Kap. 23 And so I go with you

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“Do you see what I see?”

“Yea.”

 “We did a good job, didn’t we?”

“Yea, but this is kind of scary.”

Wissenschaftler machen einen Unterschied zwischen dem Glücklichsein und dem Zufriedensein, das hatte Jason mal irgendwo gelesen, als er noch jünger war. So sprachen sie vom Glücklichsein, wenn es sich nur um einen kurzen Zeitraum handelt, in dem man glücklich ist. Ist man es über lange Dauer, so ist man Zufrieden. Es war beinahe schon eine Woche später, als Jason den Verlauf von Melissas nacktem Rücken nachfuhr, als ihm dies wieder einfiel. Er erinnerte sich daran, wie ein Wissenschaftler dazu befragt wurde, in diesem Artikel. Ob man glück messen könnte, war eine der Fragen gewesen. Und Jason hatte sich wie so oft gefragt, warum die Menschen alles wissen mussten. Das sie nicht einmal so etwas wunderbares wie das Gefühl von Glück auf sich beruhen lassen konnten. Es war da. Musste man es noch messen können? Man sehnte sich ja so schon danach. Mehr als nach allem anderen. Und deshalb schätze Jason das, was er in diesem Moment hatte, so sehr. Er war in seiner Wohnung, mit einer Frau, die er liebte und er konnte ihr über den Rücken streicheln, während sie schlief. Er hatte eine Frau, die Angst vor Bindungen hatte, dazu gebracht, mit ihm zusammen zu sein. Ja, sie hatte sich sogar für ihn tätowieren lassen. Gerne hätte er in diesem Moment über ihr Tattoo gestrichen, doch befand es sich an ihrem Hüftknochen. Und es war nicht nur irgendein Tattoo. Es war nicht nur irgendein banaler Schriftzug oder eine banale Zeichnung. Es war die Antwort auf sein Tattoo. Auf das Tattoo, das er sich hatte stechen lassen, als er von ihr enttäuscht war. Doch sie hatten sich wieder versöhnt, sie liebten einander. Es war mittlerweile Mittag und Jason war gerade aus seiner Schicht im Bietz gekommen, doch Melissa schlief immer noch. Er wäre auch lieber mit ihr im Bett liegen geblieben, aber wenn es einen Grund gab, aufzustehen, dann waren es die Kids im Bietz und dann war es ihm auch egal, wie wenig schlaf er in der Nacht zu vor bekommen hatte. Jason grinste in sich hinein. Ja, es hatte sich einiges verändert, seit er mit Melissa geredet hatte. Allein ihr gemeinsamer Umgang. Es war, als wären sie nun vollkommen zu einer Einheit verschmolzen. Ein Team. Ein unschlagbares Team. Und er war glücklich. Nein, er war zufrieden. Er war dauerhaft und ohne Einschränkungen zufrieden. Er fragte sich, ob Glück einen auch umbringen könnte. Es wäre vermutlich die schönste Art zu sterben. Jason sah auf die Uhr und entschied, dass es aller höchste Zeit für Melissa war, aufzustehen – immerhin stand heute der Kauf von Kates Hochzeitskleid an. Kaum zu glauben, dass ihn nun mal drei Wochen die Hochzeit stattfinden würde. Noch weniger konnte er allerdings glauben, dass Melissa ein Monat danach auch gehen würde. Immer versuchte er sich einzureden, dass sie es nicht tun würde. Aber dann sah er sie wieder mit ihrer Sekretärin in Paris telefonieren, sah, wie sie sorgvoll ihre Stirn runzelte und wie ihre Stimme sich aufgeregt mit ihr unterhielt und dachte nur daran, dass sie nie hier bleiben würde. Dass sie das gar nicht konnte. Froide war ihr Baby, war ihr Bietz. Und sie würde es genauso wenig verlassen, wie er das Bietz verlassen würde. Es wäre für beide nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen denkbar. Aber doch sprachen sie nie darüber. Als hätten sie einen Pakt darüber gesprochen. Aber es störte sie auch nicht. Weil sie davon ausgegangen waren, dass alles nur über eine bestimmte Zeit sein würde. Aber warum beschlich Jason dann immer mehr das Gefühl, dass es ihm nicht egal sein würde? Dass es nicht okay für ihn sein würde, so, wie er es behauptet hatte? Jason seufzte.

Dann senkte er seinen Kopf und begann, Melissas Rücken nach oben zu küssen. Er merkte, wie sie sich unter seinen Küssen wandte, als sie langsam aus dem Reich der Träume erwachte und hielt sie mit beiden Händen an der Taille fest. Einmal mehr fiel ihm auf, wie unglaublich weich ihre Haut doch war. Als er oben an ihrem Hals angekommen war, hielt er einen Moment inne. Dann blies er in ihren Nacken, weil er genau wusste, wie sehr er es sie ärgerte. Und wie er es sich gedacht hatte, reagierte Melissa darauf mit großem Protest und drehte sich beinahe automatisch um, sodass es nun auf ihr lag. Er grinste sie an, während er ihr seine Lippen auf ihre drückte, um sie am weiterreden zu hindern. Eigentlich hatte er vor,  es bei diesem einen Kuss zu belassen und aufzustehen, doch Melissa hielt scheinbar nichts davon,  denn gerade, als er sich wieder aufrichten wollte, legten sich Melissas Arme in seinen Nacken und zogen ihn zu sich herunter und küsste ihn erneut. Als Jason dann erneut Anstalten machte,  sich von ihr zu lösen, begann sie, zu schollen und ihn noch näher zu sich zu ziehen. Jason grinste. Er wollte er gerade erklären, dass Kate in den nächsten Minuten auftauchen könnte, da küsste sie ihn ununterbrochen und schien gar nicht mehr damit aufhören zu wollen.

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