Lara
Nervös führte ich Apollo ins Haus. Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt und meine Hände zitterten ein wenig. Schnell ballte ich sie zu Fäusten. Dies war definitiv die schlimmste Nacht in meinem Leben. So viel steht fest. Ich brachte meinen Vater zu Heros und stellte mich auf ein Zeichen von ihm rechts an die Wand. Anschließend trat Apollo vor und legte Heros eine Hand auf die Stirn - vermutlich um sich selbst ein Bild von seiner Lage zu machen. Während Apollo das Problem zu analysieren versuchte, ließ ich meine Augen durch den Raum wandern. Meine Geschwister schliefen bereits, ihr leises Schnarchen tönte durch den Raum und beruhigte mich etwas. Keiner bekam mit, dass gerade unser Vater anwesend war - aber wenn ich so darüber nachdachte, war das auch gut so. Apollo hatte besseres zutun, als sich mit seinen Kindern herumzuschlagen. Als er schließlich sprach, zuckte ich stark zusammen. Ich war abgelenkt gewesen und hatte mich nicht auf das Problem konzentriert. Dafür könnte ich mich ohrfeigen.
,,Er scheint keine einfache Krankheit zu haben. Vielmehr ist es so, als ob etwas oder jemand seine Seele anzapft und ihm seine Lebensenergie stielt." Apollo sah zu mir herüber. ,,So etwas habe ich zuletzt vor 1000 Jahren gesehen." Ich tauschte einen Blick mit Will. Er war es schließlich der fragte: ,,Aber ihr könnt ihm doch helfen oder? Ich meine - ihr habt doch schon weitaus schlimmere Krankheiten geheilt!" Apollo hob die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. ,,Ich werde mein bestmöglichstes tun - aber ich kann nicht sagen, ob es ihm helfen wird." Er drehte uns den Rücken zu und legte eine Hand auf Heros Stirn, und die andere auf seine Brust. Dort, wo Apollo ihn berührte, leuchtete seine Haut noch heller als ohnehin schon und schien schon fast Funken zu sprühen. Wir hörten, wie er einen leisen Sprechgesang anstimmte und die Augen schloss. Zitternd lehnte ich mich an meinen Bruder. Jetzt konnten wir nur noch abwarten.Heros
Ich war schon fast am Ende meiner Kräfte, als ich den Gesang hörte. Zuerst war er leise, jedoch wurde er schnell lauter. Er schallte durch die dunklen Höhlen und ließ die Fackeln an den Wänden flackern. Nicht das mich das stören würde, aber sie waren meine einzige Lichtquelle hier unten. Wenn sie erloschen, würde die Dunkelheit kommen und mich verschlingen. Seht ihr? Ich werde hier unten langsam wahnsinnig vor Hitze!
Oh Götter, warum hilft mir den niemand?!
Der Gesang machte mich noch wahnsinniger als ich ohnehin schon war. Er schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen und mich zu erdrücken. Wimmernt rollte ich mich auf dem Boden zu einer Rolle zusammen und hielt mir die Ohren zu. Die Wände ächzten und die Tunnel wurden enger. Bald war ich gefangen. Ohne Hoffnung auf Freiheit. Es ging sogar soweit, dass ich mir den Tod wünschte. Plötzlich schoss ein gelbes Licht auf mich zu. Es löschte die Fackeln und brach die Wände wieder auf, die versuchten mich zu zerdrücken. Ich wusste nicht, was mit mir passierte, doch ich streckte die Hände nach dem mysteriösen Leuchten aus. Es war warm, vertrieb die Dunkelheit um mich herum und gab mir erneut das Gefühl, dass ich lebte. Doch kurz bevor es mich erreichte, wurde ich fort gezogen - zurück in die Hitze und von der Dunkelheit verschlungen. Einzig allein meine Schreie hallten in den dunklen Tunneln wieder. Das letzte das ich wahrnahm, war die Hitze, die alles zerstörende Hitze, die mich verbrannte, bevor ich für immer verschwand.Unbekannt
Er schrie vor Qualen, verbrannte innerlich und ging an dem Fluch des Sees zugrunde. Das Schlimmste: ich konnte ihm nicht helfen - diesen Weg musste er alleine bestreiten. Ich konnte nur hoffen, dass er es überleben würde. Und dieser Heiler von einem Gott - das er es wagte meinen Sohn auch nur zu berühren! Eine bodenlose Frechheit. Den Blick in die Ferne gerichtet, Startete ich einen letzten Versuch, zu ihm durch zu kommen.Lara
Heros wand sich unter den Händen meines Vaters. Er zuckte unkontrolliert und schrie sich die Seele aus dem Leib. Seine Haut sah aus, wie flüssiges Feuer und qualmte von Zeit zu Zeit. Ohne Witz jetzt - das tat sie wirklich. ,,Was passiert mit ihm?!" Wollte ich wissen und machte einen Schritt nach vorne. Doch ich wurde sogleich von Will festgehalten. Als ich ihn ansah, schüttelte er den Kopf. Ich durfte jetzt nicht dazwischen gehen, sonst könnte er tatsächlich sterben. Also fixierte ich meinen Blick auf die Holzvertäfelungen in der Wand und versuchte so, mich abzulenken. Plötzlich hörten seine Schreie aprubt auf. Ich riss mich von meinem Bruder los und rannte an die Seite meines Vaters. Apollo nahm gerade seine Hände von Heros Körper und sah mich an. In seine Augen sah ich Trauer und Verlust. Ich wollte etwas sagen, doch er schüttelte nur den Kopf, legte mir noch einmal die Hand auf die Schulter und verließ uns dann. Ich war so betäubt, dass ich nicht einmal mehr spürte, wie ich auf den Boden knallte.
,,NEEIINN!"☆~☆~☆~☆~☆~☆~☆~☆~☆~☆
Sorry, das das Kapitel so kurz war. Dafür habe ich jetzt aber Ferien, was heißt das ich jetzt öfters updaten kann! ;)
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Heros ~ Der Fluch Der Zeit
FanfictionWenn ich mich kurz vorstellen darf : Ich bin Heros - toller Name ich weiß. Aber nicht jeder kann Paul oder Hannes heißen. Obwohl ich auch lieber einen weniger auffallenden Namen haben wollten würde. Aber ich schweife ab, denn eigentlich wollte ich...