Kap. 14: This happy thing

6.7K 266 36
                                    

“So what’s this happy - thing about?”

“These… wait, what?!”

Als Melissa am nächsten Abend endlich die Türe von Chris und Kates Apartment hinter sich schloss, hatte sie das Gefühl, jeder Knochen in ihrem Körper zu spüren. Die Kinder hatten sich einen spaß daraus gemacht, sie als persönliches Taxi zu nutzen, oder besser gesagt ihren Rücken. Und wie sollte man brauen, grünen oder auch blauen Kulleraugen bitte nein sagen? Das brachte nicht einmal Melissa fertig. Nicht einmal Mademoiselle Diable würde das übers Herz bringen, wenn man es genau nahm. Kulleraugen sagte man nicht nein. Man sagte nur ja, einfach, weil man den Anblick von traurigen, mit Tränen gefüllten Kulleraugen nicht ertragen könnte. Kulleraugen ließ man nicht weinen. Melissa schüttelte grinsend den Kopf über ihre gendanken. Vermutlich tat ihr es nicht sonderlich gut, zwei ganze Tage umringt von kindern zu verbringen. Oder von einem Jason, der es scheinbar von Stunde zu Stunde mehr genoss, seine Arbeit auf sie abzuschieben. Aber was sollte sie schon machen?  Einem abgöttischen Lächeln sagte man ebenso wenig Nein, wie Kulleraugen. Es war schon eine unfaire Welt, in die Melissa da hinein geraten war. Aber dennoch wollte das Grinsen nicht von ihrem Gesicht verschwinden, ja, es schien beinahe so, als würde es dort festsitzen. Und auch wirklich böse sein konnte sie auf niemanden, also ließ sie sich einfach auf die riesige Couch im Wohnzimmer fallen und streckte ihre geplagten Muskeln. Dann fischte sie ihr Handy aus der Tasche. Vermutlich war ihr Email Postfach erneut am Überlaufen. Sie seufzte bei diesem Gedanken und doch fanden sich keine negativen Gedanken den Weg in ihrem Kopf. Sie war gerade dabei die zweite oder dritte Email zu lesen, als sich jemand neben ihr auf die Couch fallen ließ.

„Na Workaholic, immer noch nicht genug?“, hörte sie Tom fragen. Melissa richtete ihren Blick und schenkte ihm ein breites Lächeln.

„Als mein Bruder solltest du mich besser kennen, ich habe genug von der Arbeit.“

„Ah ja. Du hast eben erst zwei Tage durchgearbeitet… und jetzt arbeitest du einfach… weiter?“

Erneut hob Melissa ihren Kopf, dann steckte sie sich das Handy zurück in die Hosentasche und richtete sich auf, ihre müden Knochen ignorierend.  „Ich habe die letzten beide Tage nicht gearbeitet“, entgegnete Melissa und legte den Kopf schief, „zumindest nicht richtig.“

Tom hob eine Augenbraue an. Eine Fähigkeit, die sie beide meisterhaft beherrschten. Und ja, manchmal war es definitiv von Vorteil. „Was dann?“

„Ich hab einem Freund geholfen“, erwiderte Melissa zögernd.

„einem freund? Oder hattest du wieder eine deiner Bettgeschichten?“

„Einer meiner… was?!“

„Ach komm schon, nur weil ich ein paar Jährchen jünger bin, heißt dass doch nicht, dass ich keine Ahnung von dem haben, was du so treibst.“

Melissa seufzte. Er hatte ja Recht. Aber was sollte sie sagen? Dass sie Jason einfach mal eben die Geschichte erzählt hatte, die sie jahrelang gehütet hatte, wie ihr kostbarster Schatz? War es das, das sie sagen sollte? Wohl kaum. Dass würde sie nicht tun, nicht einmal, wenn sie dazu gezwungen werden würde. Aber was sollte sie sonst sagen? Das sie erneut eine ihrer Bettgeschichten gehabt hatte, so, wie Tom es ausgedrückt hatte? Nein, dass würde sie nicht können. Sie würde es nicht übers Herz bringen, Jason als eine Bettgeschichte zu bezeichnen. Weil er es nicht war. Aber was war er dann? Melissas Hirn arbeitete auf Hochtouren. Doch sie fand einfach keine Lösung.

„Nein, keine Bettgeschichte“, erwiderte Melisa also lächelnd, und ehe sie erneut von Tom in Beschlag genommen würde könnte, stand sie einfach auf und ging in die Küche. Gut, es war vermutlich nicht die beste Lösung. Und vermutlich würde diese Lösung auch nicht lange halten. Aber… Ihr Gehirn war im Moment einfach nicht in der lange, eine bessere Lösung zu finden. Sie wusste nicht wieso und sie konnte das mit Jason einfach nicht beschreiben. Und er, dieser Idiot von einem Mann, wollte einfach nicht darüber reden. Sie würden es ja auch noch irgendwann tun. Irgendwann und irgendwann war nicht heute. Und bla und bla und bla. Idiot. So ein verdammter Idiot. Hätten sie einfach geredet, dann wüsste sie, was sie Tom hätte sagen könnte. Und das schlimmste an dem ganzen? Sie konnte ihm nicht mal böse sein. Sie konnte nicht einmal wütend sein, Nein, nein, sie wurde sogar beinahe von einem Lachanfall geschüttelt, während sie versuchte, sich ein glas Wasser einzuschenken. Dieser verflixte Idiot. Nicht einmal wütend konnte sie sein. Sie konnte nicht einmal schmollen, weil dieser Kerl sie einfach nur… glücklich machte. Ja, verdammt, er machte sie glücklich. Und er trieb sie in den Wahnsinn. Und er … er… er… Er war unglaublich manipulativ und er brachte vermutlich das Beste in ihr zu dem Vorschein. Und damit Gefühle und damit… all dieses doofe Lachen und all dieses doofe grinsen und nicht zu vergessen die Schmerzenden Knochen, die sie ja definitiv seinetwegen plagten.  Und dies doofe Lächeln. Ihr taten ja schon beinahe die Wangen weh, so sehr musste sie bei jeden verdammten Gedanken an ihn grinsen. Jeder, der sie sehen würde, in diesem Moment, würde sie als verrückt beschreiben. Geisteskrank. Total neben der Spur. Sie stellte ihr Glas in die Spüle und ging aus der Küche. Ein Fehler, wie sich herausstellte, da Tom direkt auf sie zukam und den Arm um ihre Schulter legte.

Show me how to loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt