Kapitel 24

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Beckett P.O.V.

"Jack?! Alexa?!" schrie ich als ich das Appartement betrat und schaute mich um. Sie waren nicht zu sehen.

Ich wusste nicht wieso ich plötzlich so panisch war, aber ich hatte gerade ein wirklich schlechtes Gefühl.

"Wo seid ihr?!" Wieder kam keine Antwort. Ich lief los und suchte jede Ecke ab, sie waren trotzdem nirgends zu sehen.

Langsam bekam ich wirklich Panik. Was war wenn... Nein das durfte ich nicht denken, ihn ging es gut. Sie waren nur kurz weg, vielleicht ein Eis essen, das taten sie oft, mehr nicht.

Ich lief mit großen Schritten auf den Küchentresen zu, legte alle meine Sachen dort ab und setzte mich auf den Hocker. Ich nahm mein Handy zur Hand und wählte Jacks Nummer.

Es piepte und piepte aber es nahm niemand ab, wenigstens war das Handy nicht aus.

Nervös trommelte ich mit den Fingern auf dem Tisch herum und starrte auf meine Waffe. Mir gingen Abbis Worte nicht mehr aus dem Kopf, sie spukten hin und her.

"Jacie hat sich mit einem gruseligen Mann getroffen... Ich glaube er heißt Newt"

Wie konnte wir nicht merken, dass Jace nicht unser Freund war? Wie konnten wir nicht merken, dass er uns drei Jahre lang ausspioniert hatte? Wieso das alles?

Abbi würde in drei Wochen schon vier werden... Wie kam ich jetzt auf diesen Gedanken?

Ich hörte wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde,  fuhr sofort herum und sprang auf. Ich rannte zur Tür und indem wurde sie geöffnet.

Jack stand mir im nächsten Moment gegenüber und ich fiel im in die Arme.

"Oh gott dir geht es gut" meinte ich erleichtert und er erwiederte meine Umarmung überrascht.

"Wieso sollte es mir nicht gut gehen?" stellte er die Gegenfrage und ich löste mich von ihm. "Ich weiß nicht ich hatte plötzlich so ein mieses Gefühl."

"Warte wo ist Alexa?" fragte ich und schaute mich um.

"Sie müsste noch auf der Arbeit sein" erwiederte mein Mann und schaute mich mit gerunzelter Stirn an. Ich wirbelte herum und rannte zurück zum Küchentresen.

Wieso ging dieses mieses Gefühl einfach nicht weg? Es fühlte sich an als würde man mir immer wieder in die Magengrube schlagen.

Mit beinahe schon zitternden Finger tippte ich auf den Bildschirm Alexa Nummer. Gott bitte geh ran. Es piepte einmal. Jack stellte sich neben mich. Es piepte ein zweites mal. Ich musste mich am Tresen abstützen. Und es piepte ein drittes Mal und sie nahm ab.

"Kate was ist los?" fragte Alexa und mir fiel ein Stein vom Herzen. Im Hintergrund hörte man Menschen und Musik.

"Ich... Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Wo bist du gerade?"

Man hörte rascheln und dann sprach sie wieder. "Ich bin gerade bei Starbucks und.." Wieder hörten wir einen Moment rascheln.

"Tut mir echt leid, aber ich finde mein Portemonnaie nicht" meinte sie.

"Keine Sorge ich bezahle" hörte ich jemanden im Hintergrund sagen und mein Herz stoppte.

"Ist Jace bei dir?" fragte ich leise und ich konnte beinahe hören wie sie die Stirn runzelte.

"Okay sag nichts. Hör mir einfach zu" sprach ich weiter.

"Ja ich bring dir einen Doppelte Latte mit" Guter Schachzug Alexa.

"Jace hat Abbi an Newt weiter gegeben. Sie ist jetzt wohl wahrscheinlich schon bei Ian. Du musst sofort von dort verschwinden. Wir wissen nicht wie weit er gehen wird. Lass dir nichts anmerken" erklärte ich ihr und Jack beobachtete mich die ganze Zeit mit wachsamen Augen.

"Ja und einen Blaubeermuffin mit extra vielen Sträuseln und für Dad einen einfach Kaffe mit Zucker. Verstanden. Bringe ich euch mit. Also wenn ich mein Portemonnaie finde"

Sie lachte und ich hätte es ihr sogar abgekauft, wenn ich es nicht besser gewusst hätte in dem Moment.

"Bis gleich" Sie legte nicht auf, sie steckte ihr Handy nur in die Hosentasche.

"Könntest du mir vielleicht 20 Dollar leihen?" hörten wir Alexa fragen.

"Klar, für dich immer" erwiederte Jace und dann hörte man wie sie anfing zu gehen.

Alexa bestellte dies schnell und wir hörten wie sie wieder ging.

"Soll ich dich noch begleiten?" fragte Jace sie und ich hoffte wirklich sie würde ihn schnell los werden. "Gerne" erwiederte sie und schon hörte man Gespräche, vorbeifahrende Autos und Schritte.

Man hörte wie eine Autotür geöffnet wurde und Jace lachte.

"Glaubst du wirklich ich bin blöd?"

Wir hörten Alexa schreien und das Handy knistern, sie war wahrscheinlich auf den Boden gefallen.

"So einfach lasse ich mich nicht verarschen" Wieder hörte man etwas Knistern und im nächsten Moment fing Alexa an zu schreien. "Lass mich los! Jace! Nein!"

Man hörte komische Geräusche die klangen als ob jemand auf ein Auto einschlägt. Dann wurde eine Tür zu geschlagen.

"Kate wir sind an der Ecke Barclay Street und Broadway" sagte sie und rüttelte an der Tür.

"So ein Arsch" fluchte sie und wir hörten Jace lachen. "Ja ja, du brauchst das offensichtliche nicht mehr nennen... Die kleine konnte auch nicht locker lassen und das mit drei Jahre!" beschwerte er sich.

"Unsere Familie hasst es eben wenn man sie verarscht" kommentierte Alexa. Jace startete den Motor und fuhr los.

"Was soll die ganze Scheiße?! Was bringt dir das?" schrie Alexa ihn an und schlug auf etwas ein.

"Nochmal 80 Riesen" erwiederte er kühl und man hörte wie Alexa empört nach Luft schnappte.

"Nochmal?! Hast du etwa Abbi verkauft! Wie konntest du das nur machen! Ali hat dir vertraut und Abbi auch! Du warst ein Teil unserer Familie!"

"Ich habe euch nie gebeten ein Teil eurer Familie zu werden" meinte er und betonte das Wort Familie abschätzig. "Man sollte einfach nicht jedem Fremden trauen aber das hätte Alison eigentlich wissen soll. Normale Menschen lernen aus ihren Fehlern, nur sie nicht. Sie begeht sie wieder und wieder und jedes mal wird sie mehr dafür leiden"

Entführt - Mein Leben geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt