XXIII ●Das Feuer schlägt zurück! Oder wie ich gegrillt werde.....●

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Ich wurde vom prasseln des Regens an das Fenster geweckt. Entweder ich hatte nicht lange geschlafen, oder es hatte einfach so weiter geregnet wie zuvor. Ein Blick auf meine Kleidung zeigte mir, dass sie nur mäßig getrocknet waren. Und auch meine Haare waren immer noch etwas feucht. Stöhnend gab ich meine etwas unpassende Position am Feuer auf und rollte mich auf den Rücken. Meine Decke rutschte mir dabei von den Schultern und landete auf dem Boden. Ich starrte an die Decke. Durch das flackernde Licht der Flammen, schienen die Schatten länger zu werden und auf den Wänden zu tanzen. Eine Weile beobachtete ich das Geschehen, ehe meine Kopfschmerzen zurückkamen. Das Prasseln des Regens und das Knistern des Feuers beruhigte mich ungemein und sorgte dafür, dass ich erneut ins Land der Träume dämmerte.

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Ich erwachte durch einen glühenden Schmerz in meiner linken Schulter

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Ich erwachte durch einen glühenden Schmerz in meiner linken Schulter. Ich riss die Augen auf und sah sogleich das meine Kleidung Feuer gefangen hatte! (NICHT MEIN TAG!) so schnell es ging, schnappte ich mir meine Decke und drückte sie auf die Flammen. Wie ich das ohne zu schreien schaffte, wusste ich nicht. Doch als die Flammen gelöscht waren, ging es mir noch schlechter als zuvor. Warum muss so etwas immer mir passieren? Keuchend und mit Tränen in den Augen robbte ich soweit es ging vom Feuer weg. Anschließend zog ich mich an der Fensterbank nach oben und stützte mich mit einer Hand am Fenster ab. Unter großen Schmerzen riss ich einen Teil von meinem T-shirt ab, dass ich immer noch trug und begutachtete die neue Wunde. Meine Haut war weitgehend verbrannt und hatte Blasen geworfen. Zitternd nahm ich mir die Decke und wickelte sie eng um meinen Arm. Ich musste dringend was zum verarzten finden, denn mein Arm wurde bereits Taub. Das und meine Kopfschmerzen zwangen mich dazu, mir schnell etwas einfallen zu lassen. Ein Blick auf die Standuhr neben dem Kamin zeigte mir an, dass es bereits halb 3 Uhr morgens war. Um 7 würden die ersten Camper ihre Morgenroutiene beginnen. Bis dahin blieben mir also noch 5 einhalb Stunden, bevor mich jemand in diesem Zustand sah. (Was ich dringlichst vermeiden wollte) Ich biss also die Zähne zusammen und beeilte mich so leise wie möglich aus dem Wohnzimmer zu humpeln. Vielleicht gab es in der Küche etwas zum verarzten. Ich schlich den Flur in der Richtung runter, in der ich die Küche vermutete und fand sie schließlich ein paar Minuten später auch. So leise wie möglich drückte ich die Tür auf und quetschte mich durch den kleinen Spalt (keine gute Idee! Meine Schulter bestrafte mich mit noch mehr Schmerzen).
Anschließend ging ich zielstrebig auf den Schrank zu, der für mich am meisten nach einem Medizinschrank aussah und öffnete ihn. Der Schrank quietschte so laut, das ich befürchtete, jemand könnte mich hören und nachsehen. Den Göttern sei Dank blieb mir dies jedoch erspart. Eine Erklärung hätte mir gerade noch gefehlt. Da ich jedoch nicht in den Schrank blicken konnte, musste ich wohl oder übelst auf die Tresen klettern. Ich biss die Zähne zusammen - in der Hoffnung, den Schmerz so besser ertragen zu können und zog mich unter großem Protest meines Körpers auf die Ablagefläche vor dem Schrank.

 Ich biss die Zähne zusammen - in der Hoffnung, den Schmerz so besser ertragen zu können und zog mich unter großem Protest meines Körpers auf die Ablagefläche vor dem Schrank

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Tatsächlich fand ich nach ein paar Minuten einen erste Hilfe Kasten und konnte mein Glück kaum fassen. Endlich lief etwas mal so wie ich es wollte. Grinsend kletterte ich vorsichtig wieder auf den Boden und ließ mich am Schrank runtergleiten. Anschließend öffnete ich den Koffer und war mit meiner Ausbeute ziemlich zufrieden. Als erstes wickelte ich die Decke vorsichtig von meinem Arm, dann nahm ich ein kleines Tuch aus dem Kasten, stand auf und hielt den kleinen Stoffetzen unter den Wasserhahn. (Wobei mir die Hälfte des Wassers ins Gesicht klatschte) Fluchend und triefend nass, drehte ich den Wasserhahn wieder zu und ließ mich wieder nach unten gleiten. Mein linker Arm hatte bereits kein Gefühl mehr, weshalb ich mich schleunigst beeilen musste. Mit dem nassen Tuch wusch ich vorsichtig (und unter noch mehr Flucherei) die Wunde aus. Danach wühlte ich erneut im Koffer, bis ich einen Verband und eine Wundheilcréme in der Hand hielt. (Ja ich weiß - eigentlich hätte ein bisschen Nektar oder Ambrosia mir mehr geholfen, aber in meinem Zustand fühlte ich mich nicht in der Lage, danach zu suchen!)
Zitternd rieb ich ein wenig von der Créme auf meinen Arm und verteilte sie. Das einzig Gute: es kühlte die Wunde und dämmte für kurze Zeit das Brennen ein. Zu guter Letzt wickelte ich den Verband um meinen Arm und klebte ihn mit Streifenkleber zusammen. (Das war das Anstrengenste, dass ich jemals getan hatte [da ich ja nur eine funktionierende Hand hatte]) nach dieser Aktion brauchte ich unbedingt eine kleine Pause! Und da ich mich nicht in der Lage fühlte, die Sachen wieder auf ihren Platz zu legen, ließ ich sie einfach so liegen. Aus meiner Decke machte ich ganz zum Schluss noch eine Schlinge für meinen Arm und stand dann mit wackeligen Beinen wieder auf. Fast hätte ich eine Tablette für meinen Kopf vergessen. So schnell es ging, warf ich mir eine Aspirin ein und spülte sie mit Wasser herunter. Ich keuchte und meine Temperatur stieg erneut an. Ich muss dringend ins Bett! dachte ich und humpelte zurück in den Flur. Aus dem Schirmständer nahm ich mir einen Regenschirm und versuchte ihn mit einer Hand aufzubekommen (die andere war ja schließlich unbrauchbar) Nach einer gefühlten Ewigkeit, nach der es mir endlich gelang den Schirm aufzuspannen, trat ich nach draußen in den prasselnden Regen und humpelte weiter zur Hermeshütte. Mir war egal, was die anderen sagen würden, aber dort hatte ich wenigstens ein eigenes Bett, wo ich in Ruhe (und ohne mich zu verbrennen) schlafen konnte. Ich stieg die eine und schon ziemlich durchgetretene Stufe der Hermes Hütte hinauf und öffnete mit meiner gesunden Schulter so leise es ging die Tür. Wenn es nach mir ginge, würde ich gerne noch nicht bemerkt werden. Ich faltete den Schirm zusammen und pfefferte ihn unters Bett. Anschließend merkte ich das erste Mal, dass ich barfuß war (Tja - ich hatte eben wichtigeres Im Kopf, als auf Schuhe zu achten) und tapste kopfschüttelnt zu meinem Bett.
Den Göttern sei Dank befand sich mein Bett oben. So würde ich nicht so schnell bemerkt werden! Jedoch (und das bemerkte ich etwas später) müsste ich erstmal dort hoch kommen. Ich presste also meinen Arm enger an meinen Körper, damit er nicht im Weg war und zog mich dann einen Schritt nach dem anderen, zitternd und schwankend die Leiter nach oben. Oben angekommen wäre ich beinahe wieder im hohen Bogen nach unten gesegelt, wenn ich mich nicht in letzter Sekunde noch festgehalten hätte. ,,Verflucht!" Murmelte ich und beruhigte mein wie wild schlagendes Herz, das beinahe aus meiner Brust zu springen schien. Ehe ich nochmals fast von der Leiter fiel, zog ich mich den Rest nach oben und zog mir meine nun dreckige Hose aus. Ich warf sie über die Kante meines Bettendes und ließ mich zufrieden auf der weichen Matratze nieder. Schnell zog ich mir die Decke bis zum Kinn und starrte noch einmal zu meinen Mitbewohnern, die immer noch friedlich und unwissend schliefen. Ich hoffte, diesmal endlich bis zum Morgen durchschlafen zu können, ohne nocheinmal schmerzhaft aufzuwachen. Und wie es aussah, hatte ich diesmal auch wirklich mal Glück.

Heros ~ Der Fluch Der Zeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt