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Ausgeschlafen erwache ich aus meinem Tiefschlaf und blicke neben mich, aber ich werde enttäuscht, kein Harry. Unentschlossen liege ich noch eine Weile alleine in meinem Bett, bis sich mein Magen knurrend meldet, weswegen ich aufstehen muss. Langsam bewege ich mich ungeschickt aus meinem Bett und mache mich auf den Weg zur Küche, wo ich Harry und meinen Vater entdecke, die miteinander zu streiten scheinen, bis sie mich bemerken. Sie bitten mich zu Tisch und Harry schiebt einen Stuhl nach hinten, während mein Vater mir mein Lieblingsmüsli bereitstellt, was er noch nie gemacht hat, soweit ich mich erinnern kann. Beide schauen mich besorgt und zugleich fragend an, während ich mein Müsli esse und ich fühle mich wirklich nicht wohl, sie beobachten jede meiner Bewegungen! Nachdem mein Frühstück komplett in meinem Magen verschwunden ist, öffnet mein Vater seinen Mund:„Es ist etwas passiert, mit deinem Bruder." Gleichgültig schaue ich meinen Vater an und versuche mein Mitgefühl zu zeigen:„Oh nein, was ist passiert?" „Er liegt mit einer Alkoholvergiftung im Spital, sie mussten ihm den ganzen Magen auspumpen!", gibt er aufgeregt von sich. Monoton sage ich ihm, was ich denke:„Ich habe dir doch mehrmals gesagt, dass er trinkt, du hast mir nie geglaubt. Ich kann nichts dafür, dass er so ein Absturz wurde, wir können nichts dagegen machen, wie du es immer so schön gesagt hast." Mein Vater schaut mich enttäuscht an und sagt traurig:„Du enttäuscht mich, wieso hast du mir nichts gesagt?" „Dad, du hast immer gesagt, es sei nicht meine Sache, ich solle nicht seine Mutter spielen, und genau das habe ich gemacht. Manchmal wäre es gut zu überlegen, was man sagt", erkläre ich mit weinerlichen Stimme. Mein Vater nickt nur und starrt auf den Tisch, da wird es mir zu viel, ich stürme aus der Küche in den Gang, ziehe mir schnell meine Schuhe an, schnappe mir noch eine Jacke und sprinte mit meinem Pyjama aus der Wohnung das Treppenhaus hinunter und gehe in Richtung des Waldrands. Weinend stresse ich den Kiesweg hinauf und setze mich auf eine Bank, wo kurz darauf sich jemand neben mich setzt, den ich gar nicht erst anschaue, bis der Fremde sich meine Hand nimmt. Ich schaue zu ihm auf und erblicke wunderschöne grüne Augen, die mich in ihren Bann ziehen. Ohne meine Reaktion abzuwarten schliesst er mich in eine feste Umarmung und küsst mich auf den Scheitel, was ein leichtes Kribbeln in meinem Magen auslöst. Wir sitzen eine ganze Weile in dieser Position, bis ich Tränen auf meinen Haaren fühle, weswegen ich versuche mich zu lösen, was Harry aber nicht zulässt. „Es tut mir leid, ich habe ihm gesagt, dass es nicht deine Schuld ist und du überhaupt nichts falsch gemacht hast, aber er wollte das nicht hören", schluchzt Harry, was mich noch mehr zum Weinen bringt. Jetzt will ich aber Harry trösten, er soll nicht meinetwegen weinen, weshalb ich ihm ins Ohr flüstere:„Ich will nicht, dass du wegen mir weinst, ich habe mich langsam aber sicher mit meiner Scheiss-Familie abgefunden." Harry antwortet lange nicht auf meine Aussage, bis er die Stille durchbricht:„Willst du über die Feiertage zu mir nach London kommen?" Schnell nicke ich und drücke ihn noch fester, was er sofort erwidert. Wir lösen uns langsam voneinander und strahlen uns an, da fällt mir noch etwas ein:„Dann verbringe ich meinen Geburtstag auch bei dir?" Harry schaut mich ein wenig verwirrt an:„Wann hast du dann Geburtstag?" „Am 29. Dezember", antworte ich hektisch. Dann fängt Harry erneut an zu strahlen:„Ja, ich dachte bis nach Silvester." Ich nicke erneut gefreut über die Idee und jetzt gilt es dies noch meiner Familie zu erklären und die Zeit bis dahin zu überstehen.

Harry und ich starren zusammen in die Ferne, was man von hier oben wirklich gut kann. Die Sonne hat langsam ihren höchsten Punkt am Himmel erreicht und es wird ganz schön heiss. Wegen der Hitze, überlegen wir uns zurück nach Hause zu gehen, was mich schon ein wenig Überwindung kostet. Wir beschliessen aber dennoch, wieder zurück zu gehen. Den Kiesweg haben wir schnell hinter uns gelassen und wir gelangen schnell nach Hause. Bevor wir durch die Türe gehen, sieht mir Harry noch tief in die Augen und meint:„Ich stehe immer hinter dir, wir schaffen das gemeinsam." Ich nicke und eine Träne läuft über meine Wange, welche Harry wegstreicht. Harry öffnet mir die Türe und schliesst sie auch wieder hinter uns. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen haben, hören wir ein Schluchzen, welches aus der Küche kommt. „Dad, was ist passiert?", frage ich besorgt, während ich mich neben ihn setze und nach seiner Hand greife. Er schaut mich traurig an und erklärt mir alles:„Ich wollte deiner Mutter erklären, was passiert ist, also mit deinem Bruder und als ich alles erklärt hatte, meinte sie, dass sie bei der KESB (Kinder- und Erwachsenen-Schutzbehörde) eine Gefährdungsmeldung einreichen wird, Nils wird uns dann weggenommen. Ich weiss nicht, was ich machen kann, sie werden ihn uns wegnehmen!" Ich atme tief durch, bevor ich ihm einen Vorschlag mache:„Wie wär's, wenn wir ihn gemeinsam im Spital besuchen gehen?" Mein Vater nickt um meiner Idee zuzustimmen und wenig später sitzen wir zu viert, meine Eltern, Harry und ich, in Harry's Bentley, welcher uns zum Spital fährt. Nach kurzer Zeit kommen wir an und fragen am Empfang wegen Nils. Von einer weiss gekleideten Schwester werden wir in ein Zimmer gebracht, wo Nils kreidebleich in einem der Spitalbetten schläft. Meine Mutter fängt sofort an ein wenig zu weinen, während mein Vater streng daneben steht und ich gleichgültig meinen Bruder mustere. Harry steht hinter mir, er hat seine Hände auf meine Schultern gelegt und hat einen Hass auf meinen Bruder, wie es mir scheint. Wir stehen eine Weile so da, bis meiner Mutter der Kragen platzt:„Noëlle, wie bescheuert bist du eigentlich, hättest uns auch einmal Bescheid sagen können, dann hätten wir das verhindern können!" „Hättet ihr nicht! Mein Bruder ist ein Arschloch, falls ihr es nicht bemerkt habt, diese eine Nacht hättet ihr wirklich ein Kondom benutzen können! Er will sich nur cool fühlen und seine Zukunft interessiert ihn kein bisschen, lasst ihn doch einen Absturz werden, er lernt es nur so, vielleicht hat er ja schon aus dieser Sache etwas gelernt, ich hoffe es für ihn, sonst landet er wirklich noch auf der Strasse!", schnauze ich meine Mutter an, irgendwann ist es mir zu viel. „Jetzt fängst du auch noch so an? Mir reicht es, ich gehe und die KESB wird heute noch von mir hören", murmelt meine Mutter als Verabschiedung und verlässt das Krankenhaus. Nun kniet mein Vater ans Bett und greift nach seiner Hand, die etwas kalt zu sein scheint, da er zuerst ein wenig zusammen zuckt. Mein Bruder tut mir gerade kein bisschen Leid und als mein Vater mich zu ihm bittet, schüttle ich einfach den Kopf und bleibe wie angewurzelt stehen. Wieso sollte ich meinen Bruder unterstützen, wann hat er mich das letzte Mal unterstützt? Meinem Vater schleichen sich Tränen in seine Augen, die langsam anfangen über seine Wangen zu kullern. Jetzt reicht es mir, ich stelle mich neben meinen Vater, lege meine Hände auf seine Schultern und flüstere ihm ins Ohr:„Dad, es ist nicht deine Schuld, auch nicht meine, er hat sich das alles selbst zu zuschreiben."

Nachdem wir noch eine gefühlte Ewigkeit dort gesessen haben, entscheide ich mich wieder nach Hause zu fahren, mit Harry, und mein Vater bleibt noch bei Nils, was ich verstehe, da es sein Kind ist, welches bleich da liegt und sich nicht regt. Harry und ich sitzen zusammen im Bentley und da habe ich einen Geistesblitz:„Hast du Lust noch ins Kino zu gehen?" Harry nickt hektisch und schlägt den Weg zu einem der Kinos ein, von welchen wir viele in der Gegend haben. Wir entscheiden uns für „Pirates of the Caribbean", obwohl ich ihn bereits zweimal gesehen habe, finde ich ihn jedesmal wieder aufs neue witzig und welche Szenen auch sehr unheimlich. Wir bleiben bis nach dem Abspann sitzen, da immer noch eine kleine Szene am Schluss kommt, was die meisten verpassen, aber nicht wir. Es ist eine sehr schöne, aber auch gruslige Szene, welche alle auf einen nächsten Teil hoffen lässt. Mit schmerzenden Bäuchen, von dem vielen lachen, verlassen Harry und ich das Kino und fahren mit dem Bentley zu mir nach Hause, da es schon spät geworden ist. Als wir in die Wohnung kommen, finden wir meinen Vater, alleine am Küchentisch, auf. Er hat sich einen Grüntee gemacht und starrt Löcher in den Raum, bis ich mich räuspere. Er schaut auf, kommt mich umarmen und wünscht eine gute Nacht, bevor er in seinem Schlafzimmer verschwindet und die Tür hinter sich schliesst, was er noch nie gemacht hat.

Auch Harry und ich sind langsam müde, weswegen wir uns bettfertig machen und dann auf mein Hochbett klettern, wo wir wie immer Arm in Arm einschlafen.

Harry p.o.v.
Ich freue mich so auf die Weihnachtsferien, weil sie zu mir kommt. Noëlle schläft schon ruhig in meinen Armen und ich muss mich von der Versuchung zurückhalten, sie zu küssen, erstens ist sie ansteckend, was mir nichts ausmacht, ich würde für sie durch Feuer und Flamme gehen, aber was mich warten lässt ist, dass sie momentan eher einfach einen guten Freund braucht, welcher ich für sie sein will. Dennoch sehen ihre Lippen zum anbeissen aus, eine schön, natürliche rote Farbe haben sie und ihre Augen hat sie friedlich geschlossen, was ein Engel. Ich dachte nie, dass es mir auch einmal so ergehen würde, ich habe mich sofort in sie verliebt und es erfüllt mich mit Glück, aber gleichzeitig quält es mich regelrecht. Jede Sekunde, die ich mit ihr verbringen darf, macht mich glücklich, wofür ich ihr so dankbar bin. Obwohl sie eine schwere Zeit hat, bin ich froh, sie auch ab und zu einmal lächeln zu sehen, sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Am liebsten würde ich sie der Öffentlichkeit als meine Freundin vorstellen, aber wir sind halt nicht zusammen und sobald wir von Paparazzi abgelichtet werden, war es das mit der Privatsphäre und obwohl wir nicht zusammen sind, würden uns die Medien so darstellen und ich habe wirklich Schiss, nicht von den Medien, sondern von denen die Larry schippen, die können schon echt aggressiv werden, wie sie es bei Eleanor gemacht haben, ich will nicht, dass Noëlle dies für mich durchstehen muss. Aber das ist hoffentlich weit in der Zukunft, jetzt habe ich noch vier tolle Tage mit ihr, die ich in vollen Zügen geniessen will. So viele Gedanken schwirren mir im Kopf herum, und mir ist schon ganz Sturm im Kopf, weswegen ich froh bin, als endlich meine Augen zufallen und ich in einen tiefen Schlaf falle.

Noëlle p.o.v.
Langsam erwache ich aus meinem Schlaf, nach einem Blick auf mein Handy, sehe ich, dass es erst 4:30 Uhr ist. Ich schliesse meine Augen wieder, nachdem ich kurz Harry gemustert habe und dann wieder beruhigt einschlafen kann.

Next Chapter done😁
Hope you like it😁
I have no idea, why i'm writing in English😂

Lifesaver | HarryStyles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt