~KAPITEL 17~

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"Sally Wang? Willst du meine Frau werden?" wie auf Kommando kamen die Freudentränen zum Vorschein. Wir standen auf einer Wiese mit dem safitigsten Grün und der Himmel war in ein klares Blau getaucht mit einzelnen Wolken. Jungkook und ich standen uns gegenüber in weißer Kleidung und lächelten um die Wette. Mit Tränen in den Augen antwortete ich kräftig nickend mit "Ja, ich will!". Als wir uns küssen wollten, löste er sich in Luft auf, ein starker Wind flog durch die Gegend und ehe ich mich versah, war alles um mich herum schwarz. Nichts. Ich fühlte mich einsam. Alleine gelassen von denen, die ich liebe. Ich sah an mich herunter und sah geschockt auf das Kleid, wo alles blutverschmiert war. Selbst an meinen Händen befand sich die rote dickflüssige Substanz. Ein Stechen durchfuhr meinen Körper, als sich ein Schwert durch meinen Bauch rammte. Ich sah auf und blickte in das grinsende Gesicht von IU, hinter ihr ein ebenso grinsender Jungkook, der sie von hinten umarmte. Was ging hier bitte schön ab?! Beide hielten ihre Hände an dem Griff des Schwertes und setzten an es noch tiefer rein zu rammen "Irgendwelche letzten Worte..?!" fragten beide und ich bekam eine Gänsehaut. Ohne noch irgendwas sagen zu können, zogen sie das Schwert durch meine Mitte und augenblicklich wurde alles komplett schwarz.

Schweißgebadet saß ich kerzengerade im Bett und atmete schwer. Was auch immer das war, ich hoffte nur, dass es nicht Wirklichkeit werden würde. Mein Herz raste auch wie wild gegen meine Brust, was sich nur schwer wieder beruhigte. Jetzt ließ sie mich auch nicht mehr richtig schlafen oder was sollte das jetzt? Es reichte ja schon, dass sie in meinen Gedanken rumspukte. Neben mir bewegte sich jemand und mein Gesicht zierte ein Lächeln, als ich einen schlafenden leicht schnarchenden Jungkook neben mir liegen sah. Verzweifelt suchte sein Arm nach mir zum kuscheln, doch als ich immer noch in meiner jetzigen Position verharrte, öffnete er seine verschlafenen Augen und suchte nach mir. Als sein Blick dann meinen traf, sah er mich verwirrt an "Wieso schläfst du nicht weiter? Ist was passiert? Komm her~" quängelte er mit rauer Stimme und zog mich runter in seine Arme, was mich leicht kichern ließ. Das war eine neue Seite von ihm, die einfach zu süß für meine Gefühle war. Das Kichern verging mir schnell wieder, als ich wieder an meinen Alptraum dachte und sich dadurch einzelne Tränen aus meinen Augen liefen. Da Jungkook nur in Jogginghose schlief und die Tränen in seiner Halsbeuge landeten, schob er mich etwas von sich um sich auf zu setzen. Jetzt saß ich auf seinem Schoß, mein Kopf in seiner Halsbeuge vergraben, während er seine starken Arme um mich schlang und uns hin und her wippte "Egal was es war. Es war nur ein Traum und nichts mehr. Lass dich davon nicht beeinflussen, solange ich bei dir bin, passiert dir nichts und niemand wird dir zu nahe treten." Dann nahm er mein Gesicht in seine großen Hände und sah mir in die Augen, während seine Daumen versuchten meine Tränenflüsse zu stoppen "Ich werde es nicht zu lassen, dass dich irgendjemand bekommt oder dich verletzen. Das ist ein Versprechen. Wenn es sein muss, werde ich IU auch eine gewaltige Lektion erteilen, wenn sie nochmal versucht dich umzubringen." flüsterte Jungkook, während er vorsichtig das Shirt nach oben schob um sich die Pflaster auf meinem Bauch und die Verbände an Armen und Beinen zu betrachten. "Es ist alles meine Schuld. Wäre ich nicht in den Wald gelaufen, dann-" bevor ich meinen Satz zu Ende machen konnte, hatte Jungkook seine Lippen auf meine gedrückt und massierte sanft meine Bauchgegend in kreisförmigen Bewegungen. Ich beruhigte mich etwas und erwiderte den Kuss, bis wir uns voneinander wieder lösten "Ja das war dumm von dir dort alleine rum zu laufen, aber niemand konnte ahnen, dass IU jetzt schon angreifen würde. Du hattest Glück, dass das Treffen der Wölfe in der Nähe war, sonst... würdest du nicht mehr bei mir sein." kommentierte er meinen nicht beendeten Satz, drückte mir einen kurzen Kuss auf meine Nasenspitze und ließ sich mit mir in den Armen nach hinten fallen. Ich wüsste nicht was ich ohne ihn und den anderen machen würde. "Morgen werden wir dir und Ali alles erklären, was gerade abläuft. Sozusagen haben wir euch schon da mit reingezogen, als wir uns das erste Mal gesehen haben." erleichtert seufzte ich aus, da ich ihm damit zum Glück nicht hinterher rennen musste. Mit ihm in meinem Gedanken und einen weiteren Kuss seinerseits schlief ich mit meinem Kopf an seiner Halsbeuge gekuschelt in einen traumlosen Schlaf.

Als ich aufwachte, lag ich alleine in Jungkook's Bett und wollte erst gar nicht aus seinem himmlisch riechenden Bett raus, bis sich mein Magen meldete. Ich welzte mich aus der Decke und streckte mich wie eine Katze mit einem eher weniger menschlichen Geräusch aus meinem Mund. Mich wunderte es nicht, dass ich fast keine Schmerzen mehr hatte, da die Mädels eines der Schmerzmittel meiner Mutter genommen haben. Das half bei fast jeder Wunde, nur Narben würden bleiben. Als ich es endlich aus dem Bett und somit auch aus dem Zimmer geschafft hatte, war es still im Haus. Das einzige was man hören konnte, war das Knistern von verbrennenden Holzblöcken aus einem Kaminfeuer, weshalb es angenehm warm war im Haus. Das Haus an sich sah, abgesehen von den Möbeln, so ziemlich gleich aus wie mein zu Hause. Kein Wunder warum sich Jungkook letztens in der Tür geirrt hatte, als wir nach oben gerannt sind um uns vor mehr Geschichten aus unserer Kindheit zu bewahren. In der Küche angekommen, fiel mir sofort die große schwarze Peatspill auf der Kücheninsel auf, wo angenehme Musik für den morgen raus kam. Dann bewegten sich meine Beine in Richtung Wohnzimmer, wo alle betrübt auf der kuschligen Couchlandschaft saßen und ins Kaminfeuer starrten. Mit alle meine ich Blackpink, BTS, EXO, Jussu, Ali, meine Familie und Jenna's Familie. "Was ist los? Ist was schlimmes passiert?" fragte ich verwirrt mit zitternder Stimme, da eine bestimmte Person fehlte. Alle Augenpaare richteten sich auf mich und niemand traute sich etwas zu sagen "Wer.. wer sagt es ihr?" fragte Jenna's Mutter in die Runde und alle richteten sich an meine Mutter, die seufzte, dann aber aufstand und vor mir anhielt. Als sie meine Hände in ihre nahm, merkte ich langsam immer mehr was los war "Kleines... Jenna... ist gestern beim Kampf ums Leben gekommen.."

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My Wolf||j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt