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Ich zähle innerlich von 20 Sekunden retour und gerade als ich bei 0 ankomme, holt mich eine Stimme zurück in die Realität. „Was machen sie hier, es ist wohl etwas zu kalt um zu baden", meint die Stimme. Verblüfft drehe ich meinen Kopf nach hinten und mustere den jungen Mann, der mich gerade gehindert hat zu springen. „Ich wollte auch nicht baden gehen..., lassen sie mich einfach in Ruhe und verschwinden sie!", schnauze ich den Fremden an, der näher zu kommen scheint. Ich kann leider sein Gesicht nicht erkennen, weil er eine Kapuze trägt, die ein Schatten über sein Gesicht wirft. Der junge Mann sagt erneut etwas zu mir:„Ich kenne sie zwar nicht, aber ich glaube nicht, dass sie das wollen, sie haben noch das ganze Leben vor sich, ganz ehrlich mal, wie alt sind sie" Etwas verwirrt schaue ich ihn an, aber antworte ihm schlussendlich doch:„Ich werde jetzt dann 16 Jahre alt." „Und sie sehen schon jetzt keinen anderen Ausweg mehr, das ist verrückt!", meint der Fremde mit beängstigter Stimme. „Was wollen sie von mir, sie kennen mich überhaupt gar nicht und haben sie sich schon einmal überlegt, dass es wirklich mein einziger Ausweg sein könnte?", zicke ich ihn an, worüber er wohl erstaunt ist, weil kurz Ruhe herrscht. „Sie haben schon Recht, damit dass ich sie nicht kenne, was aber nichts daran ändert, dass ich sie von ihrem Plan abhalten will, ich will ihnen wirklich helfen, lassen sie mir wenigstens die Möglichkeit dazu?", bittet er mich freundlich, worüber ich sehr überrascht bin. Als ich ihm nicht antworte, fährt er fort:„Kommen sie, ich helfe ihnen erstmals über dieses Geländer zurück auf die sichere Seite und dann reden wir miteinander, natürlich nur wenn sie wollen, aber gehen werde ich erst, wenn sie nicht mehr in Lebensgefahr schweben." Wiederwillig klettere ich, mit der Unterstützung dieses Mannes, über das Geländer zurück. Als ich wieder auf der sicheren Seite bin stehen wir uns gegenüber und ich will endlich wissen, wer sich unter diesen Kapuze verbirgt, aber dieser Typ lässt mir die Chance nicht, er läuft einfach von mir weg. „Hey, warten sie! Ich möchte mich noch bei ihnen bedanken!", rufe ich ihm hinterher. Zum Glück bleibt er stehen und kommt auf mich zu! „Ich höre", meint er nur, zu meinem Verblüffen. Langsam fange ich an meine Entschuldigung zu stottern:„E-ehm, d-danke, dass du mir mein Leben gerettet hast." „Das war schon alles?", fragt der Fremde mich entgeistert. „Ehm, ich denke schon", antworte ich ihm etwas verwirrt. Der junge Mann dreht sich um und verabschiedet sich noch kurz:„Also dann, geniess dein gerettetes Leben." Damit will er verschwinden, aber ich halte ihn erneut durch meine Rufe auf:„Darf ich wenigstens deinen Namen erfahren und wolltest du nicht noch mit mir sprechen?" Er kommt wieder auf mich zu, bleibt kurz vor mir stehen, zieht seine Kapuze runter und stellt sich vor:„Okay, ich dachte zwar nicht, dass du mit einem Fremden sprechen möchtest, aber ich bin Harry." Meine Kinnklappe klappt auf und ich bringe sie nicht mehr zu. Der Harry Styles, den ich vergöttere, hat gerade mein Leben gerettet, ich kann es gar nicht fassen! „Alles okay bei dir?", reisst mich Harry aus meinem Gedanken. Mir fehlen gerade echt die Worte, weswegen ich ihn einfach umarme und anfange in seine Brust zu weinen, in die ich meinen Kopf drücke. Nachdem Harry sich wohl von dem Schock erholt hat, dass ich ihn einfach umarme, erwidert er sie noch, was ein Kribbeln in meinem Bauch verursacht. Ich bin echt überglücklich gerade und vergesse meine Sorgen für kurze Zeit, bis Harry sich von mir löst und mir tief in die Augen schaut. „Willst du mir alles erklären, oder lieber mit deiner Familie darüber sprechen, dann kann ich dich gerne nach Hause bringen", bietet Harry mir an, während er mir tief in die Augen schaut. Nach kurzer Überlegungszeit kann ich ihm antworten:„Ich kann es nicht meinen Eltern erzählen, sie sind ja selbst eines der Probleme, aber ich will dich auch nicht mit dem ganzen Scheiss belasten! Du kennst mich gar nicht und hast sicherlich Wichtigeres zu tun, als dich um eine Selbstmordgefährdete zu kümmern..." Traurig mustert Harry mich erneut, kommt dann ganz nah an mein Ohr und flüstert hinein:„Nein, ich habe nichts besseres zu tun, erst im Frühling, da werde ich hoffentlich mein Soloalbum rausbringen, aber ich habe dafür noch keinen Termin öffentlich gemacht, dass heisst, wenn ich nicht zum Schreiben komme, wird das Album nicht existieren und es wird niemand stören, weil du, meine Familie und mein Plattenvertrag die einzigen sind, die davon wissen. Mein Fazit also ist, ich habe alle Zeit der Welt. Hättest du mich also gerne bei dir?" Ich nicke leicht, aber Harry versteht es sofort und legt seine Arme wieder um meine Schultern. Erneut flüstert er mir ins Ohr:„Gut, dann werde ich für dich da sein. Hast du dein Handy dabei?" „Nein, ich habe es zu Hause gelassen", schluchze ich. Daraufhin löst sich Harry von mir, nimmt sein Handy hervor und befiehlt:„Dann gibst du mir deine Nummer und ich schreibe dir heute Abend eine SMS, damit du meine Nummer hast und mich immer anrufen kannst, wenn du dir wieder das Leben nehmen willst und dann kann ich dich davon abhalten. Er streckt mir sein Handy hin und ich gebe meine richtige Nummer ein und gebe ihm anschliessend das Handy zurück. Danach legt er einen Arm um meine Schulter und wispert:„Dann bringen wir dich mal nach Hause." Kommentarlos führe ich ihn zum Hauptbahnhof, wo wir in den Zug einsteigen, der zu mir nach Hause fährt. Während der Zugfahrt hält Harry die ganze Zeit meine Hand und ich merke, wie er sich richtig als Beschützer fühlt, aber genau dieser Schutz hat mir die letzten Monaten echt gefehlt! Als wir aussteigen, legt er seinen Arm wieder über meine Schultern und wir laufen vom Bahnhof zu mir nach Hause, weil bereits kein Bus mehr fährt. Wir laufen über meinen alten Schulhausplatz und da entdecke ich jemand, den ich jetzt echt nicht gebrauchen kann, natürlich sitzt Nils mit seinen Kollegen auf dem Fussballplatz und schüttet irgendwelche alkoholische Getränke in sich rein. Ich tue so, als ich diese scheiss Arschlöcher nicht kenne, da torkelt Nils aber schon auf mich zu und lallt etwas undeutliches, was ich aber verstehe:„Och, schaue mal, meine verklemmte Schwester hat endlich einen Typen abbekommen. Da wird Harry aber eifersüchtig sein, dass du ihn schon betrügst, wie konntest du nur!" Leicht stosse ich meinen kleinen Bruder, der übrigens erst 13 Jahre alt ist und in dieser Woche noch 14 wird, von mir weg und als er mir immer noch auf die Pelle rückt und ich ihn gerade verhauen will, hält Harry mich zurück und schupst ihn so stark, dass er auf den Boden fällt, aber so, dass er sich leider nicht verletzt. „Entschuldige mein Absturz von einem Bruder...", entschuldige ich mich für mein Bruder, obwohl ich das ja gar nicht müsste. Harry schaut mich verblüfft an und sagt mir sein Beileid zu:„Nein, du musst dich auf keinen Fall entschuldigen! Mir tut es leid, dass du so ein Arsch von einem Bruder hast..., so langsam fange ich wohl an, deine Geschichte zu verstehen, obwohl du mir noch nichts erklärt hast..." „Danke Harry, ich weiss das alles echt zu schätzen und ich erkläre dir einmal alles, wenn du das willst und mich auch kennenlernen willst und die Gründe wissen willst", bedanke ich mich bei Harry, der kräftig nickt. „Ich will alles über dich wissen und werde dich mit aller Kraft beschützen!", gibt Harry triumphierend von sich. Der restliche Weg, der noch knappe 5 Minuten dauert, verbringen wir schweigend, laufend und stehen nun vor dem Haus, wo die Wohnung meiner Mutter ist.

Harry p.o.v.
Es ist mir nicht so wohl sie einfach reinzulassen und mir fällt gerade ein, dass sie mir ihr Namen noch gar nicht verraten hat, aber das kann bis Morgen warten. Zur Verabschiedung umarmen wir uns innig und sie klingelt an der Türe, worauf ein leises Surren ertönt und sie die schwere Tür aufdrücken kann. Sie verschwindet im Treppenhaus und damit auf meinem Sichtfeld. Mit einem mulmigen Gefühl stehe ich noch eine ganze Weile hier draussen, bis ich mich entscheide ihr die versprochene SMS zu schreiben. Ich suche meine Kontakte durch, nach einem Namen, den ich gar nicht kenne, was es ja eigentlich für mich leicht macht. Hier, ein Name den ich nicht kenne, Noëlle, was ein schöner Name! Ich tippe eine SMS ein und drücke auf senden. Nachdem ich sie abgeschickt habe, warte ich ungeduldig auf Noëlle's Antwort. Ich hoffe wirklich, dass sie noch lebt und sie sich nicht mit einem Messer die Halsschlagader aufgeschnitten hat!

Noëlle p.o.v.
Hey, hier die versprochene SMS, jetzt hast du ja meine Nummer und kannst sie abspeichern. Ich wollte noch fragen, ob wir Morgen zusammen Mittag essen wollen, ich spüre, dass du eine Stütze gut gebrauchen könntest. Schreib mir wo wir uns treffen sollen und ich werde dort sein.
H

Nachdem ich mich bettfertig gemacht habe und meiner Mutter eine gute Nacht gewünscht habe, bin ich jetzt zurück in meinem Zimmer und sehe die SMS von Harry, die mir ein Lächeln auf meine Lippen zeichnet. Ich freue mich wahnsinnig, dass er mit mir essen will, weswegen ich ihm sofort antworte.

Hey Harry
Ich fände es toll, wenn wir Morgen zusammen essen gehen könnten, ich arbeite Morgen in Horgen, weswegen ich nur dort mit dir essen gehen kann, warte einfach auf dem Gleis auf mich, um 12 Uhr und dann können wir in eines der kleinen Restaurants gehen.
Bis Morgen um 12 Uhr.
N

Ich konnte es mir nicht verkneifen nur ein N zu schreiben, nachdem Harry nur ein H geschrieben hat! Mit Schmetterlingen im Bauch kann ich endlich wieder einmal, seit Wochen, mit einem Lächeln einschlafen und habe, nicht so wie immer, Alpträume.

Harry p.o.v.
Mein Handy hat ein Klingeln von sich gegeben, was mich sehr erleichtert. Jetzt kann ich beruhigt zurück zu meinem Hotel gehen und freue mich auf Morgen. Obwohl ich dieses wunderschöne Mädchen noch nicht lange kenne, hat sie es mir echt angetan und kann es deshalb kaum erwarten, alles von ihr zu erfahren und Zeit mit ihr zu verbringen! Um ihr Morgenfrüh hoffentlich ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern, schreibe ich ihr noch einen kurzen Text zurück.

Toll, ich freue mich auf dich und dich kennenzulernen, kann es kaum erwarten und ich werde dort sein.
Alles Liebe H

Noëlle p.o.v.
Kurz vor dem Einschlafen spüre ich noch mein Handy vibrieren, aber ich bin schon zu müde um mir nich die Nachricht durchzulesen und schlafe mit einem guten Gefühl ein.

Jetzt ist endlich Harry gekommen! Omg!!! Ich liebe diese Szene mit der Brücke, wie er sie gerettet hat, hoffe euch gefällts auch und danke fürs Lesen und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel!

Habe gerade die ersten 5 Kapitel korrigiert, die ich im Sommer 2017 veröffentlicht habe und jetzt haben wir bereits Januar 2020, wie schnell die Zeit vergeht...

Lifesaver | HarryStyles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt