Kapitel 44

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Seit ungefähr zwei Stunden waren wir bereits unterwegs, mittlerweile tat mir mein Hintern mehr als weh und ich würde definitiv nicht mehr lang aushalten. Es war bereits dunkel...und kaum noch Verkehr auf der Straße. Die letzten Nächte hatte ich vor Aufregung kaum schlafen können, weshalb meine Augenlider schwerer und schwerer wurden. Ich war echt total müde....und dennoch hielt mich der Gedanke daran das ich bald meinen Vater treffen würde hell wach. "Sollen wir in dem Motel da einen Zwischenstopp machen? Ich werde langsam müde...." schlug Liam vor und ich war ganz seiner Meinung. Nachdem alle damit einverstanden waren, hatte er wenig später auch schon das Auto auf dem Parkplatz geparkt und nun standen wir an der Rezeption und warteten darauf unseren Zimmerschlüssel zu bekommen. Neugierig schaute ich mich um....das Motel sah nicht unbedingt nobel aus und dennoch waren die Zimmer hier sehr teuer. Weshalb wir uns nur ein Zimmer buchten.... "So da wäre auch schon der Schlüssel, ich wünsche eine angenehme Nacht" lächelte die Frau und überreichte Ryan den Schlüssel. Ryan bedankte sich und entfernte sich dann von der Rezeption, was wir ihm gleich taten. "Ich will nicht wissen wie das Zimmer aussieht..." gab Mylie von sich. Mir war es eigentlich völlig egal wie das Zimmer aussah....ich wollte einfach nur schlafen. Wir mussten einmal quer über den Parkplatz bis wir schließlich unser Zimmer erreicht hatten. Ryan schloss die Tür auf, suchte nach einem Lichtschalter und schaltete das Licht an. Worauf wir dann nacheinander ebenfalls das Zimmer betraten. Es war wirklich sehr klein....kaum vorstellbar das wir hier zu viert Platz finden würden. "Okay...Mylie und Haylz? Ihr schlaft auf dem Doopelbett, Liam und ich kucken das wir es uns hier auf dem Boden gemütlich machen" erklärte Ryan und begann einige Decken im Zimmer zusammen zusuchen um diese auf den Boden auszubreiten. Ich verschwand für kurze Zeit im angrenzenden Badezimmer um mich etwas frisch zu machen und umzuziehen, nachdem ich mich umgezogen hatte verließ ich das Badezimmer wieder und kroch unter die Bettdecke. Zu meiner Überraschung dauerte es auch überhaupt nicht lange und ich war eingeschlafen.

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Verschlafen blinzelte ich gegen die hellen Sonnenstrahlen die vereinzelt durch die dunklen Vorhänge blitzten. Kaum zu glauben aber ich hatte tatsächlich die ganze Nacht schlafen können. Schmunzelnd betrachtete ich einen kurzen Moment Mylie die neben mir schlief....immer wenn sie schlief hatte sie ein leichtes Grinsen im Gesicht. Langsam und darauf bedacht Mylie nicht zu wecken setzte ich mich auf und streckte mich. Och bräuchte dringend einen Kaffee um richtig wach zu werden. Leise stieg ich aus dem Bett, zog mich an und schlich dann leise aus dem Zimmer.
Suchend lief ich auf dem Parkplatz des Motels umher. Es dauerte eine Weile bis ich schließlich einen Kaffeeautomaten gefunden hatte....
Nachdem ich mir einen Kaffee geholt hatte lief ich zurück zu unserem Zimmer, setzte mich auf die davor stehende Bank und genoss meinen Kaffee. Ich musste zu geben er schmeckte relativ gut. Heute würde der Tag kommen....heute würde ich zum ersten mal meinem Vater gegenüber treten und ihn all die Fragen stellen die sich in den letzten Jahren gesammelt hatten. Der Gedanke daran machte mich noch immer nervös....da ich nicht wusste wie das Treffen verlaufen würde. Ich war echt froh darüber das ich Mylie, Ryan und Liam dabei hatte....denn so war ich nicht allein. "Guten Morgen...." riss Liam mich dann aus meinem Gedanken und ließ sich neben mir auf der Bank nieder. Eine Zeit lang schwiegen wir....ein komisches Gefühl, ich wünschte die Situation zwischen uns würde sich endlich auflockern. Aber dem Anschein nach, ist einfach zu viel passiert. Immer wieder kam es zu irgendwelchen Missverständnissen, meist weil ich einfach zu feige war. Ich glaube ich muss mich langsam damit abfinden das es für mich und Liam einfach keine gemeinsame Zukunft gibt. "Du gehst mir aus dem Weg" merkte Liam an und ich verschluckte mich beinahe an meinem Kaffee. Etwas irritiert schaute ich zu Liam.... "Nein....wie kommst du darauf?" versuchte ich so überzeugend wie möglich zu klingen wusste allerdings das ich kläglich versagt hatte. "Haylz, ich kenne dich mittlerweile gut genug" lachte Liam und schüttelte belustigt den Kopf. Sagte ich doch, meine Überzeugungskraft war mehr als schlecht. Was soll's...peinlicheres wie ihm eine Beziehung mit feiner Cousine zu unterstellen gibt es eh nicht. "Was soll ich denn machen Liam? Ich schäme mich zu Grund und Boden...." gab ich ehrlich zu und versuchte seinem Blick auszuweichen. "Das mit Lena?" fragte er und ich nickte. "Ist doch längst vergessen...." gab er lachend von sich und wieder wurde mein Herz schwer wie Blei. "Ja wie so einiges...." gab ich unbeabsichtigt von mir und war im ersten Moment erschrocken...."Vergiss es" gab ich von mir und stand schnell auf um zurück ins Zimmer zu gehen. Liam allerdings hielt mich davon ab indem er ebenfalls schnell aufstand und sich mir in den Weg stellte. "Jetzt hau doch nicht schon wieder ab" motzte er leicht genervt und legte seine Hände an meine Wangen. "Rede doch endlich mit mir...." lächelte er sanft und übte leicht Druck aus so das mir gar nichts anderes über blieb als ihm anzusehen. Tränen füllten meine Augen und wenig später liefen sie auch schon ungehindert an meinen Wangen entlang. "Wie denn....was soll ich dir denn sagen? Das ich dich noch immer liebe?" fragte ich und Liam ließ mein Gesicht los. "Ja ich liebe dich....aber was nützt das wenn ich jedes mal das Bild vor Augen habe, wie du dich über dieses Mädchen beugst....sie küsst, sie berührst....." wurde ich lauter und schüttelte den Kopf. Liam stand erschrocken vor mir und wusste nicht was er darauf erwiedern sollte. "Siehst du? Es ist besser wir akzeptieren endlich dass das mit uns nichts mehr werden wird...." gab ich von mir und mit diesen Worten ließ ich Liam stehen und ging zurück ins Zimmer.
Wie sehr mein Herz mit dieser Erkenntnis brach, spürte ich nur zu deutlich.

Mein Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt