~KAPITEL 23~

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"Wie sah der Mann aus?" fragte Jackson, der sich vor Rin auf der Couch gekniet hatte, vorsichtig und strich beruhigend über ihre noch zitternden Hände. Sie konnte uns so gut es ging erzählen, was passiert war, auch wenn man durch die vielen Schluchzer nur schwer was verstehen konnte. Irgendein pedophiles Arschloch wollte sie in einen schwarzen Van 'nach Hause' fahren, aber da meine kleine Schwester gut erzogen ist, hat sie gesagt sie findet alleine nach Hause und hat gelernt sie darf nie zu fremden Menschen ins Auto. Als sie nicht auf ihn gehört hatte, ist ihm sozusagen der Kragen geplatzt und rannte ihr ein paar Meter hinterher aber sie konnte noch rechtzeitig nach meinem Namen schreien, sodass er die Flucht ergriff.
Jungkook hatte noch die anderen Jungs geholt, außer Jaehyung, und versucht den Typ zu finden. Nun saßen wir zu dritt auf der Couch und versuchten so viele Informationen über den Typen aus Rin rauszubekommen wie wir konnten. "Ich weiß d-das er sehr große Augen hatte, solche Haare wie Kookie und.... keine Ahnung mehr weiß ich gerade nicht." Jackson und ich sahen uns viel sagend an und nickten uns zu. "Oke du hast uns soweit weiter geholfen, aber wenn du noch irgendwas weißt oder dir fällt irgendwas noch ein, sag uns beiden sofort Bescheid und zöger nicht oke?" als Antwort bekam ich ein schwaches Nicken von ihr zurück und kurze Zeit später hörte man auch ein kleines Schnarchen. Ich fing an zu seufzen und sah verzweifelt zu meinem großen Bruder, der die kleine in meinen Armen liebevoll mit einem leichten Lächeln auf den Lippen betrachtete "Jetzt greifen sie schon so schnell auf diese Mittel an." sagte ich und sah verzweifelt auf die schlafende Rin herunter. "Das sie es so eilig haben, hätte ich mir nie im Leben vorstellen können." meinte er nach einer Weile und nahm Rin auf seine Arme um sie in ihr Zimmer zu bringen. Eine Zeit lang war es still, bis mein Handy auf einmal klingelte und ich sofort abnahm, als ich sah, dass es Jungkook war. "Und? Habt ihr schon was? Geht es euch gut?" war meine erste Frage und bekam sofort eine Antwort.

"Nein leider nichts und uns geht's soweit gut und euch? Hat sie euch was erzählt?"

"Der Situation entsprechend geht's uns auch gut. Rin ist eingeschlafen. Jackson und ich haben eine Vermutung wer es sein könnte. Sie meinte, er hätte große Augen und die gleichen Haare wie du. Ich glaub du denkst auch an den gleichen."

Es war kurz Stille.

"Minho? Bei dem wär selbst ich nicht eingestiegen." Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

"Wir müssen sie besser im Auge behalten. So leicht werden sie nicht aufgeben, bis sie irgendein Druckmittel haben um dich tot zu sehen."

Ein kleiner Seufzer entfloh meiner Kehle "Ja das auf jedenfall und Rin muss bei euch bleiben! Es ist sicherer wie bei uns im Haus."

"Wenn deine Mom damit einverstanden ist, würden wir sie gerne bei uns lassen. Ich würde auch lieber dich mehr bei mir haben, bis das ganze hier vorbei ist." man konnte sein bettelndes Gesicht förmlich raushören.

"Ich würde mich auch bei dir sicherer fühlen, Schatz, aber solange Jackson zu Hause ist, musst du dir keine Sorgen machen."

"..Und wieso mach ich mir trotzdem Sorgen um dich?" Dieses Lächeln, das gerade auf meinen Lippen lag, konnte nur er erzeugen.

Wir redeten eine Weile noch, bis Jackson dann wieder ins Wohnzimmer kam und wir auflegen mussten. Jetzt war Geschwistergespräch. "Hat sie noch irgendwas gesagt oder hat sie weiter geschlafen?" fragte ich nach und kuschelte mich an ihn "Nein, sie hat zum Glück weiter geschlafen. Das war definitiv zu viel für sie: erst fast gekidnappt und dann noch von uns ausgequetscht werden. Was sind wir für große vorbildliche Geschwister?" Wir beide mussten Lachen, was aber schnell wieder verschwand. "Wir müssen besser aufpassen, sonst entführt sie wirklich bald jemand von denen."-"Aber warum machen sie das? Wieso wollen sie unbedingt meinen Tod, wenn sie wissen, dass Jungkook sich auf mich geprägt hat?" verwirrt sah ich zu Jackson nach oben, der mir beruhigend über den Arm strich. "Ganz einfach!" fing er an "IU denkt, sie hätte sich auf ihn geprägt und will genau das, was Du willst, wenn ein anderes Mädchen Jungkook zu nahe kommt: verhindern, dass sie ihn anspricht, egal mit welchen Methoden und egal wie brutal." Innerlich gab ich mir einen Facepalm. Und dann will jemand sagen, dass Blondinen dumm wie Stroh sind. Eine Weile war es still, bis Jackson diese brach, mich an den Schultern packte und mir ernst in die Augen sah "Sally? Ich möchte, dass du zur Sicherheit bei mir und meinem Rudel bleibst für ein paar Wochen. Das heißt auch der komplette Unterricht würde für dich ausfallen." Verwirrt sah ich ihn an "Kommt auch gar nicht auffällig rüber oder so. Neee."-"Wir haben Herbst, meine Liebe. Da wird einem bestimmt nicht so schnell klar, dass du dich versteckst." Wieso müssen große Brüder immer recht haben? Seufzend gab ich nach "Was ist mit Rin?" hackte ich nach und bekam eine genervte Antwort "Von mir aus kann sie bei BTS bleiben, da der Wald sie zu sehr ablenken könnte und etwas hinterher rennen würde, wenn wir einen Moment nicht aufpassen. Außerdem war sie bis jetzt noch nie krank." Wenigstens eine muss ihre Freunde nicht verlassen "Hey, du hast immer noch mich beim Rudel dabei und wenn es dich glücklich macht, kann Jungkook dich ein Mal in der Woche besuchen und nach dir sehen." Nur ein Mal? Naja mehrmals würde er nicht erlauben.

"DU SOLLST WAS?!" riefen alle gleichzeitig, bis auf Yugyeom und BamBam, sodass ich mir vor Schreck die Ohren zu hielt und meine Augen zusammenkniff. Zum Glück saßen wir in der hintersten Ecke der Cafeteria. "Wir könnten doch auf dich aufpassen und Rin hätte ihre Schwester bei sich. Und was ist wenn Shinee oder IU auf deine Mom los gehen und sie mitnehmen?" fragte Jussu sichtlich geschockt über die Entscheidung von Jackson. "Ich will das doch auch nicht, aber ich habe Jackson noch nie wirklich widersprochen und bei meiner Mom mach ich mir keine allzu großen Sorgen. Sie war immerhin in ihrer Generation eine der besten, womit sie auch meinem Dad damals den Kopf verdreht hatte." das letzte hatte mich traurig gestimmt, da ich wieder an meinen Dad denken musste. Wäre er noch hier, würde er mich nehmen und mich in Deutschland verstecken. Das hatte er mir damals erzählt, als mir fast das gleiche passierte wie Rin, nur nicht so extrem. Es klingelte und das Gedränge ging schon los. Was haben die es so eilig in die Klassenzimmer zu gehen? Ich bin froh, wenn wenigstens ein bis zwei Stunden ausfallen würden. Wir hatten jetzt Sport. Ein Grund mehr sich in die nächst beste Ecke zu verkriechen. Klar ich war gut[*hust*..eh ja xD*hust*], aber immer dieses angehimmel 'wie machst du das immer?' Oder 'wieso kann ich nicht du sein?' Really? Muss das immer sein? Nein, ich glaube nicht. Gerade als ich auf dem Weg zur Turnhalle war, packte mich jemand zärtlich am Handgelenk und im nächsten Moment wurden meine Lippen von anderen in Besitz genommen. Erschrocken riss ich meine Augen auf und verkrampfte mich, bis ich bemerkte wer es war. Sofort entspannte ich mich, legte meine Arme um ihn und küsste ihn zurück. Jungkook hatte schon den ganzen Morgen gefehlt, weswegen ich mir Sorgen gemacht hatte, ob er sich gestern nicht doch irgendwas verstaucht hatte. Bei den Chaoten weiß man nie. Wir lösten uns nur langsam voneinander, ließen Stirn an Stirn. Ich sah in sein Gesicht. Seine sanften Züge. Seine geschlossenen Augen. Seine Lippen, die einen leichten Spalt voneinander getrennt waren. Langsam öffnete er seine Augen, während ich ihn zärtlich anlächelte und seinen Nacken leicht massierte "Wo warst du?" fragte ich, ohne mein Lächeln fallen zu lassen. Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Nase, griff nach meiner Hand und zog mich weiter weg vom Schulgebäude, bis zum Auto. Erst jetzt fiel mir auf, dass er nicht die Uniform trug, sondern eine zerrissene Jeans, weißes Shirt, rote Beanie, grüne Bomberjacke und Timberlands. Jungkook öffnete die Tür zur Rückbank und zeigte mir mit einer Geste, dass ich einsteigen sollte. Als ich auf dem schwarzen Leder Platz genommen hatte, stieg er grad hinterher. Verwirrt sah ich meinen Freund an, der mich auf seinen Schoß platziert hatte und mich umarmte mit seinem Kopf in meiner Halsbeuge versteckt "Hey alles oke?" fragte ich vorsichtig, nahm seine Mütze ab und strich ihm durch seine weichen Haare. "Lass uns heute blau machen." murmelte er verständlich gegen meinen Hals und drückte mich näher an sich ran "Wieso? Ist was passiert?" Ein hörbares Seufzen kam von ihm, er richtete sich wieder auf, lehnte seinen Kopf an die Lehne mit geschlossenen Augen und schluckte. Ich hörte auf ihn zu kraulen, stattdessen fanden meine Hände ihren Weg zu seinen Schultern bis hin zu seiner Brust. "Jackson war vorhin bei uns, eher bei mir, und hat erzählt, dass Rin zu uns kommt, aber du mit zu seinem Rudel gehst." fing er auf einmal an zu sprechen. "Kookie ich-" er unterbrach mich mit einem kleinen Kuss und grinste frech "Wie schnell man dich zum Schweigen bringen kann." Schmollend sah ich auf seine Brust, was ihn auflachen ließ "Jedenfalls war ich zu erst nicht damit einverstanden, aber als er mir sagte, dass ich dich trotzdem sehen kann und du damit einverstanden bist, hab ich, wenn auch widerwillig, zu gestimmt."-"Und das war jetzt der Grund, dass du mich gekidnappt hast?" fragte ich belustigt und entlockte ihm ein Lächeln. "Ich hab ja noch nicht alles erzählt, was ich vorhab." ..Ohje.. "Ich habe gestern einen Anruf von meiner Großmutter bekommen, dass sie schwer krank ist und ich nicht hier sein werde. Ich frag mich auch, woher sie unsere Hausnummer hat."-"Dass heißt ich werde dich für eine lange Zeit nicht bei mir haben können?" Man konnte die Traurigkeit her raus hören. Er nickte nur "Deswegen hab ich dich gekidnappt. Da wir uns eine Weile nicht sehen können, dachte ich, dass wir in unser kleines Haus im Wald gehen und der ganze Tag uns gehört. Nur Du&Ich." Zum Ende hin wurde er immer leiser, während er mir immer näher kam und schlussendlich sanft unsere Lippen vereinte. Seine Hände fuhren langsam und zart meine Seiten entlang, während meine Hände wieder zu seinem Nacken fuhren und sich dort festkrallten. Kurz löste ich den Kuss "Du meinst das komplette Programm?"-"Das volle Programm!" antwortete Jungkook schmunzelte, legte seine Lippen kurz auf meine und ließ seine Augen halbgeöffnet. "Wir können ja auch jetzt schon damit anfangen oder?" mit einem Nicken küsste ich ihn wieder. Aus dem süßen sanften Kuss wurde ein leidenschaftlicher intensiver Zungenkuss, wobei auch öfters das ein oder andere Schmatzen zu hören war. Zum Glück stand das Auto ziemlich abseits und die Fenster waren abgedunkelt.

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My Wolf||j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt