Kapitel 39

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Alison P.O.V.

Schnell lief ich in die Küche, riss die Schublade auf und schnappte mir die Waffen. Unter die Haustür stellte ich den Stuhl und rannte dann ebenfalls nach oben.

Ich öffnete die Tür des Badezimmers und Abbi schaute mich direkt mit großen Augen an. "Schließ bitte die Tür ab" Sie nickte und ich schloss die Tür.

Mit großen Schritten lief ich auf das grusel Zimmer zu und riss die Tür auf, schob die Gardinen zur Seite und schaute wieder nach draußen... Die Bäume waren zum Glück so hoch, dass ich trotzdem noch alles sehen konnte und so auch Newt und Collin, die geradewegs auf das Haus zu kamen.

Mein Blick schweifte durch das ganze Zimmer und ich entdeckte etwas. Ein Scharfschützengewehr... Er hatte hier auch echt alles stehen, ich griff danach und legte es auf dem Fensterbrett ab.

Mum und Dad hatten zwei- oder dreimal mit mir Schießen geübt mit so einem Gewehr, mal hoffentlich konnte ich die gewünschten Informationen noch abrufen.

Ich lud nach und schaute dann durch das Visier. Ich hatte freie Sicht, anschließend visierte ich Newts Oberkörper an, ich hatte nicht vor ihn zu töten, aber ich wollte den Bauch treffen, es war die größte Fläche und somit hatte ich die größte Chance ihn zu treffen.

Mein Finger legte sich langsam auf den Abzug und ich atmete einmal ein uns aus. Ganz ruhig.

1.

Die beiden liefen still schweigend nebeneinander her und schauten sich um, sie suchten mich und würden sie näher kommen, würden sie sehen, dass jemand hier im Haus war.

2.

Wieso musste alles immer so kompliziert sein?! Wieso konnte ich nicht eine einfache alleinerziehende Mutter sein und nicht noch einen durchgeknallten Ex haben, der Mitglied in einer komischen Gruppe war und die mich wortwörtlich jagten.

3.

Träum schon Newt.

Dann drückte ich auch schon ab.

Wie in Zeitlupe flog die Kugel auf ihn zu und traf seinen Bauch, er schrie auf und sank zu Boden. Collin schaute sich geschockt und zugleich wütend um. Er fand mich zum Glück nicht.

Schnell lud ich nach und visierte Collin an. Er hatte mir zwar nichts getan, aber auch er gehörte dazu...

Doch er begann sofort zu rennen und machte es mir so schwerer ihn zu treffen, er versteckte sich hinter einem Baum. Genervt stellte ich das Gewehr weg, natürlich nicht ohne es wieder zu sichern und lief nach unten.

Ich nahm zwei der Waffen, legte die dritte auf den Küchentresen, schob den Stuhl wieder weg und trat nach draußen.

Ich entsicherte einer der beiden Waffen und lief leise auf die Stelle zu wo Newt lag. Er sah mich schon von weitem und seine Augen weiteten sich, er stützte sich auf die Ellenbogen, doch er brach zusammen.

"Ali..." keuchte er und schloss dann die Augen, sein T-shirt saugte sich von Sekunde zu Sekunde mehr mit Blut voll.

Ich lief aber an ihm vorbei und entdeckte etwas was ich nur 10 Meter Entfernung bewegte, ich wusste sofort, dass es Collin war.

"Ali schmeiß die Waffe weg!" Anschließend trat er hinter dem Baum vor und hatte ebenfalls eine Waffe in der Hand.

"Zuerst du!" schrie zurück und zielte ebenfalls auf ihn. Wieso sollte ich meine Waffe wegschmeißen, wenn er seine noch hatte? Und außerdem, ich hatte ja noch eine, doch wusste er da ja nicht.

"1.." fing er an. "..2.." führte ich es fort. "..3" sagten wir zusammen und schmissen die Waffen weg. Jetzt war er unbewaffnet.

Mit großen Schritten kam er auf mich zu gelaufen. Hatte er etwa vor mich mit seinen bloßen Händen zu überwältigen? Bei dem Gedanken musste ich beinahe Lachen, aber natürlich nur beinahe.

Somit griff ich in die Bauchtasche meines Pullovers und zog die Waffe.

"Tut mir leid Collin, aber hier geht es um meine Familie"

Ich entsicherte sie und zielte auf ihn, aber er war diesesmal schneller und schlug sie mir förmlich aus der Hand.

Für eine Sekunde war ich überfordert und überrascht, doch dann fasste ich mich und holte schon mit der Faust aus. Er fing diese mit Leichtigkeit ab, drehte mich und legte seinen Arm um meine Kehle.

"Ich habe dir nie etwas getan und du willst mich wirklich so einfach abknallen?!" Er war wütend, das wäre ich auch an seiner Stelle aber ich war nicht an seiner Stelle.

"Ich habe auch nichts gegen dich persönlich, ich wollte dich auch nicht töten, aber hier geht es wie schon gesagt um meine Familie, um meine Tochter und ihr Wohlergehen und da dazu gehört Ian und ihr nicht"

Ich holte mit meinem Bein aus und traf seine Kornjuwelen, er schrie los doch ließ mich lange noch nicht los.

"Du geisteskranke Hure!" fluchte er los und mir entfuhr ein empörter Laut.

"Wie war das?!" schrie ich jetzt ebenfalls und umgriff sein Handgelenk um irgendwie seinen Arm von meinem Hals zu entfernen.

"Du hast schon gehört!"

Wütend trat ich immer wieder nach ihm, bis er seinen Arm von mir löste. Ich wirbelte wütend zu ihm herum, schlug ihm direkt ins Gesicht, trat ihn zwischen die Beine und schlug ihn mit meinem Ellenbogen auf den Rücken. Somit lag er dann auf dem Boden.

"Ich bin nicht geisteskrank! Ich bin wütend und will meine Tochter beschützen! Und eine Hure bin ich noch weniger! Ich habe bis jetzt mit einem Mann geschlafen und das wars! Ich hatte nach ihm nichtmal einen Freund! Ich kann keinem Mann näher kommen ohne an ihn zu denken! Jedesmal sehe ich Ian vor mir!"

"Wirklich?"

Geschockt drehte ich mich um und entdeckte zwei Braune Augen, die mich nur ruhig musterten.

Entführt - Mein Leben geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt