~KAPITEL 27~

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Vorsichtig nahm Jungkook mein Gesicht in seine Hände und strich mit seinen Daumen über meine Wangen um die Tränen weg zu wischen, ohne Erfolg, da sich immer wieder neue bildeten und aus meinen Augen floßen. Nach einem kurzen Anstarrwettbewerb, küsste er mich kurz und zog mich dann in eine innige Umarmung. Sofort schlang ich meine Arme um seinen Hals und drückte mich noch näher an ihn. Nie wieder würde ich ihn noch einmal alleine irgendwohin gehen lassen. Die zwei Monate haben mir gereicht. Erneut schluchzte ich, worauf sich seine Arme noch enger um meine Taille schlungen "Shh hey alles gut. Ich bin wieder bei dir.." hauchte er in mein Ohr und drückte seine Lippen auf meinen freien Hals. Ohne meine Arme zu bewegen, suchten meine Lippen nach seinen und fanden sie ziemlich schnell. Meine Hand hielt sein Gesicht für die Sicherheit, dass er nicht so schnell wieder von mir geht. Unsere Lippen bewegten sich langsam und sanft miteinander, aber trotzdem mit kräftigem Druck gegeneinander. "Ehmm ich will ja nicht den Moment zerstören, aber- AU WAS SOLL DAS!!" hörte man Sehun jammern und sein schmollendes Gesicht konnte ich mir schon gut vorstellen "Ich muss schon sein Gesicht so sehen, warum folterst du mich dann auch noch mit deinen Gedanken? Bin ich so schlimm zu dir?" meckerte Jungkook und schmollte mich an. Ich konnte nicht anders als los zu lachen "Niemand hat gesagt du sollst meine Gedanken wieder durchforsten."-"Ja aber-.... gerade waren sie noch so schön und süß, bis dann Mister Eifersüchtig dazwischen gefunkt hat." knurrte er zu dem Genannten und blickte ihn mit einem Todesblick an. Beruhigend fuhr ich ihm durch die gestylten dunkelbraun gefärbten Haare und verteilte kleine Küsse auf seiner Wange "Er hat mich heute auch erst wieder nach zwei Monaten gesehen, also lass ihn heute mal. Tu's für mich oke?" versuchte ich meinen besten Freund zu verteidigen. Nach ein paar Sekunden erhellten sich seine Gesichtszüge wieder etwas und ein Seufzen verließ ihn "Na schön, aber nur weil wir heute deinen Geburtstag nachfeiern und weil du es bist. Nur heute!" antwortete er mir mit einem ruhigen Ton, bevor er mich kurz küsste und dann von mir abließ. Zusammen setzten wir uns auf den Sessel, ich auf Jungkook's Schoß und dann fing das Geschenke auspacken an. Obwohl Heilig Abend erst in ein paar Tagen war, fühlte ich mich wie ein kleines Kind, das Weihnachtsgeschenke auspackte auf dem Schoß deren Eltern. Nachdem alle durch waren, bedankte ich mich überglücklich bei allen und kuschelte mich mehr an Jungkook, der seine Arme nun enger um mich schlang "Jungkookie wo ist eigentlich dein Geschenk?" fragte Yugyeom neugierig und alle sahen zu uns zwei auf dem Sessel. Der Gefragte grinste nur und sah mich an "Einen Teil hat sie ja schon bekommen, aber den anderen bekommt sie nachher, wenn wir alleine sind." erwiderte er und wackelte dann mit seinen Augenbrauen. Ich vergrub mein wahrscheinlich rotes Gesicht in meinen Händen, während alle anfingen zu lachen, bis auf Rin und Jaehyung natürlich. Selbst mein eigener Bruder lachte darüber. Anscheinend verstand er sich endlich mit Jungkook, was mich zum lächeln brachte. Wir redeten, machten Quatsch, lachten viel und aßen nebenbei die zwei Torten, die meine Mutter mit Jin und Kyungsoo gebacken hatte mit der Rede sie seien mit sehr viel Liebe gemacht worden. Danach durfte ich mir was wünschen und kurz darauf die brennenden Kerzen auspusten. Von der Sahne bekam ich von jedem irgendwas ins Gesicht geschmiert oder auf den Hals. Den Hals machte Jungkook auf seine Art sauber: mich ablecken. Allgemein hatten wir alle sehr viel Spaß miteinander, als wäre nie etwas geschehen. Kein einziger Streit. Plötzlich spielte sich vor meinem inneren Auge eine ähnliche Szene wie jetzt ab. Eine Art Deja vue. Wie wir alle im Wohnzimmer verteilt in Decken eingekuschelt waren, jeweils jeder mit einer Tasse, wahrscheinlkch heiße Schokolade, und Keksen bewaffnet. Ich saß, wie jetzt auch, auf einem Sessel in eine große Decke eingepackt nur mit einem Diademm auf dem Kopf, der mir andauernd ins Gesicht fiel, aber von dem neben mir sitzenden immer wieder richtig aufgerückt wurde. Ich sah ihn an und wusste sofort, wer es war. An der süßen Nase, den Teddyaugen und dem Häschen Lächeln wusste ich sofort das es Jungkook war. Er saß zusammen mit mir auf dem Sessel, der uns damals noch zu groß war, unter einer Decke, kuschelte sich an mich, hatte nur noch ein paar Kekse übrig und seine Tasse war auch schon leer. "Ich hab dich ganz doll lieb, Sally~" flüsterte er schüchtern und wurde sofort rot. Ich kicherte zu viel, nahm sein Gesicht in meine kleinen Patschehände und presste meine Lippen auf seine rotverfärbte Wange, die durch die kleine, damals ziemlich große, Geste noch einen Ton roter wurde. "Ich hab dich auch ganz doll lieb, Kookie~" flüsterte ich ebenfalls und knuddelte ihn danach durch, er mich danach auch. "Sally? Alles in Ordnung? Hallo?" holte mich eine Stimme wieder zurück in die Realität, weshalb ich etwas zusammen zuckte. Ich sah mich um und blickte in besorgte Gesichter "Was ist los?" fragte ich vorsichtig und schaute zu Jungkook, der zärtlich meinen Rücken rauf und runter fuhr. "Das sollten wir dich fragen. Du warst auf einmal nicht mehr ansprechbar, deine Gedanken waren lahm gelegt und du hast vor dich her gelächelt wie so eine Irre. Ich frag dich nochmal: Alles in Ordnung?" überrascht sah ich erst ihn an und dann die anderen "Nein, ich mein ja natürlich! Nur... ich hatte gerade aus dem Nichts einen Rückblick, als ich kleiner war..." erstaunt sahen sich alle gegenseitig an. "Und was war da?" fragte Jussu nach und grinste mich an. Mein Blick fiel wieder auf Jungkook und sobald sich unsere Augen fanden, wurde ich rot und vergrub mein Gesicht "Also ich glaub es ist mega peinlich." zog mich mein Freund auf und drückte mich enger an sich. Plötzlich erfüllten zwei kleine Gähner den Raum und die Blicke fielen auf die Kleinen, die sich aneinander lehnten und versuchten wach zu bleiben. Verwirtt sah ich auf auf mein Handy und überrascht sperrte ich es wieder. Wir hatten schon 21 Uhr und die beiden waren jetzt schon müde. "Das ist ein Zeichen, dass wir wieder nach Hause müssen. Na kommt." damit erhob sich Jussu und hob meine Schwester hoch und Taehyung nahm seinen kleinen Bruder auf den Arm. "Wie lange wird Rin noch bei euch bleiben?" fragte ich traurig nach und sah meine halbschlafende Schwester auf Jussu's Arm an "Keine Ahnung. Wahrscheinlich bis die Gefahr vorbei ist." antwortete mir Namjoon und grinste mich schief an. Alle erhoben sich, auch Jungkook und ich, und verabschiedeten sich. Bis auf meine Mutter, Jackson, Jungkook und ich verließen alle das Haus und machten sich auf den Heimweg. Meine Mutter lief mit Jackson ins Wohnzimmer zurück um das Geschirr und die Sauerrei sauber zu machen, doch als ich mithelfen wollte, schlug sie meine Hand weg "Wir machen das schon. Ihr beide könnt ruhig nach oben gehen und eure Zweisamkeit verbringen. Schließlich konntet ihr euch zwei Monate lang nicht sehen." Verwirrt lief ich zurück zu Jungkook, der schon an der Treppe stand und auf mich wartete. Ich griff nach seiner Hand, schleifte ihn in mein Zimmer und drückte ihn aufs Bett. Derweil lief ich auf meinen Schrank zu, holte eine Bootyshorts und ein armygrünes Oversize T-Shirt mit kleiner Brusttasche raus. Gerade versuchte ich den Reißverschluss am Rücken auf zu bekommen, aber meine Hände wurden plötzlich von ein paar größeren Händen ersetzt und durch den Spiegel sah ich einen belustigten Jungkook "Du hättest auch was sagen können, Schatz. Dann hättest du dich gerade nicht vor meinen Augen blamiert." gab er schmunzelnd von sich und zippte langsam den Reißverschluss auf. "'Dann hättest du dich gerade nicht vor meinen Augen blamiert.' Na vielen Dank auch." gab ich bockig von mir und schmollte vor mich hin, was dem Herr anscheinend sehr gefiel. Als das Kleid offen war, blieb er wie versteinert stehen und fuhr mit seinen Fingerkupen ein X nach. Kein Wunder, denn auf meinem Rücken waren nur noch die weißen Narben zu sehen. Trotzdem nahm ihn das immer noch mit "Dieses kleine Miststück!" knurrte er leise, ehe er sich schnell umdrehte und auf das Bett zu lief. Schnell zog ich mir die Sachen an, schloß meinen Schrank wieder und lief zu meinem Bett, wo Jungkook sich auf den Bauch gelegt hatte und das Gesicht in meinem Kissen vergraben. Ich setzte mich neben ihn und fuhr sachte seinen Nacken mit meinen Nägeln entlang "Mach dir keine Schuldgefühle deswegen. Wir beide haben nichts gemerkt in der Nacht. Sie hat in einem Moment zu geschlagen, wo wir beide nicht im Stande waren uns zu wehren." versuchte ich auf ihn einzureden. "So sehr du dich auch bemühst, mich vom anderen zu überzeugen, werde ich diese Schuldgefühle nicht los." antwortete er mir und setzte sich dann aufrecht hin "Ich werde sie einfach nicht los, weil ich weiß, dass ich etwas hätte ändern können. Verdammt ich hätte es merken und verhindern können, aber-!" weiter kam er erst nicht, da meine Hand auf seine Wange mit leichtem Schwung gelandet war. Etwas geschockt sah er mich an, bevor ich mich auf seinen Schoß setzte und meine Arme um ihn legte "Noch einmal sagst du es ist deine Schuld und du hast einen Abdruck auf deiner Wange." drohte ich ihm und küsste dann seine Nase. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und stoppte kurz vor meinen Lippen, sodass wir nur noch einen Spalt zwischen uns hatten "Ich liebe dich" hauchte er gegen meine Lippen und küsste mich zärtlich. Meine Hand wanderte zu seiner Schulter, während die andere seinen Nacken kraulte. Jungkook's Arme schlangen sich um meine zierliche Gestalt und bückte sich vor, sodass wir beide auf der Matratze lagen. Gerade als er mir auf die Unterlippe biss, klopfte es an der Tür "Wäre auch zu schön gewesen." murmelte Jungkook enttäuscht und versteckte seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Es klopfte noch einmal, bis ich mit "Wer stört?" antwortete und meine Mutter ihren Kopf mit einem entschuldigenden Lächeln durch den Spalt drückte "Tut mir leid, dass ich euch störe, aber ich wollte euch nur sagen, dass ihr nachher das Haus für euch alleine habt." Genau nachdem sie das gesagt hatte, spürte ich sein zweideutiges Lächeln an meinem Hals und dann verteilte er unauffällig feuchte Küsse am hinteren Teil meines Halses. Na warte! "Was ist mit Jacks? Geht er schon wieder?" presste ich die Frage her raus, da Jungkook gerade meinem sensiblen Punkt gefunden hatte, daran leckte wie ein Weltmeister und ich krampfhaft versuchte nicht zu stöhnen. Dass meiner Mutter das noch nicht aufgefallen, wundert mich echt. "Jungkook ich sag es nicht noch einmal!" drohte sie ihm mit einem kleinem Grinsen auf den Lippen, woraufhin sein Kopf in die Höhe schoß und lächelte sie unschuldig an. Ihre Augen wanderten wieder zu mir und sie fuhr fort "Du hast hoffentlich nocht vergessen, dass er der Alpha seines Rudels ist. Ich denke mal, dass Namjoon auch nicht oft seine Jungs verlässt nicht wahr?" richtete sie die Frage an Jungkook, der als Zustimmung nickte. "Wenn du dich von ihm verabschieden willst, er steht gerade im Flur. Ich geh mich mal für die Arbeit fertig machen." sofort schubste ich meinen Freund von mir, sprintete die Treppe runter und sprang Jackson sofort um den Hals, da er vor der ersten Stufe auf mich gewartet hatte. Er hielt mich an meinen Oberschenkeln fest und lachte leise, während ich mich mehr an ihn drückte "Du sagst mir nie wann du wieder zu den Jungs zurückgehst, du Idiot!" nuschelte ich und vergrub mein Gesicht zwischen meinem Arm und seinem Kopf. Er lachte leise und schüttelte seinen Kopf "Ich habs dir heute im Auto gesagt, sogar gestern. War wahrscheinlich keine gute Idee dir das zu sagen, wenn du mit Jungkookie telefonierst. Da vergisst du schnell dein Umfeld und konzentrierst dich mehr auf ihn, als auf andere." murmelte er amüsiert und schlang seine Arme um meinen Rücken. Bei Jungkook fiel mir noch etwas ein "Danke für das tolle Geburtstagsgeschenk.." flüsterte ich und eine Träne lief meine Wange nach unten "Solang es das beste Geschenk von allen war, bin ich stolz auf mich." meinte er selbstverliebt, weshalb er sich einen leichten Schlag auf den Rücken von mir kassierte. Durch den Schlag zuckte er leicht zusammen, ließ mich runter und sah mich überrascht an "Seit wann bist du so stark geworden? Ich kann mich nicht erinnern, dass du mit den Jungs im Fitnessstudio warst." verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und sah meine Hand an. "Das war aber nur leicht." antwortete ich ihm dezent verwirrt und sah zu ihm "Mag schon sein, aber... das war gerade schlimmer wie bei Yugyeom letztens, als er mir brüderlich auf den Oberarm geschlagen hat, weißt du noch?" Stimmt, da saß ich auf den Barhocker an der Küchentheke, während die beiden Witze rießen und der jüngere ihm 'leicht' auf den Oberarm schlug. Jetzt hat er da einen leichten Blauenfleck. Auf einmal wurden seine Augen größer "Was ist? Hast du Angst, dass du jetzt einen größeren Fleck auf dem Rücken hast?" geschockt schüttelte er seinen Kopf "Ich glaub... du wirst dich bald verwandeln..." flüsterte er und sah mir in die Augen, die wahrscheinlich gerade die Größe eines Golfballs hatten.

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My Wolf||j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt