Kapitel 17

81 6 0
                                    

Wir hatten den ganzen Nachmittag zusammen in der Stadt verbracht.....wir haben Liam so einiges gezeigt und es war sichtlich das ihm die Stadt gefiel.

Leider vergingen die Stunden viel zu schnell und ehe ich mich versah hatten wir uns von Zoey verabschiedet und waren auf dem Weg zu Liams Schwester.

Dee Tag heute hatte mir mal wieder schmerzlichst bewusst gemacht wie sehr ich all das hier vermisste.....wie sehr ich meine beste Freundin vermisste.

Natürlich hatte Zoey mich mehr als aus gequetscht was Liam betraf....aber nun ja, da gab es nicht viel zu erzählen.

Liam war der beste Freund von Ryan....

"Alles gut?" fragte Liam nachdem wir die Küche von Nathaly betraten und ließ sich auf dem Stuhl nieder.

Ich nickte lächelnd und stellte mich dann ihm gegenüber.

Vor dem Essen bräuchte ich dringend eine Dusche.....definitiv.

Darüber was ich heute Abend zum Essen anziehen würde, brauchte ich mir nun auch keine Gedanken mehr machen.....Dank meiner besten Freundin.

Ich liebte sie einfach.....sie wusste mir immer zu helfen.

"Ist es ok wenn ich schnell duschen gehe?" fragte ich und Liam nickte.

"Klar....ich geh dann hier unten" antwortete er und ich machte mich auf den Weg ins Gästezimmer.

Ich habe heute so viel gelacht.....wie schon lange nicht mehr und zugegeben Liam hatte dazu einiges beigetragen.

Liam war hier irgendwie ganz anderst als in der Schule,....ohne Ryan.

Vielleicht bildete ich mir das nur ein....aber es kam mir so vor als käme er sich irgendwie freier vor.

Nachdenklich betrachtete ich mich im Spiegel und band meine blonden Haare zu einem lockeren, unordentlich Dutt.....

'Du siehst aus wie eine Vogelscheuche'

hallte es in meinen Ohren und ich musste unwillkürlich Lächeln.
Ja...Mum hatte einiges gegen diese Dutts.

Sie meinte immer das ich damit aussehen würde wie eine 40 Jährige Hausfrau die gerade in einen Putzwahn verfallen ist.....nun ja was sollte ich sagen?

Ich schüttelte den Kopf und wandt mich dann zur Dusche um das Wasser anzustellen.

Ich zog mir langsam meine Kleider aus und legte diese sorgfältig zusammen.

Vorsichtig schob ich mich unter die warmen Wasserstrahlen und lehnte meinem Kopf in den Nacken.

Wohlig seufzte ich auf und genoss die kleine Körpermassage.

Wie würde sich Liam mir gegenüber verhalten wenn wir wieder Zuhause waren?

Würde er mich wieder ignorieren??

Der Gedanke daran, das er wieder so tun würde als kenne er mich nicht, bereitete mir Bauchschmerzen.

Ich bezweiflte das Ryan die Sache mit mir und Liam in naheliegender Zeit einfach vergessen würde....denn dafür kannte ich ihn bereits gut genug.

Leicht genervt stellte ich das Wasser aus und trat aus der Dusche.....

Ich legte ein Handtuch um meinen nackten Körper und schaute mich dann suchend nach meinen Klamotten um....

Ich verdrehte die Augen als mir klar wurde das diese sich nirgendwo anderst befanden als auf dem Bett im daneben liegendem Raum.

Langsam schloss ich die Tür auf und  trat in das kühle Gästezimmer....

Die kühle Luft legte sich sofort wie eine schwere Last auf meinen Körper und verursachte eine gewaltige Gänsehaut.

Ich wollte gerade rüber zum Bett laufen als ich bemerkte wie Liam ebenfalls das Zimmer betrat......

Ebenso in nichts als einem Handtuch bekleidet.

Mein innerstes ließ  sämtliche Alarmglocken läuten.....sogar diese von denen ich nicht mal was wusste.

Wie zum Teufel sollte ich mich je zusammen reißen können??
All diese verwirrten Gedanken aus meinem Kopf bekommen wenn er so......vor mir stand.

"Alles ok?" riss er mich aus meinen Gedanken und erst jetzt bemerkte ich das ich ihn seit einigen Minuten wie ein sabbernder Groupie angesehen haben muss.

Ich zwang mich wieder die Kontrolle üner mich zu erlangen und schüttelte den Kopf.

Konnte es denn noch peinlicher werden?

"Ähm ja....habe meine Sachen nur hier vergessen" gab ich schnell von mir um möglichst bald wieder ins Badezimmer verschwinden zu können.

Liam nickte und lief in die Richtung der Zimmertür um dem Anschein nach wieder nach unten zu gehen....

Ich lief ebenfalls in die Richtung, allerdings wollte ich in das Bad zurück aus dem ich eben gekommen war.....

Jedoch wurde mir rellativ schnell bewusst das dies ein fataler Fehler gewesen war.

Denn ich war so durcheinander das ich auf nichts um mich herum achtete und so auch nicht bemerkte wie Liam sich mit den Worten "Ah ich hab was vergessen" herum drehte und wir volle Wucht zusammen stießen.

Ich taumelte ein wenig nach hinten, verlor schließlich den Halt und konnte sehen wie Liam noch versuchte mich am fallen zu hindern und ebenfalls den Halt verlor...

Und dann war es auch schon passiert, ich landete prompt unsanft auf meinem Hintern und Liam auf mir.

Wir waren so perplex das wir nichts weiter tun konnten als uns erschrocken anzustarren.....

Es dauerte eine Weile bis wir uns wieder halbwegs gesammelt hatten....

"Ähm....entschuldige" gab Liam von sich und ging von mir runter um sich wieder auf zu richten.

Eine peinlichere Situation hatte ich,  glaub ich, in meinem ganzen Leben noch nicht.

Er half mir auf die Beine und nach einer erneuten Entschuldigung flüchtete er aus dem Zimmer.

Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.....

Ich schnappte mir meine Sachen und verschwand schleunigst ins Badezimmer um mich anzuziehen.

Hatten diese peinlichen Momente überhaupt mal ein Ende?

Der restliche Abend verging Gott sei Dank ohne besonderst peinliche Vorkommnisse, Nathaly hatte ein tolles Restaurant ausgesucht....und das Essen dort schmeckte auch richtig lecker.

Nach dem Essen schlug Nathaly vor, noch ein wenig spazieren zu gehen....was wir natürlich dann auch taten.

Liam schien ein sehr enges Verhältnis zu seiner Schwester zu haben, es war schön zu beobachten, wie sie miteinander um gingen.

So vertraut und liebevoll....

Erst spät in der Nacht kamen wir schließlich zurück in Nathalys Haus....und es dauerte auch nicht lang bis alle in ihren Betten verschwunden waren.

Liam, neben mir schlief bereits tief und fest.....nur ich, ich schaffte es einfach irgendwie nicht meine Gedanken auszuschalten.

Nachdem ich mich mehr als tausend mal umher gewälzt hatte stand ich auf.

Ich hasste es, wenn ich müde war aber nicht einschlafen konnte.

Gedankenverloren schlich ich ans Fenster und starrte hinaus....

Was wäre wenn sie noch am leben wäre....?
Wenn ich sie jetzt in diesem Moment bei mir haben könnte?

Ich vermisste sie so schrecklich....

Es verging kein Tag seit ihrem Tot, an dem ich nicht an sie dachte.
Egal wo ich gerade war, was ich machte....sie war immer ein Teil davon.





Mein Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt