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Endlich ist es Freitag um 17:00 Uhr, das heisst für mich nun eine Woche Ferien und diese abweisenden drei Frauen nicht zu sehen, worauf ich mich am meisten freue! Ich wünsche allen noch aus Freundlichkeit ein schönes Wochenende und verlasse die Filiale. Im Zug höre ich wie immer One Direction, aber leider konzentriere ich mich mal wieder auf die negativen Worte, die ich heute schon wieder zu hören bekommen habe, sodass ich die Musik gar nicht wirklich wahrnehme. Ich habe heute einmal wieder einen Zusammenschiss bekommen, weil ich anscheinend zu wenig freundlich zu einer unserer Kundin war. Sie hat mir danach einen ganzen Vortrag darüber gehalten, was mich echt so wenig interessiert hat, wie dass sich wieder einmal irgend so ein Fussballspieler verletzt hat, es ist sowieso immer jemand verletzt!

Flashback
„Ich würde gerne das Münz auf mein Konto einzahlen", meint die Kundin freundlich. Weil wir keinen Automaten haben, der uns das Münz zählt, wie jede andere Filiale, und wir es von Hand machen müssen machen, wodurch für den Kunden Spesen anfallen, schlage ich der Kundin etwas anderes vor:„Ja, das können wir gerne für sie machen, es ist nur so, dass dann Spesen anfallen und wenn sie diese nicht wollen können sie es in Thalwil am Automaten einzahlen gehen, dann haben sie keine Spesen." Sofort kommt meine Berufsbildnerin angerannt und entschuldigt sich bei der Kundin für mein Verhalten, was ich absolut daneben finde, worauf wir dann das Münz zählen und die Kundin viele Spesen zahlen muss, auf was die Kundin nicht wirklich Lust hatte, was ich in ihren Augen gesehen habe. Und dann kam auch schon der Vortrag, der bei mir beim einten Ohr rein und beim anderen wieder raus ging.
Flashback Ende

Der Zug hält endlich am Bahnhof an und ich steige aus. Obwohl es stark regnet, entscheide ich mich nach Hause zu laufen, da der Bus erst in 12 Minuten abfährt und ich schon in 8 Minuten zu Hause sein werde und der Bus müsste noch 4 Minuten fahre, was mir 8 Minuten länger zu Hause verschafft, wie unnötig diese Rechnung war, aber was solls... Ich spanne meinen Regenschirm auf und gehe los. Der ganze Tag schwirrt noch in meinem Kopf herum, bis ich zum Gedanken komme, dass es mir egal wäre, wenn mich jetzt ein Auto überfahren würde... Kurz später bereue ich meinen Gedanken, als ich an einem Parkplatz vorbeigehe passiert es. Der Wagen kommt extra mit quietschenden Reifen auf mich zu und hält gerade neben mir an, es passt noch knapp ein Blatt dazwischen und als ich anfange zu fluchen, geht eine Scheibe hinunter und ich höre Gelächter. Die beiden jungen Männer ignorierend gehe ich weiter und komme gleich zu Hause an. Es gibt schon verdammte Arschlöcher auf dieser gottverlassenen Welt, über welche man sich stundenlang aufregen könnte! Zu Hause angekommen ziehe ich mir schnell mein Pyjama an und setzte mich, ohne ein Wort zu sagen, an den Küchentisch, wo wir als "Familie" essen. Irgendwann durchbricht mein Vater die Stille, leider mit etwas Negativem:„Wir werden heute das letzte Mal zusammen essen, Morgen wird eure Mutter die neue Wohnung beziehen und wir werden am nächsten Freitag in unser neues Zuhause ziehen." Wieder laufen Tränen über mein Gesicht, worauf mich meine Familie komisch anschaut. Dieser Tag heute war einfach zu viel und jetzt erhalte ich noch die schlimme Information, dass ich in meinen Ferien umziehen muss! Ich halte es schliesslich nicht mehr aus und renne hoch in mein Zimmer, wo ich Up All Night in mein CD-Player lege und mich aufs Bett lege. Weil ich so erschöpft bin, schlafe ich zum Glück schnell ein, mit der Musik, meiner Lebensmotivation in den Ohren, sodass ich endlich mal wieder eine ruhige Nacht verbringen kann, bevor wir Morgen einen Teil in die neue Wohnung verfrachten werden. Irgendwann schlafe ich selig ein und werde am nächsten Morgen viel zu früh geweckt, wegen dem Umzug. Überall stehen schon Kartonschachteln herum, anscheinend hatte meine Mutter gestern Abend schon angefangen zu packen und wir fangen direkt an die ganzen Sachen in die andere Wohnung zu verfrachten. Als meine Mutter und ich gerade mit einem kleinen Gestell rüber gehen, stösst gerade mein Bruder zu uns und weil dieser jetzt schieben will, und zu fest stösst, fällt das Gestell von diesem kleinen Rollwagen hinunter. Wie dumm kann man eigentlich sein, während ich mich total aufrege, lacht meine Mutter nur und mein Bruder steht einfach dumm daneben. Ich helfe meiner Mutter das Gestell, welches zum Glück nur leicht auf der Rückseite beschädigt ist, wieder auf den Wagen zu stellen um es danach, ohne weiteren Zwischenfälle, in die Wohnung zu transportieren. Es ist ein sehr anstrengender Tag, wir müssen immer hin und her gehen, ohne Rast, sogar ans Mittagessen hat niemand gedacht und ich bin am verhungern, wirklich! Ich habe seit gestern Mittag nichts mehr zu mir genommen, da ich gestern Abend mach zwei Bissen in mein Zimmer verschwunden bin. Es ist schon 17:00 Uhr und ich klappe fast zusammen! Ich brauche etwas zu essen, deswegen überlege ich mir abzuhauen, was ich schlussendlich auch mache. Ich gehe bei uns in den riesigen Coop und kaufe mir die sogenannten Pizzazungen, die der Coop echt noch lecker macht. Danach spaziere ich in den Wald bei uns und setze mich am Waldrand auf eine Bank. Ich kann von hier oben die ganze Stadt überblicken und der Sonnenuntergang macht es noch viel spannender. Der Himmel verfärbt sich in ein schönes, leuchtendes rot und der Mond ist auch bereits am Himmel sichtbar. So sitze ich also da, in meinen Ferien und am ersten Abend, wo meine Mutter nicht mehr bei meinem Vater wohnt, was ein Tag! Mir schwirren viele wirre Gedanken im Kopf herum, auch noch die letzte Woche und ich mache mir echt Gedanken über meine Zukunft, wie soll es mit mir weitergehen, wie werde ich enden? Ich bleibe auf der Bank sitzen, bis die Sonne komplett verschwunden ist und der Mond hoch am Himmel steht. Es ist stockdunkel, als ich mich entscheide den Rückweg anzutreten. Ich gehe zu meinem Vater in die Wohnung, da ich von ihrem System heute bei ihm bin, oh Gott! Dieses System, ich werde durchdrehen! Es hat einen Takt von zwei Wochen und funktioniert so:
Montag, Dienstag, Mittwoch bis um 18:45 Uhr bin ich bei meiner Mutter. Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag und Montag bin ich bis 18:45 Uhr bei meinem Vater. Dienstag und Mittwoch bis um 18:45 Uhr wieder bei meiner Mutter, Donnerstag und Freitag bis um 18:45 Uhr bei meinem Vater und von Freitag bis Sonntag wieder bei meiner Mutter und weil ich am Wochenende bei meiner Mutter bin, bin ich dann auch Montag bis Mittwoche bei ihr, dass ist das oberste. Das ist also der 2-Wochentakt. Immerhin wollten es meine Eltern für beide Parteien fair aufteilen aber ich bekomme schon jetzt eine Krise, weil wir dann immer so viel hin und her schleppen müssen. Ich stehe vor der Haustür und die Türe ist abgeschlossen, was heisst, dass ich klingeln muss. Mein Vater macht mir mit erleichterten Miene die Türe auf und nimmt mich in den Arm. Ohne mich zu fragen, wo ich geblieben war, begleitet er mich hoch in mein Zimmer und deckt mich zu, was in mir auslöst, dass ich mich wieder wie im Kindergarten fühle, da war das Leben noch viel einfacher! Ich will zurück in diese unbeschwerte Zeit, wenn es nur ein Weg gäbe, ich würde ihn ohne weiteres einschlagen. Mir kommt es so vor, als wäre mein Leben schon durch, mein Schicksal schon bestimmt, ich würde auf der Bank enden, in einem langweiligen Bürojob und werde mich fragen, wo der Sinn in meinem Leben ist. Verbissen suche ich nach dem Sinn meines Lebens, den ich einfach nicht sehe, denn ich werde früher oder später sterben und früher oder später wird die ganze Menschheit ausgelöscht werden und niemand kann etwas dagegen tun, so mächtig sind die Menschen nicht, was sie immer von sich denken. Mit diesen Gedanken, die man noch Stunden, Tage, Wochen, Monate, hätte weiterführen können, schlafe ich ein.

Der Sonntag vergeht schnell, weil ich endlich mal wieder mit meiner besten Freundin Cheyenne abmachen konnte, da sie auch Ferien hat. Ich habe mich total auf diesen Tag gefreut, da sie noch das einzig Positive in meinem Leben ist und man sich nicht fühlt, wie bald 16 Jahre alt, sondern immer noch so alt, wie wir uns kennengelernt haben, das war als wir beide 5 Jahre alt waren und seither sind wir unzertrennlich. Es geht schon so weit, dass Menschen denken, dass wir Zwillinge sind, ja, ein wenig ähneln wir uns schon aber Zwillinge könnten wir niemals sein. Wir haben viele Interessen, die wir uns teilen, sowie auch unseren Humor. In der Sekundarschule haben wir auch immer alles zu zweit gemacht, weil die anderen nicht wirklich etwas mit uns zu tun haben wollten, was uns aber definitiv nichts ausmachte, denn wir wollten auch nicht gross etwas mit ihnen zu tun haben und fühlten uns einfach nicht wohl, weil es bei den anderen immer darum ging, wer am beliebtesten war..., darauf hatten wir wirklich keine Lust! Es ist immer schön Cheyenne zu treffen, weil einem all die alten Erinnerungen wieder einmal einholen und über die vergangenen Jahre lachen kann. Gut gelaunt komme ich nach Hause, wo mein Vater schon das Essen auf dem Tisch stehen hat. „Wo ist überhaupt Nils die ganze Zeit?", frage ich meinen Vater so, als wäre es mir gleichgültig, was es mir eigentlich auch ist. Mein Vater schaut mich glücklich an, weil ich mich für Nils interessiere und meint nur:„Er ist bei Jon." Ich schlucke, er wird sich wieder am betrinken und kiffen sein, so wie er es immer tut. Ich meine, er ist 13 Jahre alt, okay, in einer Woche wird er 14 Jahre alt, was die Situation nicht gerade verbessert! Mein Vater weiss von diesen ganzen Geschichten nichts und ich will ehrlich gesagt auch nicht die doofe Petze spielen, weshalb ich ihm nichts verrate, soll mein Bruder doch auf der Strasse landen, ich kann nichts dafür, wenn er sich seine Zukunft verbaut... Plötzlich reisst mich meine Vater mit seiner Frage aus meinen vielen Gedanken:„ Willst du auch Huhn?" Ohne nur einen Ton von mir zu geben, nicke ich, worauf er mir eine Hühnerbrust auf den Teller legt. Nach einem stillen Abendessen gehe ich hoch in mein Zimmer, lege mich ins Bett und decke mich zu. Ich nehme mein iPhone 5s hervor und schaue, ob mir noch jemand geschrieben hat und die Snapchat-Geschichten schaue ich auch noch kurz durch. Je länger ich auf den dunklen Display meines Handys starre, desto müder werde ich, bis ich beschliesse das Handy auf meinen Nachttisch zu legen. Ich bin todmüde und freue mich wahnsinnig, dass ich morgen endlich einmal ausschlafen kann und Gott sei Dank nicht arbeiten muss, weil ich ja Ferien habe. Zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht, welches nur dank Cheyenne mein Gesicht ziert, falle ich in einen ruhigen Schlaf.

Das wäre also das zweite Kapitel, hoffe euch gefällts und dann sehen wir uns beim nächsten Kapitel!

Proud of me, dass ich ein zweites Kapitel veröffentliche😂

Lifesaver | HarryStyles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt