XIV ●Will ist wieder da●

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Joanna

Irgendetwas stimmte hier nicht - ich konnte es fühlen. Außerdem war Heros seit der Versammlung im Speisesaal spurlos verschwunden. Das war doch verrückt! Ich machte mir Sorgen um einen Jungen, den ich erst seid ein paar Stunden kannte.
,,Joanna?" Die Stimme meiner Schwester holte mich zurück in die Realität. Wir saßen zusammen auf meinem Bett in der Poseidon Hütte und versuchten irgendwie die Zeit tot zuschlagen. Chirons Informationen hatte das ganze Camp in Aufregung versetzt. Manche hier warteten schon ihr Leben lang auf einen Auftrag. Vielleicht bekam ich ja so eine zweite Chance. Meine Gedanken drifteten wieder ab - zu dem Tag vor 5 Jahren, als ich zum ersten Mal ins Camp kam. Ich hätte mir Achtung und Respekt verdienen können, doch ich hatte versagt. Jämmerlich hatte ich mich daraufhin in meinem Bett verkrochen und wollte Wochenlang niemanden mehr sehen. Damals war ich von meinem Stolz geblendet. Aber trotz meiner Fehler blieb meine Schwester immer bei mir. Das tat sie immer. Zwischen uns existierte so etwas wie ein unsichtbares Band - ich wusste es einfach. Manchmal habe ich das Gefühl, die Emotionen meiner Schwester zu spüren und deuten zu können.
,,Hey." Flüsterte sie und hielt mir ihre Hand vor die Augen. ,,Denkst du an diesen dämlichen Auftrag?"
Der Auftrag - vielleicht meine letzte Chance meine Fehler wieder gut zu machen...
Als ich nicht antwortete, nahm Sophie mich in die Arme. ,,Du weißt, dass das nicht deine Schuld war - und du musst niemanden etwas beweisen. Weißt du noch? Ich bleibe für immer bei dir" sie grinste mich an. ,,Schwestern für immer!"

Das war etwas, dass ich an Sophie bewunderte. Sie konnte aus allen Situationen etwas positives sehen - egal wie schlecht es um uns stand. Ich sah sie an und erwiderte das Lächeln. Für immer und ewig
,,Hast du eigentlich Heros gesehen?" Fragte ich, um vom Thema abzulenken. Ich redete nicht gern über meine Vergangenheit. Sophie wusste das, deshalb nahm ich an, dass auch sie sich freute, dieses Thema hinter sich lassen zu können. Sie zuckte mit den Schultern. ,,Keine Ahnung - nach der Versammlung habe ich ihn nicht mehr gesehen, vielleicht brauchte er ein bisschen Zeit für sich alleine? Ich meine: er ist gerade erst im Camp angekommen, das ist alles noch so neu für ihn."
Ich wandte meinen Blick ab und starrte auf den Boden. ,,Ja, vermutlich hast du Recht."
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein völlig, vom Wind zerzauster Nick stand vor uns. Wir sprangen auf. ,,Nick?! Was ist denn los?" Fragte meine Schwester und rannte bereits um ihn herum. Die Kinder Poseidons konnten andere Menschen gut einschätzen. Wahrscheinlich liegt das am Wasser - so genau wusste ich das nicht. Meines Wissens war es aber genau das. Denn Wasser ist Emotion.

Inzwischen hatte Nick sich am Türrahmen abgestützt und schien langsam wieder zu Atem zu kommen. Er starrte auf den Boden und röchelte noch immer. Aber dann hob er den Kopf und seine Augen strahlten geradezu vor Entschlossenheit. ,,Das Orakel hat gesprochen - es gibt eine neue Weissagung!"

Lara

Ich war so froh - Will war endlich wieder im Camp. Er war meiner Meinung nach der beste Bogenschütze. Ich hoffte, dass er mir Tipps fürs Bogenschießen geben konnte. Vor Lauter Gedanken konnte ich kaum noch klar denken. Sie wirbelten durch meinen Kopf und schienen immer, wenn ich nach ihnen greifen wollte zu verschwinden - nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. ,,Du musst dich schon konzentrieren, wenn ich dir etwas beibringen soll" lachte Will und zwinkerte mir zu. Meine Wangen glühten, aber ich nickte. Ich war schon immer ein bisschen in ihn verliebt - aber leider war er schwul und schon vergeben. Nico konnte sich glücklich schätzen so einen netten und gut aussehenden Freund bekommen zu haben. ,,Also?" Fragte er und deutete auf die Zielscheibe, die ungefähr 20 Meter von uns an einem Baum befestigt war. Wir waren im Wald - umgeben von meterhohen Tannen auf einer kleinen Lichtung. Ich atmete einmal tief durch, nahm meinen Bogen und visierte mein Ziel. ,,Ich bin soweit."
,,Gut" antwortete er und nahm seinen Bogen ebenfalls zur Hand. Ich musste zugeben, dass ich auch gerne einen neuen hätte. Meiner war zwar gut - aber sehr alt. Vielleicht schmiede ich mir nach dem Training mit Will einen neuen dachte ich und schoss meinen ersten Pfeil. Er traf. Sofort legte ich einen neuen an. Die Bewegung war mir bereits durch intensives Training und Übungen in Fleisch und Blut übergegangen. Ich konnte selbst im Halbschlaf meine Ziele treffen. 3 weitere Pfeile rasten auf die Scheibe zu und fanden alle mit präziser Genauigkeit ihr Ziel - kein einziger verfehlte die Scheibe. Stolz nahm ich den Bogen runter und schaute zu Will. Er sah mich anerkennend an. ,,Du hast trainiert - bist besser geworden" sagte er. ,,Aber ich bin immer noch besser!" Er legte seine Bogen an und schoss 3 Pfeile auf einmal - auch sie fanden ihr Ziel. (Angeber!) Will grinste mich von der Seite an. Da kam mir eine Idee. ,,Das ist ja schön und gut, aber was machst du, wenn dein Ziel sich bewegt?" Fragte ich und rannte los. Meinen Bogen ließ ich zurück - den würde ich jetzt nicht brauchen. In sekundenschnele hatte ich den Baum erreicht und mit einer flinken Bewegung riss ich die Zielscheibe herunter und sprang auf einen tief hängenden Ast. ,,Triffst du jetzt immer noch so gut?" Fragte ich herausfordernd und streckte ihm die Zunge raus. Er lachte, legte seinen Bogen an und schoss. Aber so einfach machte ich es ihm nicht - immer wieder sprang ich den Pfeilen aus dem Weg um es ihm so schwer wie möglich zu machen die Scheibe zu treffen. Er traf zwar trotzdem - aber eben nicht mehr so genau und präzise wie vorher.

Als sein letzter Pfeil von der Sehne sauste, waren wir fix und fertig. Wir hatten Stunden trainiert. ,,Oh man - so etwas sollten wir definitiv öfters machen!" Keuchte Will und ließ sich ins Gras fallen. Er sah von unten zu mir herauf und grinste. ,,Ja definitiv - aber das nächste mal bist du die lebendige Zielscheibe und ich schieße!" Lachte ich und ließ mich neben ihn ins weiche Gras fallen. Unsere Bögen lagen neben uns und reflektierten das Sonnenlicht. Wie wunderschön
Plötzlich kamen Sophie, Joanna und Nick angerannt. Sofort sprang ich auf. Ich kannte meine Freunde gut genug, um zu wissen das etwas passiert war. ,,Du musst schnell mitkommen - das Orakel hat eine neue Weissagung gesprochen. Angeblich soll es schon feststellen, wer diesen Einsatz leiten soll!" Keuchte Joanna. Man sah ihr ihre Aufregung an. Das letzte Mal hatte ich sie vor 5 Jahren so gesehen .... Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
,,Worauf warten wir dann noch?!" Fragte Will und erhob sich ebenfalls. ,,Das wird wichtig sein - also sollten wir uns lieber beeilen!" Ich nickte und hob meine Bogen auf. Dann schnallte ich ihn mir auf den Rücken und gemeinsam rannten wir Richtung Hauptgebäude.

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Hey!
Ja ich bin auch wieder da ;)
In letzter Zeit hatte ich viel mit Schule zu tun - deswegen erst jetzt ein Kapitel.
Ich hoffe, ihr hatten trotzdem Spaß beim Lesen

Xuzu

Heros ~ Der Fluch Der Zeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt