Kapitel 41

47 4 0
                                    

Einige Tage waren seit der Verlobungsfeier inzwischen vergangen, ich schämte mich so sehr für mein Verhalten das ich Liam so gut es ging aus dem Weg gegangen war. Hier in der Schule war es eigentlich nicht immer einfach....hier Zuhause aber... war es ein leichtes Spiel, wenn er und Ryan sich verabredet hatten, hatte ich mich meistens vorher verdrückt. Ich wüsste garnicht was ich ihm sagen sollte....seine Cousine war inzwischen auch wieder abgereist, ob sie wusste was ihnen unterstellte? Gott ich war so armselig....wie konnte ich mich nur so zum Vollhorst machen? "Haylie?" klang Mareens Stimme durch die geschlossene Zimmertür und wenig später wurde diese auch schon geöffnet. "Kann ich rein kommen?" fragte sie mich und ich nickte lächelnd. "Hör mal,da ist ein Brief für dich gekommen...." begann sie und irgendwie bekam ich das Gefühl nicht los das der Brief sie beunruhigte. Etwas irritiert schaute ich zu ihr und beobachtete sie, wie sie langsam durch das Zimmer lief und immer wieder nervös auf den Brief schaute. Okay....da stimmte etwas nicht.
"Von wem?" fragte ich und machte etwas Platz damit Mareen sich neben mich setzen konnte. Sie schien nach passenden Worten zu suchen.....seufzend schüttelte sie den Kopf und hielt mir den Brief entgegen. "Er ist von deinem Vater...." gab sie schließlich von sich und für mich war es so als würde man meine Welt von jetzt auf gleich wieder vollkommen durcheinander bringen. "Wenn irgendwas ist....ich bin unten im Wohnzimmer" merkte sie an und verschwand dann aus meinem Zimmer.
Perplex saß ich nun da, mit dem Umschlag in der Hand und wusste nicht was ich denken sollte.
Sollte ich ihn ungeöffnet einfach verbrennen? Ich kam bisher gut ohne ihn klar.....also würde ich das auch weiterhin. Egal was er mir sagen wollen würde.....er hatte Jahre lang Zeit gehabt. Und egal was in diesem Brief stand....ich wollte es nicht wissen. Ich meine, was denkt er sich eigentlich? Das er einfach so in mein Leben platzt und alles durcheinander bringt? Das konnte er vergessen....wütend stand ich auf und warf den Brief in den Papierkorb. Zum Teufel mit ihm....ich brauchte ihn nicht. Ich verließ mein Zimmer und fing nach unten ins Wohnzimmer. Mareen schaute mich unsicher an, ich hingegen lächelte und setzte mich ihr gegenüber auf den Sessel. "Mir egal was er zu sagen hat...er hatte lange genug Zeit dafür." gab ich von mir und somit was das Thema eigentlich für mich erledigt. Ryan und Liam wollten den ganzen Tag in der Stadt verbringen, weshalb ich Gott sei Dank nicht aus dem Haus flüchten musste stattdessen machte ich es mir mit Mylie und Mareen im Wohnzimmer gemütlich und schauten uns einen Film an. Der Tag verging wie im Flug und nach ungefähr 3 Liebesfilmen war der Tag dann auch so gut wie vergangen...die ganze Zeit über konnte ich nicht aufhören an den Brief von meinem 'Vater' zu denken. Ehrlich gesagt war ich schon daran interessiert was er mir zu sagen hatte.... "Ich geh schlafen" riss Mylie mich aus meinem Gedanken und quälte sich von der Couch. "Ja ich geh auch gleich...." gab ich von mir und wenig später war Mylie aus dem Wohnzimmer verschwunden. Mareen hatte nach dem zweiten Film bereits Probleme damit ihre Augen auf zuhalten, weshalb sie beim letzten Film....ausgerechnet bei der schönsten Szene schlafen gegangen ist. Ich schaltete den Fernseher aus und machte mich dann ebenfalls auf den Weg in mein Zimmer. Mit gemischten Gefühlen lief ich am Papierkorb lang und setzte mich auf mein Bett. Ein Teil von mir wollte unbedingt wissen was in diesem Brief stand....und der andere, war der Meinung das momentan alles gut war wie es sich im Laufe der Zeit entwickelt hatte. Mein innerstes war so hin und her gerissen.... "Verdammt" fluchte ich, sprang auf und holte den Brief aus dem Papierkorb. Ich musste ihn lesen....nur so könnte ich mit dem Thema abschließen.
Nervös setzte ich mich auf mein Bett, zog meine Beine zu einem Schneidersitz und starrte auf den Brief in meinem Schoß. 'Egal was da drin steht, nichts wird sich ändern. Ich habe soviel durch gestanden....da wird dieser Brief mich nicht daran hindern auch weiterhin stark zu bleiben, für meine Mama....für mich' sagte ich mir selbst immer und immer wieder. Langsam öffnete ich den Briefumschlag, zog den Brief heraus und faltete ihn auseinander. Ich atmete noch einmal tief durch und begann dann den Brief Zeile für Zeile zu lesen.

Mein Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt