Kapitel 17

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Alison P.O.V.

Jetzt lag ich hier, neben Ian im Bett.

"Willst du dir nichts anderes anziehen?" "Nein" antwortete ich sofort und er lachte.

"Ali komm schon, du trägst jetzt seit 2 Tagen diese Sachen und sie sehen auch nicht sehr bequem aus" Ich brummte nur. "Ich habe keine anderen Sachen"

"Aber ich" erwiederte er, kletterte aus dem Bett und ging auf eine Doppeltür zu, er öffnete diese und dahinter befanden sich Kleider. "Ich suche dir was aus"

Schnell sprang ich aus dem Bett, auch wenn ich müde war und das auch bemerkte als ich fast hin fiel. Ich stolperte mehrmals bis ich mein Gleichgewicht wieder fand und ihm hinter her lief.

"Das mache ich selber" Ich hörte ihn lachen und dann lief an mir vorbei zurück ins Bett. "Ich warte auf dich"

"Dann kannst du lange warten" erwiederte ich wie aus der Pistole und grinste, er sah mein Grinsen durch den Spiegel und lachte.

"Du kommst aus dir heraus" meinte er und ich drehte mich mit gerunzelter Stirn zu ihm um. "Wie meinst du das?"

Mit dem Rücken lehnte ich mich an die Wand, verschrenkte die Arme vor der Brust und begutachtete ihn.

"Du bist nicht verklemmt, nicht schüchtern. Du bist du selbst und wie es scheint macht es dir Spaß mich zu ärgern. Also kann es doch gar nicht so schlimm hier sein" beendete er seine Erklärung und ich lachte, und das über seine Erklärung.

"Wenn du das glaubst, bin ich wohl eine bessere Schauspielerin als ich es gedacht habe" Ich lächelte ihn wieder falsch an, drehte mich um und lief in den Kleiderschrank.

"Warum bist du immer noch so stark dagegen?" hörte ich ihn fragen während ich zwischen den ganzen Kleider lang lief.

"Weil du mich entführt hast. Zum zweiten Mal um genauer zu sein und mir gefällt das immer noch nicht"

Ich hörte ihn wieder nur lachen.

"Du hättest auch einfach bei mir bleiben können!" rief er. Genervt streckte ich meinen Kopf aus dem Kleiderschrank.

"Ja also.. Nein. Davor bestimmt, ich hatte dich ja sogar geliebt aber nun ja. Ich hatte, bis du dann eben alles zerstört hast und mich dazu gebracht hast dich zu hassen"

Jetzt lag er da einfach nur, stützte sich mit den Unterarmen ab und schaute mich nur schweigend an.

"Ich hatte dich wirklich geliebt"

Schweigend drehte ich mich wieder um und lief zurück in den Schrank. Ich nahm mir einen übergroßen Pullover und zog ihn mir über und ließ meine anderen Sache auf den Boden fallen.

Als ich dann nur noch meine Unterwäsche und den Übergroßen Pullover trug, kam ich wieder aus dem Schrank und lief auf das Bett zu.

"Ich wollte dich nicht verletzten, jedenfalls nicht mit Absicht, aber ich hatte keine Wahl" meinte er wehmütig und ich sah Reue in seinen Augen.

"Man hat immer eine Wahl, es kommt nur drauf an ob man den leichten oder den schwierigen Weg wählt..."

Somit legte ich mich schweigend neben ihn und schloss die Augen.

"Ich liebe dich immer noch" flüsterte er und ich kauerte mich zusammen und dachte an etwas besseres, an Abbi, wie sie in Sicherheit war.

"Woran denkst du?" Ich schüttelte nur den Kopf. "Lass mich... Lass mich bitte einfach für ein Paar Minuten in Ruhe"

Ich merkte nur wie er nickte und schloss wieder die Augen. Anschließend stellte ich mir meinen kleinen Engel vor, glücklich, wie sie bei meinen Eltern war und dort in Sicherheit war. Sie war doch mein ein und alles.

Dann ließ ich den Tag Revue passieren, wie ich hier kam und die Räume mit den Mädchen und mir fiel auf, dass etwas war komisch, jedenfalls für mich unerklärlich.

Trotzdem fragte ich mich warum Ian in den letzten Tagen so nett zu mir war. Jedenfalls netter als er sonst war.

Er wollte mich schützen, vor mir selbst und er war auch nicht wütend, wenn ich ihm sarkastische und beleidigende Sätze an den Kopf warf... Er hatte sich selber besser unter Kontrolle.

"Du hast dich wirklich verändert" kam es dann von ihm und ich nickte leicht obwohl ich nicht wusste was er genau damit meinte.

"Du bist reifer geworden, geschickter und du weißt was du tun musst. Außerdem hast du eine wundervolle kleine Tochter aufgezogen"

Ich zuckte zusammen und drehte mich ruckartig zu ihm um.

"Woher weißt du wie.. Wie..."

"Wie sie aussieht?" Ich nickte nur.

"Ali ich habe meine Kontakte und sie schauen, dass ihr auch nichts passiert" Leicht geschockt und gleichzeitig überrascht, schaute ich ihn an. "Du passt auf sie auf"

"Ja, eben so gut es geht" Mir war die Frage förmlich ins Gesicht geschrieben. Wieso? Wieso tat er das?

"Sie ist auch immer noch meine Tochter, Ali. Ich will sie in Sicherheit wissen" "Sie ist bei meinen Eltern da ist sie in Sicherheit" erwiederte ich und er lachte.

"Glaubst du das wirklich? Ich könnte Abbi innerhalb von einer Stunde hier her bringen lassen und deine Eltern könnten nichts dagegen machen"

Ich schaute ihn nur an. Das würde er nicht schaffen. Nein. Sie war sicher bei meinen Eltern, dort war sie sicher und doch hatte ich daran jetzt Zweifel.

Wieso sollte er es sonst sagen?

Er wusste, wenn ich dachte, dass meine Tochter nicht mehr in Sicherheit sei, dass ich flüchten würde. Ich würde einfach alles für meine Tochter tun. Alles.

"Du lässt deine Hände von meiner Tochter und wenn ich erfahren, dass du es doch getan hast, wirst du mich richtig kennenlernen. Ich bin mittlerweile nicht mehr die kleine schwache 17 jährige. Ich werde dich umbringen"

Entführt - Mein Leben geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt