Show me how to love

Kap. 24 The meaning of life

Sometimes, you can tell it by the first sight.

That the Person you met, just one second ago, has a story to tell.

Had lived a life. That the person was living, not just existing.

And then, when you see how tired this man’s eyes are, you start to worry.

About the meaning of life.

Manchmal sind es zwei ganz einfache Fragen, die man sich über sein Leben stellen muss. Wie habe ich mich in diese Scheiße gebracht und wie zur Hölle komme ich da wieder raus,  wären vermutlich das perfekte Beispiel hierfür. Oder eher das Beispiel für Melissa, so stellte sie sich die diese beiden Fragen die nächsten Tagen beinahe in Dauerschleife. Also, zumindest jedes Mal, wenn Jason sie mit diesem wissenden Blick ansah und lachte. Sie drehte sich dann jedes Mal beleidigt weg, was wie immer die falsche Entscheidung war, lachte Jason dadurch nämlich nur noch mehr. Ja, er entpuppte sich in den nächsten tagen zu einem wahrhaftigen Arschloch, der nicht ein Mal einsehen wollte, dass sie sich wirklich davor fürchtete, Davis zu treffen. Egal, was Kate oder weiß Gott wer noch sagen würden, sie hatte Angst. Und das würde ganz sicher nicht einfach so verschwinden, schon gar nicht mit Jasons Lachen. Er hätte sich eh einmal zusammenreißen können. Wenn man alleine die Show bedachte, die er geglaubt hatte, in dem Brautmodengeschäft abzulegen. Da hatte er doch tatsächlich die Nummer der Verkäuferin eingesteckt! Und dann hatte er noch so herausfordernd zu ihr gesehen. Er hatte ganz genau, ganz genau gewusst, dass sie wütend werden würde. Und das war auch der einzige Grund gewesen, warum sie ihm keine Szene gemacht hatte. Warum sie vergleichsweise ruhig geblieben war und einfach weiter nach Brautkleidern gesucht hatte. Kate hatte sie schon ganz besorgt angesehen, während sie immer wieder zu Jason sah. Doch Melissa hatte gelächelt, na ja, hatte es zumindest versucht. Ein wenig hatte sie sich schon zurück in den Kindergarten versetzt gefühlt. Solche kleinen Eifersuchtsspielereien waren noch nie ihr Fall gewesen. Und sie würde nun ganz sicher darauf anspringen, vor allem, weil sie sich nur zu gut Jasons siegreiches Gesicht vorstellen konnte, würde sie es tun. Nein, sie würde garantiert nicht zu einem dieser Östrogennotfälle mutieren, dort nicht, jetzt nicht und auch sonst nicht. Auch wenn sie dieser Verkäuferin am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Sie war danach schwach genug gewesen und hatte zugestimmt. Soviel zu wie sie sich in diese Scheiße geritten hatte. Selbst. Sie war selbst schuld, dass sie nicht ein einziges Mal hatte standhaft bleiben konnte. Daran war nur Jason schuld. Und Kate, die sich einfach so gegen sie gestellt hatte. Dabei hätte sie es ahnen können. Immerhin war Kate schon länger mit Jason befreundet. Und wie sie wieder herauskam? Hier war die Antwort überraschend simpel. Gar nicht. Ja, es hatte nicht einmal gewirkt, als sie sich krank gestellt hatte. Jason hatte einfach nur gelacht und war aufgestanden. Und Melissa hatte wütend die Decke zur Seite geschlagen und war aufgestanden. Melissa könnte mit dem Kopf gegen eine Wand schlagen, bei diesem Gedanken. Sie hätte einfach liegen bleiben müssen und weiter so tun sollen, als wäre sie krank. Dann würde sie jetzt nicht vor diesem Reihenhaus in einer der Vorstädte Atlantas stehen und kaum ihre Atmung unter Kontrolle halten können. Oder besser, sie hätte einfach irgendeinen Termin die Hochzeit betreffend dazwischen schieben sollen. Einer, der unbedingt am heutigen Tag stattfinden müsste. Genaugenommen hatte sie das auch getan… nur hatte Jason daraufhin dort angerufen und seinen Charme spielen lassen. Und diesem konnte man einfach nicht verstehen, dass wusste Melissa. Nicht mal am Telefon. Nicht mal, wenn man die kälteste Person der Welt war. Melissa hatte sich schon überlegt, einfach irgendwo zu stolpern und ganz zufälligauf ihrem Arm zu landen. Dann würde sie aber auch bei der Hochzeit mit einem Gips rumlaufen und wer weiß wie lange danach auch noch. Und das hätte sie sich wirklich nicht leisten können. Vor allem weil sie dadurch auch Chris & Kates Hochzeitsbild ruinieren würde und das würde sie, bei dem Kleid, dass sie für Kate und dem Anzug, den sie für Chris gefunden hatten, nicht übers Herz bringen. Also blieb ihr nur noch eine Möglichkeit: Augen zu und durch.