hatte Schuldgefühle nur warum wusste ich nicht. Schüchtern erwiderte er den Kuss und legte sanft seine Hände auf meine Hüfte, als wäre ich aus Glass. Wir lösten uns, legten Stirn an Stirn und ich kraulte ihm beruhigend den Nacken, während ich sein Gesicht betrachtete. Selbst im Dunkeln sah man wie erschöpft er aussah, seine zersausten Haare bedeckten den größten Teil seiner Stirn und die glasigen Augen erkannte man deutlich, wie sie schimmerten "Ich habe Angst dich zu verlieren Sally. Das ist die größte Furcht, die ich habe sonst kann ich nicht mehr leben und das weißt du... Ich liebe dich Sally Wang."-"Ich werde dich niemals verlassen, denn​ ich liebe dich Jeon Jungkook und bin stolz mich irgendwann auch Mrs. Jeon nennen zu dürfen." erwiderte ich und drückte ihm lächelnd einen Kuss auf die Lippen. Als er erwidern wollte, zerbrach hinter uns ein anscheinend dicker Ast und wir lösten uns voneinander. Durch die schnelle Bewegung meinerseits, zog sich wieder mein Körper zusammen und drohte umzukippen, doch Jungkook war da und stützte mich. Wir beide sahen in die Richtung, wo der Ast zerbrochen war und augenblicklich fuhren wir beide vor Schreck zusammen. Uns war jegliche Farbe aus dem Gesicht verschwunden, bis auf mein Blut. Vor uns standen fünf Männer in schwarzen Ledermänteln und Stiefeln. Sie waren auch besser bekannt als Shinee und wie ich fand, passte dieser Name gar nicht zu ihnen. Aus Erzählungen her, hatte Jackson mir mal erzählt, waren sie eines der gefährlichsten Hybriden und bis jetzt hatte sie nur ein Rudel besiegen können, dessen Name mir gerade nicht einfallen wollte. Hybriden sind Wölfe, die sich bei einer Zeremonie von Vampiren beißen lassen um mit Geliebten aus strengen Familiengenerationen zusammen zu sein. Er hatte mir genau beschrieben wie sie aussahen, jeder einzelne von Shinee, nur leider konnte ich einen erkennen, der vor uns stand. Er hatte die gleiche Friseur, wie sie Jungkook vorhin hatte, große dunkle Augen und insgeheim gutaussehend. Nur dieses dämliche Grinsen gefiel mir gar nicht. Er schaute uns beiden interessant an, nur bei mir blieb sein Blick länger hängen und schaute mich dann mit großen Augen an "Du bist also die Tochter von Wang? Ihr Wang's seit echt umwerfend, aber bringt euch andauernd in Gefahr." meinte er und wollte einen Schritt näher kommen, aber Jungkook zog mich etwas zur Seite und erstach ihn gerade mit seinem Blick. "Fasst sie nur einmal an, Choi Minho, und es wird euch leid tun glaub mir!" belustigt sah Minho ihn an und konnte anscheinend ein kichern nicht unterdrücken "Oke Kollege. Sie wird nicht angerührt, solange eure Freunde nicht kommen!"-"Das hättest du aber früher sagen können!" und schon sprangen mehrere Wölfe und Vampire aus allen Ecken vor Jungkook und mich, hauptsächlich ein paar aus EXO, Girl' Generation, Super Junior, BTS und Jackson's Rudel, als GOT7 bekannt. "Oke ihr habt es nicht anders gewollt... JUNGS AUF GEHT'S!!!" rief Minho und alle stürzten sich auf die Hybriden. Während dessen kam Jussu auf uns zu gerannt, trug mich mit Jungkook hinter einen dicken Baum und​ verschwand dann kurz, um als schwarzer Wolf mit blauen Augen wieder zu uns kam. "Sally, ich will, dass du mit Jussu zu uns nach Hause gehst. Dort bist du in Sicherheit. Von den anderen kommt auch jemand mit um auch wirklich sicher zu gehen, dass dir niemand mehr schaden kann, verstanden?" Verwirrt nickte ich und er wollte gerade gehen, als ich ihn am Ärmel packte und ihn küsste "Du kommst wieder zurück, versprochen?"-"Nur wegen dir lebe ich mein Schatz." grinste er, gab mir noch einen Kuss und ging in die Schlacht. "Ihr zwei seid so romantisch, selbst im Krieg wärt ihr unzertrennlich." sagte Jussu und half mir auf ihren Rücken. Sobald ich sicher darauf lag, sprintete sie los, sodass ich mich an ihrem Fell festhielt. Sie war eindeutig schneller wie Jungkook oder es lag an meinem Blutverlust. Ab dem Punkt ging alles zu schnell. Viele machten sich Sorgen um die anderen, ein paar aber wenige machten mir trotz meines Vorwürfe, dass ich an allem schuld sei und anderes. In den Augen der kleinen erkannte man Angst, Mitgefühl und auch Trauer. Sie so zu sehen, vor allem Rin, machte mich noch trauriger wie ich eh schon war.

Und nun lag ich hier. Auf Jungkook's Bett, fertig versorgt, in einen seiner vielen mir zu großen T-Shirts und erschöpft. Jussu saß mit mir auf dem Bett, hatte mich soweit sauber gemacht und sah mich besorgt an, während sie mir über mein Gesicht und meine Haare fuhr. Es war beruhigend und sollte bezwecken, dass ich einschlief "Jussu?" Die rothaarige sah mich fragend an mit einem lieben Grinsen auf den Lippen. Selbst sie hatte sich schon abgeschminkt und ihren Pyjama angezogen "Danke für alles, auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, bist du mir sehr schnell ans Herz gewachsen." Als Antwort gab sie mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange "Ich bin immer da für dich. Und jetzt wird geschlafen. Kookie kommt auch bald bestimmt und wenn nicht werden ihn die anderen morgen suchen. Ich folge dann mal Ali ins Wohnzimmer zu den anderen. Gute Nacht Sally." Mit einem Lächeln machte sie die Nachttischlampe​ aus und somit den Lichtspender für das Zimmer. Sobald die Tür geschlossen war, kuschelte ich mich in die Decke und atmete seinen wundervollen Geruch ein. Ich hoffe, er kommt so schnell wie möglich wieder zurück. Denn ich brauchte Antworten, die nur er selbst mir geben konnte. Bevor ich komplett einschlief, hörte ich wie es unten lauter und dann wieder ruhiger wurde. Das letzte was ich hörte wie die Tür leise geöffnet wurde und sich jemand sanft neben mich nieder ließ.

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