Kapitel 22

618 21 1
                                    

Alison P.O.V.

Ich hatte mittlerweile die Kraft gefunden gerade zu sitzen, ich hatte auch eigentlich vor mir den Schlauch endlich aus dem Arm zu reißen, aber das tat schon nur beim anfassen weh. Also ließ ich es, obwohl ich bemerkte wie meine Sinne immer mehr wie betäubt waren.

Rebekah und Hannah lagen still und bewegungslos auf ihrem Bett und starrten die Decke an.

Mein Blick landete wieder auf meinem Unterarm. Ich wollte diesen Schlauch los werden. Langsam löste ich das Pflaster, das über dem Schlauch klebte und ich sah wie der Schlauch unter meine Haut ging.

Gott... Ich war kurz davor mich zu übergeben. Das war ja gar nichts für mich. Ich hasste Spritzen. Ich hasste alles Spitze und dann auch noch unter meiner Haut.

"Guck nicht hin. Zieh' es einfach raus" meinte Rebekah und ich schüttelte stur den Kopf. "Das geht nicht. Ich hasse sowas, ich war deshalb seit Jahren nicht mehr Bein Arzt... Lieber bin ich krank als das ein Arzt mir mit einer Spritze zu nahe kommt"

Rebekah lachte leise. "Ist das dein Ernst? Zieh' den Scheiß Schlauch aus deinem Arm und fertig. Für wen willst du kämpfen? Für deine Eltern? Für deine Geschwister"

"Für Abbi" murmelte ich und riss mir dieses scheiß Ding aus dem Arm. Ich schrie und als das Blut dann aus meinem Arm geflossen kam, schrie ich weiter.

"Es hört nicht auf!" schrie ich panisch, nahm mir ein Stück der Decke und drückte es auf das kleine Loch in meinem Arm, das so extrem blutete.

"Fuck ey, das hätte ich jetzt nicht gedacht" kam es von Rebekah und ich nickte. "Wieso blutet das so stark?!"

"Wollen die dich irgendwie umbringen?!" "Nein keine Sorge... Das hätten sie dann schon längst getan" erwiederte ich und starrte auf die Decke, die sich nun langsam rot färbte.

"Gott ey, das ist viel Blut" murmelte ich vor mich hin und drückte die Decke fester auf meinen Arm.

"Ali!" Das wurde ja von Minute zu Minute immer besser, jetzt kam auch noch Ian. Könnte ich nicht doch verbauten?

"Was zur Hölle hast du gemacht?" fuhr er mich an, ich schaute ihn nur an und hob die Augenbraue. "Das fragst du noch?"

Er schüttelte darüber nur den Kopf, gab einen Code ein und öffnete die Tür. Er kam auf mich zu und riss die Decke weg.

"Ach Gott Ali"

Hinter ihm tauchten die anderen Jungs auf und beobachteten das alles gespannt.

"Wieso machst du denn sowas?" Er redete mit mir als wäre ich ein kleines Kind, das nicht wüsste was es tat. Aber ich war 22, ich war kein kleines Kind und ich wusste was ich tat.

"Fass mich nicht an! Okay?! Lass es einfach..." Ich drückte ihn von mir weg, jedenfalls so weit das mit einem Arm ging.

"Ich will dir helfen!"

"Du willst mir nicht helfen! Du würdest mich am liebsten hier verrecken lassen, aber wenn du das tun würdest, würde Abbi nie mit dir reden und das willst du ja nicht!" schrie ich ihn an und vergaß für einen Moment, dass ich blutete und gleichzeitig noch immer unter Drogen stand.

Ian packte mich unsanft am Arm,  zerrte mich von dem Bett und ich landete auf meinen Beinen, doch darauf waren sie nicht gefasst.

Ich hatte keine Kraft mich aufrecht zu halten und sakte beinahe zusammen. Ian hielt mich fest und drückte mich gegen seinen Körper.

"Ich will nicht, dass dir etwas passiert aber das geht nicht wenn du so stur bist" brummte er und half mir wieder auf die Beine, ich hatte alleine trotzdem noch nicht genug Kraft um zu stehen. Ich fühlte mich so schwach.

"Ich bin stur weil ich für etwas kämpfe! Für jemanden!"

Ian seufzte nur genervt und zog mich langsam aus dem Raum heraus.

"Ian!" schrie jemand, nein nicht jemand sondern Newt. Wir drehten uns zu ihm und mein Atem stockte.

"Abbi"

"Mummy!" schrie sie, entriss sich Newts Griff und rannte auf mich zu. Ich versuchte Ian seinen Griff zu lösen und er ließ los, ich sank auf die Knie und Abbi sprang mir in die Arme.

"Mummy da bist du ja" rief sie erfreut und ich umarmte meinen kleinen Engel fest. Ich würde sie nie wieder los lassen, nie wieder.

"Sie hat nicht abgetrieben?!" kam es von den anderen Jungs und ich löste mich wütend von meinem kleinen Engel.

"Nein habe ich nicht!" Kopfschüttelnd wendete ich mich an meine kleine Tochter und sie schaute mich fragend und besorgt an.

"Mummy was ist los? Wieso blutest du?" Ich folgte ihrem Blick zu meinem Arm, der blutüberströmt war.

"Das sieht schlimmer aus als es ist... Aber was machst du denn hier?" fragte ich sie und drehte sich um zu Newt.

"Der gruselige Mann hat mit Jacie geredet und Jacie meinte es sei alles okay, er sei ein Freund von dir"

Erst konnte ich nicht fassen was er sagte. Jace hatte mich verraten? Er hatte mich an diese Schweine verraten! Ich wurde wütend, sehr wütend. Das konnte doch nicht wahr sein!

"Dieses verräterische Arschloch" fluchte ich und Abbi schaute mich schockiert an. "Sowas sagt man nicht!" meckerte sie und ich nickte.

"Ich weiß aber es stimmt..."

Im nächsten Moment packte Ian meinen kleinen Engel und hob sie hoch.

"Nein!" schrie ich und stolperte als ich versuchte aufzuspringen. Doch die Jungs hielten mich zurück.

"Nein! Lass sie los! Lass sie!" schrie ich und schlug und trat um mich.

"Du kannst mir nicht einfach meine Tochter weg nehmen!"

"Du kannst nicht verhindern, dass sie ihren Vater kennenlernt!"

Entführt - Mein Leben geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt