~KAPITEL 34~

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"D-D-Dad?" es war schon ein Hauchen und ich verschluckte mich schon an meiner eigenen Luft. Im schwarzen Mantel, einem ebenso schwarzen Hut und großen Augen sah er auf mich herunter. Bei seinen 1,85 Metern war ich ein Zwerg. Selbst Jimin und Yoongi waren da Zwerge. "Sally?" fragte er und ich erschrak bei seiner tiefen Stimme etwas. Ich brachte nur ein Nicken raus und die ersten Tränen liefen über meine Wange. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und glassigen Augen streckte er seine Arme aus "Komm her." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und ein paar Sekunden später landete ich in seinen Armen. Meine Tränen ähnelten schon Wasserfällen und meine Arme schlangen sich enger um ihn, als er meinen Haaransatz küsste "Du bist so groß und erwachsen geworden." flüsterte er und zog mich enger an sich. "Ich hab dich so sehr vermisst, Dad." murmelte ich schluchzend in seine Brust "Mir ging es nicht anders. Ich hab jeden Tag an euch gedacht, Sally." Er drückte seine Lippen auf meine Stirn, packte mich an den Schulten und scannte mich von oben bis unten ab "Meine Güte bist du hübsch geworden, wie deine Mutter."-"Sally, kommst du? Das Essen wird kalt!" Wenn man vom Teufel spricht. Vorsichtig wischte ich meine Tränen aus dem Gesicht und lächelte Dad an "Ich denke du hast keine Lust weiter in der Kälte stehen zu bleiben oder?" neckte ich ihn und machte ihm dann Platz um rein zu kommen. Nachdem er drin war, gab ich ihm ein Zeichen, dass er noch im Flur stehen bleiben soll und ging dann zu den anderen an den Esstisch. Als Mom mich ansah, sah sie mich besorgt an "Alles in Ordnung, Schatz?" fragte sie und umfasste mein Gesicht. Ich lächelte breit und legte meine Hände auf ihre "Ich glaub da ist jemand, der dich endlich umarmen möchte." und wie aufs Stichwort hörte man seine schweren Schritte und die Gespräche stellten sich komplett ein. Meine Mom ließ von mir ab und sah Dad geschockt an, während Rin schon aufgesprungen war und sich weinend in seine Arme fallen ließ "Daddy~ i-ich d-dachte du w-wärst-"-"Nicht mehr bei euch, ich weiß. Morgen werde ich dir alles genau erzählen. Du bist ja groß geworden, Prinzessin." er lächelte sie warm an mit seinen Lachfalten, worauf sie auch lächelte und sich wieder enger an ihn schmiegte. Dabei sah er Mom immer mit sehnsüchtigen Blicken an, worauf ich den Knuddelkoala von ihm nahm "Ich glaub, dass Mom und Dad jetzt einen kurzen Moment für sich brauchen, Rin." sagte ich und spürte dann ihre schmalen Arme um meinen Hals "Daddy ist doch nicht da oben bei Opa." Kopfschüttelnd lächelte ich und sah zu unseren Eltern, die sich eng umschlungen hatten und Mom sich an ihn klammerte. Jetzt weiß ich auf jedenfall von wem wir diese Koalaknuddlerpose geerbt haben. Selbst Jackson klammerte sich immer so an jemanden. Liegt anscheinend in der Familie. Nachdem die beiden sich voneinander getrennt hatten, folgte Jackson und wir setzten uns alle an den Tisch. Während des Essens merkte ich wahrscheinlich als einzigste, dass mein Freund traurig in seinem Essen rumstocherte. Vorsichtig umfasste ich seine frei Hand mit meiner und sah ihn besorgt an, als er mich mit betrübten Augen ansah "Was ist los? Hab ich dich irgendwie vernachlässigt?" fragte ich vorsichtig nach und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Er schüttelte leicht seinen Kopf und zwang sich ein gequältes Lächeln auf "Nein, nein ich... Ich brauch nur kurz frische Luft." antwortete er, küsste kurz meine Nase und stand dann auf, was nur ein paar bemerkten, sich davon aber nicht stören ließen. Ich spürte doch, dass etwas nicht stimmte. Mir kannst du nichts vormachen, Jungkook. Ohne jemanden bescheid zu geben, erhob ich mich ebenfalls und folgte ihm nach draußen. Mit Mantel und Gartenschuhen bewaffnet, stellte ich mich hinter ihn und umarmte ihn "Ich merke, dass dich etwas beschäftigt. Was ist los? Jungkook, bitte rede mit mir." sagte ich und sah in sein teilserkennbares Gesicht. Mit zitternder Stimme seufzte er schwer, umfasste meine Hände mit seinen großen und sah zu mir nach hinten "Ich vermisse sie. Weißt du, wie lange ich mich mal in den Schlaf geheult habe, weil ich meine Familie vermisse? Die Hyungs haben immer versucht mich auf zu muntern, wenn irgendwas mit meiner Familie erwähnt wurde. Die einzige, die mich bis jetzt immer aufheitern konnte, bist du. Wieso war ich damals so dumm? Was hat mir das gebracht? Dich trifft keine Schuld, glaub mir. Das letzte was mir noch fehlt ist, dass mein Mädchen Schuldgefühle wegen mir hat." Er drehte sich zu mir um, seine Hände mit meinen verschränkt und seine glasigen Augen in meine vertieft "Ich will auch nicht, dass sie mir verzeihen. Ich will mich bei ihnen entschuldigen, sie umarmen und für einen Moment nicht mehr loslassen wollen. Sally, ich will einfach nur bei ihnen sein." flehte er, wurde immer leiser und Tränen liefen seine Wangen runter. Gerade als ich etwas erwidern wollte, fuhr ein mir bekannter schwarzer Familenwagen auf den Bürgersteig und hielt an. Leicht lächelnd sah ich wieder zu Jungkook und wischte seine Tränen weg "Hey alles gut, Kookie. Vielleicht hast du jetzt die Möglichkeit ihnen das zu sagen." sagte ich und küsste ihn kurz. Verwirrt sah er mich an, als ich sanft lächelnd hinter ihn nickte. Langsam drehte er sich um und griff hastig nach meiner Hand, als er geschockt seine Familie sah. Mrs. Jeon hatte ihre Hände vor ihren Mund gehalten und man konnte eine Träne aus der Entfernung erkennen, während Junghyun und sein Dad breit lächelten "Kneif mich bitte." Belustigt sah ich zu ihm hoch und verstärkte den Griff um seine Hand "Frohe Weihnachten, Kookie." flüsterte ich und sah ihn lächelnd an. Er hatte immer noch einen geschockten Ausdruck auf seinem Gesicht "A-Aber-"-"Bevor ich dir das erkläre, gehen wir erstmal zu deinem Weihnachtsgeschenk." Somit lief ich lächelnd mit Jungkook an der Hand zu den dreien von denen seine Mom auf uns zu kam und ihren Sohn sofort in die Arme schloß. Er schlang seine Arme sofort um sie und dann hörte man für ein paar Minuten nur noch Schluchzer. Derweil begrüßte ich Mr. Jeon und Junghyun, die mich feste an sich drückten, letztgenannter etwas länger "Du bist echt die beste uns sowas zu schenken an Weihnachten." flüsterte er, worauf ich nur lächelte und mich dann wieder zu den beiden Umschlungenen drehte. Langsam ließen sie voneinander ab und seine Mom nahm sein Gesicht in ihre zierlichen Hände "Wie groß, hübsch und erwachsen du geworden bist. Denk nicht noch einmal daran von zu Hause weg zu laufen, auch wenn der Grund noch so nachvollziehbar ist." schluchzte sie. "Es tut mir so leid Mom. So unendlich leid." sagte er leise mit heiserer Stimme, ließ von ihr ab und sah zu seinem Dad "Wir haben dir schon lange verziehen. Du bist immer noch unser kleiner Junge. Wir könnten dir nie böse sein." Lächelnd wuschelte er durch Jungkook's Haare und zog ihn in eine väterliche Umarmung "Danke Dad." nuschelte er und schlang seine Arme um seinen Vater. Bei Junghyun ging das schneller, denn er zog seinen kleinen Bruder sofort in seine Arme und versuchte nicht los zu heulen "Du hast mir gefehlt, Jungkookie. Sei froh so eine tolle Freundin zu haben." Meine Wangen wurden leicht rot, als die zwei Brüder sich zu mir umdrehten und grinsten mich lieb an "Ja.. Ja sie ist wirklich ein Engel."-"Ach kommt schon. Ohne Tae und Hobi wäre ich nie dazu gekommen, also bedankt euch bei ihnen auch." sagte ich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Sofort befand ich mich in einer Umarmung ala Jeon, worauf ich sanft lächeln musste "Willkommen in der Familie, Sally."-"Oh ihr seid auch mal da." hörte man Dad's Stimme von weitem. Wir drehten uns zur Haustür und sahen ihn an. Mom stand neben ihn, kreischte los, genauso wie Mrs. Jeon und die beiden fielen sich in die Arme "Mein Gott wie lange ist es, dass wir uns nicht mehr gesehen haben, Hannah." rief Mrs. Jeon vor Freude und die beiden Frauen schaukelten breit lächelnd hin und her. Mom lachte kurz "Hach~ Liebes solange ist es her, Suji." rief sie und sie umschlangen sich noch enger. Nach einiger Zeit ließen sie voneinander ab und gaben sich noch Küsschen auf die Wange, jeweils rechts und links. Dad tauchte neben Mom auf, legte einen Arm um ihre Schulter und lächelte Mr. Jeon an "Warum so spät, Minwo?"-"Argh du kennst doch diesen dämlichen Verkehr auf der Autobahn. Du hättest meine Frau erleben müssen und sie saß auf dem Beifahrersitz." regte er sich auf und fuhr sich durch die Haare. Seine Frau sahen ihn empört an "Ich hoffe du weißt wer sich am meisten rumgebrullt hat. Dein Sohn hat dich richtig verstört angeguckt!"-"Aber nur weil ich solche Wörter noch nie von Dad gehört habe, Mom!" Während Junghyun seine Eltern beleidigt ansah, hatten Jungkook und ich einen Lachflash und meine Eltern sahen die drei amüsiert an.

"GESCHENKE!" schrieen die Kleinen und rannten ins Wohnzimmer zu dem großen geschmückten Tannenbaum mit den vielen Geschenken darunterliegend. Gerade lief ich den anderen hinterher, bis mich jemand von hinten umarmte und meine Wange lange küsste "Ich kam noch nicht dazu mich bei dir zu bedanken. Allgemein muss ich mich für sehr vieles bei dir bedanken, Sal." sagte er mit tiefer Stimme und drückte mich näher an sich. Ich lächelte und sah zu ihm nach hinten "Ein normales 'Dankeschön, Schatz' würde reichen. Sowad würde ich immer wieder für dich tun." sagte ich und küsste sein Wange. Seine Lippen zierte ein Lächeln, worauf er mich zu sich drehte und mich an meiner Hüfte an sich drückte, dass zwischen uns nichts mehr Platz hatte. "Ich meine das ernst. Seit du wieder in meinem Leben bist, sind so viele Dinge passiert. Auch wenn einige schlecht waren, war ich jedes mal immer wieder froh, wenn du wieder in meinen Armen lagst und friedlich geschlafen hast. Als wäre nie was passiert und dir würde es gut gehen. Danke für die glücklichsten drei Monate in meinem ganzen Leben. Ich liebe dich, Sally Wang. Mehr als alles andere auf der Welt." Dann legte er seine Lippen auf meine, worauf ich in den Kuss grinste und dahin schmelzte. Wie kann man bitte so süß sein wie Jungkook? Unmöglich. Wie hab ich diesen Jungen in meinem Leben verdient? Im Hintergrund hörte ich wie Mom irgendwas sagte und danach Dad's Namen aussprach. Erst als sich jemand neben uns räusperte, lösten wir den Kuss und sahen in Dad's strenges Gesicht. Oh oh das wird nicht gut enden. Doch auf einmal grinste er und sah Jungkook an "Sei froh, dass ich schon länger weiß, dass ihr zusammen seid. Du hast was gut bei mir, Junge." sagte er, worauf Jungkook sich eifrig verbeugte und sich bedankte. "Na kommt. Wir warten nur auf euch." und er verschwand wieder im Wohnzimmer. Ich wollte gerade hinter her gehen, als Jungkook mich flüchtig küsste und an mir vorbei lief. Kopf schüttelnd lief ich ihm hinter her und nahm dann auf seinem Schoß Platz. Bevor das Chaos anfangen konnte, stand mein Dad auf und setzte sich in seinen Sessel "Ich weiß, dass mein Erscheinen so plötzlich kam, aber heute wurden zwei Familien wieder vereint. Wir haben beschlossen, dass wir unser altes Rudel wieder zusammen trommeln und wieder als ein Rudel zusammenbleiben. Und jetzt dürft ihr die Geschenke auspacken." und schon stürzten sich die ersten auf die Geschenke. Zum Glück standen bei allen die Namen drauf. Ich konnte mir ein schöneres Weihnachten nicht vorstellen. Mein Dad war wieder bei uns, meine Freunde saßen hier, sowie meine zukünftigen Schwiegereltern und Schwager. Und dann saßen Jungkook ich aneinander gekuschelt da und sagten uns zwischendurch 'ich liebe dich'. Mehr brauchte ich an diesem Abend nicht, denn ich war wunschlos glücklich. Das war nur die Ruhe vor dem Sturm, der auf uns zu kommen würde.

1971 Wörter

My Wolf||j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt