Heros ~ Der Fluch Der Zeit

XXVI ●Na klar.... noch einer von den Viechern (warum auch nicht?!)●

,,Und deshalb dachten alle, du hättest dich auf den Weg zu Hades gemacht." Schloss Alina ihren Bericht ab und reichte mir einen Teller mit frischem Obst und ein Glas Orangensaft. Wir hatten den Weg in sagenumwobenen 20 Minuten zurückgelegt (woran ich nicht ganz unschuldig war) und aßen nun eine Kleinigkeit. Immerhin - nach unserem sehr emotionalen Wiedersehen - war sie der Meinung, wir bräuchten ein anständiges Frühstück und duldete keine Wiederrede.
,,Was ist mit Chiron und Mr. D?" Fragte ich und biss in einen Apfel (sehr lecker). Sie sah mich an, dann zuckte sie die Schultern und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

,,Was soll mit denen sein? Ich meine: natürlich waren sie geschockt, aber Halbgötter sterben ja bekanntlich ziemlich schnell."
Ich hatte das Gefühl, dass sie mir so einiges verschwieg, dennoch hatte ich keine Lust, weiter nachzubohren und beließ es dabei (fürs erste). Die nächsten paar Minuten schwiegen wir eisern. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach (oder war zu sehr damit beschäftigt, sein Obst in sich heteinzustopfen - ernsthaft: das Zeug schmeckte mordsmäßig gut!) Im Hintergrund hörte ich dir Uhr leise vor sich hin ticken. Sie zeigte bereits halb 7 Uhr morgens an. Bald würde ich mich den anderen stellen müssen. Ich konnte ihre Fragen jetzt schon hören.
Plötzlich nuschelte Alina: ,,Ich werde Lara und Joanna informieren - und vielleicht treffe ich ja auch Will." Ich schreckte so dermaßen aus meinen Gedanken auf, dass mein Teller mit dem köstlichen Obst Bekanntschaft mit dem Boden machte. Mein Glas konnte ich allerdings in letzter Sekunde noch festhalten. Hinter mir hörte ich Alina loslachen.

,,Du bist verflucht!" Lachte sie zwischendrin und schnappte verzweifelt nach Luft. Sie heulte bereits vor Lachen und wischte sich - nach einem 5 minütigem Lachflash (ja ich hatte auf die Uhr gesehen) die Tränen von den Wangen.

,,Ich denke, dass du dich erstmal umziehen solltest." Sagte ich gereizt und trank gespielt beleidigt meinen Rest Orangensaft. Verdutzt starrte sie erst mich, und dann an sich selbst herunter. Anscheinend hatte sie vergessen, dass sie ja nur in Schlafanzug und barfuß aus der Hütte gegangen war.
Jetzt war ich an der Reihe sie auszulachen. Aber der Rosa Plüsch Anzug mit dem knall Pinken Einhorn, dass auf einem Regenbogen zu tanzen schien, sah auch ziemlich kitschig aus. Ich beobachte kichernd, wie sie rot wurde und dann mit einem Satz vom Tisch aufsprang.

,,Wir sehen uns dann später! Treffen bei Zeus Faust im Wald." Sie sah mich stirnrunzelnd an. ,,Du weißt doch noch, wo das ist, oder?"
,,Klar. Du bringst die anderen mit?"
Sie nickte und stürmte in Richtung der Hermes Hütte davon.

Tja. Somit wären wir dann wieder unter uns.

Ich zuckte zusammen. Die Stimme hätte ich nie im Leben jetzt und hier erwartet.
,,Wer bist du überhaubt?!" Fragte ich und war froh, im Moment alleine im Saal zu sitzen.

Ich bin ich.

,,Das beantwortet nicht meine Frage!" Murrte ich und nahm mir noch einen Apfel, ehe ich aufstand und mich auf den Weg in den Wald machte. Bevor ich mich mit den anderen traf, wollte ich noch ein bisschen Ruhe haben und die Stille und den Wald um mich herum genießen. Auch wenn mein Arm wieder schmerzhaft zu brennen anfing, aber vielleicht konnte Will ja später etwas dagegen tun? Ich joggte durchs Tal und lauschte den Vögeln, die singend in den Bäumen saßen.

Warum müssen wir uns noch mal mit den anderen Treffen? Ich meine - guck dir doch lieber den Wald an, oder besorg dir irgendwas für deinen Arm.

,,Ich habe auch keine Lust, aber irgendwann hätte ich es sowieso hinter mich bringen müssen!" Ich sah mich um: außerdem rede ich gerade mit mir selber - vielleicht bin ich ja doch verrückt und weiß es nur noch nicht?"

Also wenn du mich fragst, finde ich das deine Freundin hier die Verrückte ist.

Ich schwieg. Zum Teil weil ich nicht mit mir selbst streiten wollte, und zum anderen, weil ich gerade tunlichst von meiner Umwelt abgelenkt wurde. Waren die Bäume schon immer so voller Magie gewesen?

Ach komm! Jetzt übertreib mal nicht gleich...

Die Stimme ignorierend lief ich weiter. Der Wald war heute erstaunlich Monsterfrei. Ich genoss die Ruhe und die noch jungen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Wie sich herausstellte, sollte das aber nicht ewig anhalten. Ich war gerade dabei, den Fluss zu überqueren, als ich es das erste mal hörte. Ein langgezogenes, schauriges Heulen drang durch die Bäume. Die Vögel verstummten und plötzlich kam mir der Wald doch nicht mehr so schön vor. Warum war ich auch alleine losgegangen?
Ich zögerte nicht lange, und rannte so schnell es mir mein noch immer verletzter Körper erlaubte zu unserem Treffpunkt. Wenn ich es schnell genug schaffte, konnte ich vielleicht auf die Felsen klettern. Konnten Höllenhunde überhaupt klettern? Mir wurde bewusst, dass ich rein gar nichts über sie wusste. Mein Atem ging stoßweise und die Äste zerkratzten meine Haut. Ich ignorierte das bisschen Blut, dass aus den Wunden hervorquellte und beschleunigte meinen Sprint.
ARUUUUUUUF
Äste brachen unter den Pfoten der Bestie. Sie schien meine Fährte aufgenommem zu haben. Ich konnte nur noch hoffen, dass ich schnell genug war und mein kleiner Vorsprung reichte. Keuchend brach ich schließlich aus den Büschen und rannte auf die Steinformation in der Mitte der kreisrunden, kleinen Lichtung zu. Mit einem Stöhnen bemerkte ich, das der halbe Wald noch im Schatten lag. Und wenn ich eins über Höllenhunde wusste, dann das sie mit ihnen verschmelzen und beliebig aus dem Hinterhalt angreifen konnten. Ich erreichte gerade die Felsen, als das riesiege Tier aus dem Unterholz trat.
ARUUUUW
Schockiert starrte ich es an. Das Vieh war mindestens 3 mal so groß, wie der, mit dem ich bereits Bekanntschaft machen durfte. Es starrte mich aus rot glühenden Augen an und Sabber tropfte auf den Boden. Wie erstarrt blieb ich an meiner Position stehen - selbst wenn ich es schaffen konnte, auf die Felsen zu klettern, bevor das Tier mich erreichte, glaubte ich nicht, dass ich da oben sicher wäre. Ganz im Gegenteil: es müsste nur den Kopf etwas weiter heben und dann hätte es mich. Der Hund schnupperte in der Luft, machte aber keine Anstalten sich von der Stelle zu bewegen. Ich bemerkte ein schwarzes Halsband, was ich beim ersten Mal übersehen hatte. Hatte der andere Höllenhund auch so eins? Ich versuchte krampfhaft mich zu erinnern. Aber es wollte mir einfach nicht einfallen. Plötzlich bewegte sich das riesige Tier und kam schwanzwedelnd auf mich zu getrabt. Ich schrie, stolperte und kroch auf dem Boden rückwärts, bis ich die Wand an meinem Rücken spürte.
RAUU?
Als das Tier nur noch einen Meter von mir entfernt war, konnte ich endlich die Schrift auf dem Halsband lesen und schnappte überrascht nach Luft. Umringt von 2 Totenköpfen, stand in goldenen Buchstaben: Mrs O' Leary darauf. Zögernt sprach ich das Tier mit ihrem Namen an, worauf sie freudig bellte (Was ungefähr so laut, wie ein kleines Flugzeug war) und mir einmal quer durchs Gesicht leckte. Dann beschnüffelte sie meine Wunde und legte den Kopf schräg. Immer noch zu Tode erschrocken, klaubte ich eine Ast vom Boden und warf ihn mit meinem unverletzten Arm zurück in den Wald. Mrs. O' Leary sah mich kurz an, ehe sie bellte und dem Ast hinterher rannte. 2 Minuten später schmiss sie mir den genannten Gegenstand auf meinen Schoß und setzte sich auf ihren Hintern. Dann sah sie mich erwartungsvoll an.
WUFF!

Hey - sieh es mal anders! Sie hat dich bis jetzt noch nicht gefressen!

,,Ja grossartig!" Murmelte ich und umklammerte den Stock. Ich warf ihn erneut und hoffte jetzt einfach mal darauf, dass sie es sich nicht doch noch einmal anders überlegen würde und statt dem Stock MICH als Kauknochen benutzen wollte.

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Sorry, für die sehr lange schreibpause :(
Aber mir wollte einfach nichts einfallen, wie ich weiterschreiben sollte.
Demnächst kommen aber wieder mehr Kapitel.

Eine Frage: Hättet ihr die Kapitel gerne länger, oder ist diese Länge so in Ordnung?
Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Meinung ja mal in die Kommentare schreiben.
Über Feedback würde ich mich freuen 😊