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Harry p.o.v.
Ungeduldig warte ich auf Noëlle. Auf der Anzeigetafel kann ich sehen, dass sie bereits gelandet ist und kann es kaum erwarten sie wieder in eine innige Umarmung zu ziehen. Ich vermisste sie wahnsinnig und es wurde mir noch mehr bewusst, wie lieb ich sie gewonnen habe. Ich will mehr von ihr als "nur" Freundschaft und vielleicht geht es ihr ja besser. Ich hoffe sie hat die Zeit ohne mich gut überstanden und war glücklich. Ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt und will sie nie mehr so lange alleine lassen, sie ist mir einfach zu wichtig und vor allem halte ich es nie wieder so lange ohne sie aus. Das Einzige, was mich die letzten Wochen überstehen lassen hat war, dass ich wusste, dass wir die Feiertage miteinander verbringen werden. Sie war auch eine gute Inspiration für mein Album, die meisten Lieder haben mit ihr zu tun, ich habe einfach an sie gedacht und die Lieder haben sich wie von selbst geschrieben. Das Album ist nun fertig und ich will es ihr in den nächsten Tagen abspielen, sie soll die erste sein, die es zu Gehör bekommt. Wo bleibt sie denn, ich muss sie jetzt sehen, noch länger halte ich es ohne sie nicht mehr aus! Meine Gedanken sind immer noch bei Noëlle, wie wir uns in London verabschiedet haben, wie sie geweint hat und ich auf stark gemacht habe, obwohl ich danach den ganzen Flug über geweint habe. Ich sehe sie aber auch lachen, wenn ihre wunderschönen weissen Zähne zum Vorschein kommen und sich um ihre Augen süsse Falten bilden, sie ist einfach perfekt. Ich habe so ein Glück sie kennen zu dürfen, ich bin, egal was noch passiert, so froh, dass ich sie auf der Brücke angetroffen habe und ihr Leben retten konnte, wenn sie gesprungen wäre, würde einfach etwas fehlen und ich habe kein Plan, wie ich mein Album hätte schreiben können, dafür brauchte ich sie. Ihre Nähe quält mich, sogleich sie mich erfüllt, aber ihre Abwesenheit bringt mich fast um. Und da sehe ich sie endlich, wie sie um die Ecke kommt, den Blick auf den Boden gerichtet und den Koffer, welchen sie genervt hinter sich herzieht. Mein Herz beginnt schneller an zu klopfen, weil sie immer näher kommt, was ein Anblick, sie sieht einfach wunderschön aus. Als sie ihre Blick kurz vom Boden hebt, trifft sie sofort meine Augen und ihre Miene verbessert sich schlagartig, sodass nun ein Lächeln ihre Lippen ziert. Sie kommt schnurstracks auf mich zu und fällt mir in die Arme. Es ist eine lange und sehr innige Umarmung, die wir beide echt sehr dringend nötig hatten. Als wir uns dann langsam voneinander lösen, merke ich, dass sie schluchzt und frage:„Alles in Ordnung?" Sie schaut mir tief in die Augen und flüstert:„Ich bin nur froh, dass ich dich wiederhabe, du hast mir so sehr gefehlt!" Schnell schliesse ich Noëlle wieder in eine Umarmung und flüstere ihr ins Ohr:„Geht mir genauso, aber nicht weinen Kleines, wir haben jetzt einander ja wieder." Nachdem sie sich beruhigt hat, gehen wir einzeln zu meinem Wagen, damit die Paparazzi nur mich ablichten und sie Noëlle in Ruhe lassen, hat geklappt, wie am Schnürchen. Wir sitzen gemeinsam in meinem Wagen und ich starte den Motor. Während der Fahrt hören wir Radio und weil Noëlle immer noch sehr traurig zu sein scheint, würde ich am liebsten meine Hand auf ihr Oberschenkel legen, traue mich jedoch nicht, es ist eine Höllenqual!

Wir kommen bei meinem Haus, etwas abseits von London, an und ich trage selbstverständlich unsere beiden Koffern in das Haus rein, während mir Noëlle die ganze Zeit ihre Hilfe anbietet, die ich dankend ablehne. Ich mache kurz eine kleine Führung durch das bescheidene Haus und stelle ihr Koffer dabei ins Gästezimmer. Sie schaut skeptisch auf das Bett, bevor sie sich drauflegt und die Stille durchbricht:„Und wo schläfst du? Ich will nicht, dass du wegen mir auf der Couch übernachten musst!" „Keine Sorge, ich habe mein eigenes Zimmer, wenn du noch was brauchst, ich liege nebenan, du kannst immer kommen. Gute Nacht Noëlle", winke ich ab. Sie nickt nur leicht und murmelt kaum hörbar:„Danke Harry, schlaf gut." Ich verschwinde aus dem Gästezimmer und mache mich auf den Weg zu meinem Zimmer, welches gleich nebenan ist. Ich gehe noch schnell zur Toilette und putze mir noch die Zähne, bevor ich mich ebenfalls ins Bett lege. Noëlle ist wieder nahe bei mir, aber es ist nicht wie vorher, irgendetwas scheint anders zu sein, aber was nur. Irgendwie mache ich mir Sorgen um sie, sie sah kaputt aus, war etwas passiert, hat es etwas mit mir zu tun? Lange schwebe ich in meinen Gedanken herum, bis ich einen Schrei höre und kurz darauf Noëlle in meiner Tür steht. Sofort stehe ich auf und gehe zu ihr rüber. „Ist alles in Ordnung?", frage ich in Sorge. „Nein, nichts ist in Ordnung, ich hatte einen fürchterlichen Alptraum, den ich mein Leben nennen muss und ich kann nicht schlafen", weint sie. „Du kannst bei mir schlafen, wenn es dir hilft", biete ich ihr an, ohne jeglichen Hintergedanken. Noëlle nickt nur, immer noch weinend und so ziehe ich sie zu meinem Doppelbett. Ich schlage die wärmende Decke zurück und lasse sie sich hinlegen, bevor ich mich neben sie lege und sie ihr Kopf auf meine nackte Brust legt. Plötzlich fühle ich etwas, was mir gar nicht gefällt, es scheint Narben auf ihren Armen zu haben, was hatte sie sich angetan? „Noëlle, was ist mit deinen Armen?", frage ich sie ernst. Sie schluchzt ein paar Mal, bevor sie mir antwortet:„I-Ich. M-Mein L-Leben, ich wusste nicht mehr weiter. Mein Bruder und mein Vater streiten immer miteinander, mein Team hasst mich auch jeden Tag mehr, bis auf die Teamleiterin und meine Mutter ist wegen ihrer Arbeit krankgeschrieben und tut so als wäre es das Ende der Welt! Klar geht es ihr auch beschissen, aber einen neuen Bock oder ein paar One-Night-Stands helfen ihr dabei sicher auch nicht weiter, genauso wenig wie mir, ich bräuchte im Moment eine Mutter, die auf mich aufpasst, aber sie hat ja gerade genug eigene Probleme und kommt gar nicht auf die Idee, dass es mir auch schlecht gehen könnte!" Ich würde sie jetzt am liebsten einfach küssen, weil sie mir so leid tut, mein Herz ist gerade regelrecht in tausend Stücke zerbrochen, aber ich versuche ihr zu erklären, wie schlecht das ist:„Hör bitte auf mit der Scheisse, es macht es nicht besser, im Gegenteil, die Situation wird sich kontinuierlich verschlechtern! Du hörst jetzt sofort auf mit der Scheisse und wenn du in Versuchung gerätst, kommst du sofort zu mir, dann kann ich dich davon abhalten!" Ich fühle wie sie nickt und wohl sehr viel Stress gerade von ihr abfällt, da sie endlich mit jemandem darüber sprechen konnte. Ich stelle mir gerade schreckliche Bilder vor, wie sie sich geritzt hat, bis mich schliesslich Noëlle aus meinem schlimmen Gedanken reisst:„Singst du mir Sign of the Times vor, damit ich einschlafen kann?" Ohne zu zögern fange ich an zu singen, bis ich ihren regelmässigen Atmen spüre, der mir verrät, dass sie jetzt im Land der Träume ist, hoffentlich im Land der guten Träume. Dafür kann ich nicht schlafen, ich mache mir gerade viel zu grosse Sorgen um sie. Jetzt sieht sie ganz friedlich aus, im Schimmer des Mondlichts, welches durch das Fenster hereinscheint. Sie sieht zwar ein bisschen gebrochen aus, jedoch immer noch übertrieben schön. An ihren Augen sieht man noch, dass sie geweint hat, aber ihr Atem ist wenigstens beruhigend und regelmässig. Wenn ich sie so beobachte, ist die Welt für mich perfekt, man wie ich es vermisst habe, sie in meinen Armen zu halten. Ich kann einfach nicht anders und muss ihr einen Kuss auf die Stirn geben, sie sieht so gut aus und hat nichts von all dem verdient, was in den letzen Monaten in ihrem Leben vorgegangen ist. Sie hat zum Glück einen sehr starken Charakter, aber jeder Mensch wird früher oder später gebrochen, in dieser verdammten Welt. Heutzutage muss man sehr gut auf sich aufpassen, sonst verliert man sich.

Nach endlos langen Gedanken über Gott und die Welt, kann ich endlich einschlafen, aber mein Schlaf hält nicht so lange an, da ich von Noëlle träume, wie sie sich ritzt, wie sie Schmerzen erleidet, seelisch, wie auch physisch. Ich schrecke aus meinem Schlaf hoch und sehe zu meiner Beruhigung, dass Noëlle immer noch friedlich neben mir schläft. Ab und zu zuckt mal eine Hand von ihr, oder ein Bein, es ist einfach köstlich zu zuschauen. Plötzlich fängt sie auch an zu sprechen. Leider kann ich nichts verstehen, vielleicht ja zu ihrem Glück. Ich muss ein paar Mal schmunzeln, weil mir auch schon von meinen Jungs gesagt bekommen habe, dass ich im Schlaf spreche. Apropos Jungs, heute hat ja Louis Geburtstag! Schnell schicke ich ihm eine SMS, um ihm zu gratulieren und alles Glück der Welt zu wünschen. Ein Packet mit seinem Geschenk habe ich gestern, bevor ich Noëlle am Flughafen abholte, bei der Post abgegeben, so sollte es hoffentlich Morgen bei ihm ankommen. Das Vibrieren meines Handy erhält nun meine Aufmerksamkeit, sie SMS ist von Louis, der in dem Fall noch wach ist und sich für meine Glückwünsche bedankt. Nachdem wir noch eine Weile getextet haben, wie es dem jeweilig anderem geht und so, habe ich ihm auch von Noëlle erzählt, dass ich sie wieder bei mir habe und sie mich wahnsinnig glücklich macht, natürlich habe ich ihm die Geschichte mit dem Ritzen verheimlicht, weil ich ein bisschen Noëlle's Privatsphäre schützen wollte. Nachdem uns die Themen ausgegangen sind und wir uns eine gute Nacht gewünscht haben, lege ich mein Handy wieder auf meinen Nachtisch neben dem Bett und falle nun in einen tiefen Schlaf.

Heyy Leute, mal ein Kapitel aus Harry's Sicht, ich hoffe es hat euch gefallen!

Was ich noch sagen wollte, ich bin immer noch auf Ibiza und es ist jetzt dann gleich 1 Uhr und ich bin müde, also gute Nacht, ich gehe jetzt schlafen.

Lifesaver | HarryStyles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt