Kapitel 47

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Kate P.O.V.

Frustriert saß ich vor dem Küchentresen und schlürfte meinen Kaffe, es war das einzige was mich die letzten Tage wach hielt. Ich hatte die Tage seitdem alle meiner drei Mädchen weg waren, kein Auge mehr zugemacht.

"Hey Schatz" Jack sah genauso schlecht aus wie ich und drückte mir trotzdem einen Kuss auf die Wange. "Hey" Ich versuchte zu Lächeln.

"Gibt es etwas neues?" Ich schüttelte müde den Kopf und im nächsten Moment wurde die Haustür geöffnet und Maxime kam auf uns zugelaufen. In der Hand hielt sie eine Zeitung.

"Und habt ihr heute besser geschlafen?" fragte sie uns besorgt, doch wir schüttelten beiden den Kopf.

"Was ist denn Mutter?" fragte Jack seine Mutter, die die Zeitung auf den Tresen legte. "Ich glaube ihr müsst euch mal anschauen was die Zeitungen über euren Mordfall schreiben"

Ich schlug die Zeitung auf und meine Augenbraue wanderte nach oben.

"Die Zeitungen berichten von einem Serienkiller, der Mädchen zwischen 16 und 21 umbringt..." Genervt rollte ich mit den Augen. "Das kann doch nicht wahr sein"

"Sie haben aber Recht" sagte Jack und ich nickte. "Les weiter" meinte Maxime und das tat ich. Ich ließ den Bericht weiter und meine Augenbraue wanderte von Zeile zu Zeile immer weiter nach oben.

"Kate was ist los?" fragte mein Mann mich, lief um den Tresen herum und stellte sich neben mich. "Es gab noch weitere Morde in anderen Bezirken. Die Zeitung haben die Familien der Opfer befragt und die sagen fast alle dasselbe: Sie seien mit einem Jungen in den dreißiger befreundet und wohnen bei ihm. Die Namen wiederholen sich: Logan, Mason, Newt, Aiden..." Ich schaute auf.

"Du weißt was das bedeutet"

"Sie bringen die Mädchen um" sprach Jack meine Gedanken aus. Sofort griff ich nach meinem Handy und wählte Noahs Nummer.

"McKinney?" ging er dann endlich dran.

"Hast du schon Zeitung gelesen?" fragte ich ihn. "Moment kurz, ich schalte auf Lautsprecher." Ich tat es ihm gleich und legte das Handy auf den Tresen.

"Ne wir haben noch keine Zeitung gelesen, aber habt ihr schon den Fernseher angeschalten?" fragte er uns nun. "Nein wieso?" stellte ich die Gegenfrage. "Schaltet ihn an, es ist schwer zu erklären"

Jack griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an.

"... Wie uns Augenzeugen berichteten, sahen sie mehrere Männer mit Waffen an ihnen vorbei laufen. Erst dachte diese sie würden jagen, aber in diesen Gebiet gab es kein Wild und die Augenzeugen berichteten von mehreren Schüssen. Es klang wohl nach einer sehr großen Schießerei, sie folgten den Geräuschen und entdeckten eine Holzhütte und die Männer wie sie auf einen Mann und zwei jüngere Frauen schossen... "

Dann tauchte ein verwackeltes Bild auf, aber ich würde meine Töchter sofort wieder erkennen.

"Alexa und Ali" sprach Maxime meine Gedanken aus und wir nickten alle nur.

"Wo ist das Noah?" fragte ich ihn. "Das wird dir nichts bringen" erwiederte Noah und ich runzelte die Stirn.

"Wie die Nachrichten eben sind, erwähnen sie nicht alles... Die Zeugen sind tot, sie wurden vor 5 Minuten gefunden, das Gebiet ist abgesperrt und gesichert mit einem Stacheldrahtzaun. Außerdem, soweit ich den anderen Polizisten glauben kann, laufen in dem Bereich noch mehr bewaffnete Männer herum und an denen kommt niemand lebend vorbei"

Mein Blick flog zurück auf den Fernseher.

"Wie viele Departments arbeiten an so einem Mord?" fragte ich ihn anschließend und fing dabei Jacks verwirrten Blick auf.

"Wir und vielleicht noch 4 andere. Wieso?" "Ruf die an und versuch es beim FBI in Austin Texas und auf Hawaii"

"Wieso das?" fragte nun Chris und Jack lag wohl die selbe Frage auf der Zunge. "Wir brauchen so viel Hilfe wie wir bekommen können."

"Okay mache ich. Wir sprechen uns wenn ich sich erreicht habe" "Danke. Bis später" Somit legte ich auf.

"Du willst dort wirklich hin?" "Ja, ich werde nicht zulassen, dass einen der drein auch nur ein Haar gekrümmt wird und dafür werde ich alles tun"

Mein Mann nickte und Maxime stellte sich neben mich und nahm mich in den Arm. "Ihr schafft das schon" sprach sie mir Mut zu und dann ging sie zu ihrem Sohn und umarmte ihn ebenfalls aufmunternd.

"Ihr habt es beim ersten Mal schon geschafft sie zu retten. Dann schafft ihr es auch diesesmal wieder"

"Aber wir haben sie nicht gerettet, Ali hat sich jedesmal selber gerettet" meinte ich und ließ meinen Kopf auf den Tresen fallen. "Unsere 17 jährige Tochter hatte es geschafft sich zu retten, weil wir es nicht geschafft hatten..."

Ich schämte mich. Ich schämte mich und ich war wütend darüber, dass wir es nicht hinbekamen sie zu beschützen.

"Kate nein hör auf damit" unterbrach Maxime meine Gedanken. "Mach dir keine Vorwürfe. Ihr habt ihr all diese Sachen beigebracht. Durch euch weiß sie was sie machen soll und wie. Ihr habt sie darüber aufgeklärt, dass nicht jeder gut ist. Ihr habt ihr beigebracht wie man kämpft, wie man mit Waffen umgeht und wie man jemanden nur mit Worten manipulieren kann. Sie ist die schlauste und stärkste alleinerziehende Mütter, die ich kenne. Sie ist eine erwachsene Frau und sie ist eure Tochter. Wenn das keine gute Voraussetzungen sind, dass sie die alle fertig macht, dann weiß ich ja auch nicht ob du wirklich von eurer Tochter redet. Außerdem ist Alexa doch auch noch da. Die beiden sind ein Super Team, das wisst ihr beide, sie sind zusammen unschlagbar, vergesst das nicht"

Ich musste leicht lachen. Maxime hatte Recht. Die beiden würden das schaffen, trotzdem würde ich sie diesesmal nicht alleine lassen.

Entführt - Mein Leben geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt