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„Und, wie war dein Nachmittag?", frage ich Noëlle, die still neben mir sitzt und auf die Strasse starrt. Sie löst ihren Blick von der Strasse, schaut nun mich an und antwortet mir:„Ohne grössere Probleme, meine Berufsbildnerin hasst mich wegen meiner Meinung nur noch mehr, aber ich stehe zu meiner Meinung! Was eine homophobe Kuh!" Ich nicke, da hat sie wirklich Recht, sie hat wirklich eine gute Einstellung! „Und wie war dein Nachmittag?", reisst sie mich aus meinen Gedanken. „Ich habe ein bisschen Musik gehört, nichts Besonderes", meine ich nur, weil ich sie mit dem Song überraschen will. Die restliche Fahrt verläuft eher ruhig, weil jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt und wir kommen an. Ich begleite Noëlle noch bis vor die Eingangstür und verabschiede mich dann von ihr. Jetzt heisst es für mich Rosen und einen Anzug zu besorgen, um sie mit "Sign of the Times" zu überraschen.

Noëlle p.o.v.
Ich gehe die Treppen hoch und versuche aufzuschliessen, was nicht funktioniert, weil meine Mutter immer den Schlüssel stecken lässt, wie ich das hasse! Dann muss ich halt klingeln und dann geht es noch eine Ewigkeit, bis sie endlich an der Türe ist, um mir aufzumachen. Wir essen zusammen zu Abend und gerade als ich mir mein Pyjama anziehen will, klingelt es an der Türe und ich gehe aufmachen. Ich warte an der Türe, um zu schauen wer es ist und plötzlich steht Harry vor mir, mit einem Anzug und einer Hand voll Rosen. Er hält mir seine andere Hand hin und will mich mitnehmen. Gerade als ich die Wohnung verlassen will, kommt meine Mutter und fragt:„Wer ist es?" Sie kommt um die Ecke und starrt mich komisch an:„Okay, ich verstehe, ich geh dann einmal wieder." Schon ist sie wieder verschwunden und ich verlasse die Wohnung mit Harry. „Wohin gehst du mit mir?", frage ich Harry zappelig. Er ignoriert einfach meine Frage und zieht mich weiter. Er zieht mich in die Richtung des Waldes, bis wir dort sind, wo er auf dem Boden ein paar Kerzen in einem Kreis aufgestellt hat. In der Mitte liegt eine Decke, mit einer Gitarre darauf. Ich schaue ihn verliebt an und frage:„Was machen wir hier?" Er schaut mich mit glänzenden grünen Augen an und erklärt mir alles:„Ich habe heute im Auto ein Song geschrieben, den ich dir zeigen wollte." Überrascht schaue ich ihn an und bevor ich etwas sagen kann, hat Harry sich schon seine Gitarre geschnappt und fängt an zu spielen. Gebannt lausche ich dem Klang seiner Stimme. Ich verliere mich in der Musik und in seinen Augen, die er auf mich gerichtet hat, bis der Song zu ende ist. „Und, wie findest du ihn?", reisst Harry mich aus meinen Gedanken. Ich probiere ihm eine Antwort zu stottern:„Wow, der Song ist Wow! Ich weiss nicht was ich sagen soll, der Song sagt wirklich etwas aus und es hat mich berührt, so wie mich bis jetzt kein Song berührt hat." Harry sieht mich mit einem verschmitzten Lächeln an und meint:„Ich hatte gehofft, dass du das sagst. Der Song ist für dich, du warst meine Inspiration." Ohne etwas zu sagen springe ich auf ihn, um ihn fest zu umarmen. Schnell erwidert er meine Umarmung und wir bleiben einfach so auf dem Waldboden sitzen. Nach einiger Zeit lösen wir uns von einander und beobachten noch ein wenig die Sterne, die heute gut zu sehen sind. „Oh, schon 23 Uhr, ich sollte dich einmal nach Hause bringen", durchbricht Harry die ruhige, kostbare Stille, aber ich muss ihm zustimmen. Hust. Hust. „Alles in Ordnung?", fragt Harry etwas besorgt, während wir aufstehen, aber nichts ist in Ordnung. Mit krächzender Stimme antworte ich ihm:„Nein, ich habe solch komische Halsschmerzen." „Oje", meint er nur und legt seinen einen Arm um meine Taille um mich zu stützen, so laufen wir zurück zu mir nach Hause. Wir nehmen den Lift und klingeln an der Türe, damit meine uns Mutter aufschliesst. Als meine Mutter die Türe geöffnet hat, schaut sie mich erschrocken an:„Alles okay, du siehst blass aus!" Ich schüttle nur den Kopf, während ich fast am sterben bin vor Schmerzen. Harry führt mich in die Wohnung und setzt mich auf die Couch. Sofort kommt meine Mutter mit dem Fiebermesser angerannt und hält ihn mir hin. Nach gefühlten Stunden piepst er endlich und zeigt 39.2 Grad an, dass heisst nichts Gutes! Harry überredet meine Mutter sich um mich zu kümmern, damit meine Mutter Morgen arbeiten gehen kann. Da fällt mir ein, dass ich noch absagen muss, deshalb beschliesse ich jetzt noch schnell anzurufen, obwohl schon fast 24 Uhr ist, deshalb nimmt niemand ab und ich spreche eine Nachricht auf den Telefonbeantworter. Ich erkläre meiner Berufsbildnerin alles und somit habe ich mich für Morgen abgemeldet, worüber sie wohl froh sein wird. Danach lässt meine Mutter mir ihr grosses Bett und sie schläft in meinem Normalen, wofür ich ihr sehr dankbar bin, dass Harry sich eventuell neben mich legen kann, was ich gerade echt hoffe! Meine Mutter begleitet mich noch ins Bett, verabschiedet sich dann und geht schlafen. Danach kommt gleich Harry zu mir, der mir noch einen Tee mitbringt, wie süss. Ich habe einen Schüttelfrost, weswegen er mich noch besser zudeckt und schliesst dann die Zimmertüre, damit wir meine Mutter mit dem Licht nicht nerven. Nachdem ich den Tee getrunken habe, schaltet Harry das Licht ab, damit ich schlafen kann, was definitiv nicht wirklich, also gar nicht, funktioniert. Harry hat sich zum Glück tatsächlich neben mich gelegt und sein Arm liegt fürsorglich um meine Schultern. Immer wieder bekomme ich Atemnot, die Harry mit lieben Worten jeweils mindert. Ab und zu kann ich für 10 Minuten oder so schlafen, bis ich vor Schmerzen dann schlussendlich doch wieder aufwache. Was ein Dilemma! Die ganze Zeit habe ich das Gefühl, dass diese schlimme Nacht gleich um sein muss, wenn ich dann aber auf mein Handy schaue, ist gerade einmal eine halbe Stunde vergangen, so geht es die ganze Nacht! Am Morgen bin ich so erschöpft, als Harry mich mit leisen Worten weckt:„Jetzt fahre ich dich zum Arzt, deine Mutter hat bereits einen Termin gemacht." Harry setzt mich an den Bettrand, verschwindet kurz und kommt dann mit meinen Schuhen wieder. Er zieht sie mir an, weil ich zu schwach dafür bin und dann trägt er mich zum Bentley, stellt das Navi ein und fährt los. Die ganze Fahrt über mache ich mir Gedanken, dass ich ernsthaft krank bin und ich vielleicht sogar sterben könnte, ich weiss, dass es übertrieben ist, aber diese Sorgen mache ich mir gerade wirklich! Endlich kommen wir beim Arzt an und kommen auch sofort dran. Harry begleitet mich zum Glück die ganze Zeit. Zuerst wird mir mittels Fingerpiks Blut genommen und dann müssen wir ca 15 Minuten, im Büro des Arztes, auf das Ergebnis warten. Der Arzt kommt rein und setzt sich gegenüber von uns und erklärt uns alles:„Ihr Blutwert ist stark erhöht, ich mache jetzt noch einen Abstrich, um noch Genaueres herauszufinden. Er kommt mit einem Stäbchen und muss den Mund öffnen, schon jetzt weiss ich, dass ich würgen werde, weil er mit dem Teil in meinen Hals geht. Ich hatte recht, kurz habe ich gewürgt, worauf der Arzt sofort aufhört und das Zimmer verlässt, um den Abstrich zu untersuchen und kommt nach 10 Minuten wieder. „Wir haben herausgefunden, was sie haben. Sie haben eine Angina, dass heisst, dass ihre Mandeln entzündet sind. Sie müssen Morgens, Mittags und Abends, eine Woche lang, Antibiotika zu sich nehmen, dann ist hier noch eine Packung mit Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen, die sie auch haben könnten und dann noch einen Spray, der die Entzündung in ihrem Hals lindert, nehmen sie diesen so all 4 oder 5 Stunden", informiert uns der Arzt und gibt mir drei Packungen mit Medikamenten. „Noch etwas, ich schreibe sie dazu noch eine Woche krank, da sie ansteckend sind", ergänzt der Arzt noch und streckt mir das Arztzeugnis hin. Danach verabschiedet der Arzt sich von uns, woraufhin wir wieder nach Hause fahren. Zu Hause beschliesse ich meine Mutter und meinem Vater zu kontaktieren, da kommt meine Berufsbildnerin dazwischen, die mich anruft, wiederwillig nehme ich ab. „Guten Morgen Noëlle, ich habe deine Nachricht erhalten und bin ein wenig enttäuscht und hoffe für dich, dass du Morgen wieder kommst, so lernst du ja schliesslich nichts!", schnauzt sie mich an. Mit schwacher Stimme erkläre ich, was passiert ist:„Ich kann Morgen nicht wieder kommen. Ich war gerade beim Arzt und er hat mich eine Woche krankgeschrieben, weil ich Angina habe und ansteckend bin." „Na schön, dann bis nächsten Freitag", sagt sie noch und legt dann gleich auf, bevor ich noch die Chance habe etwas zu sagen. Dann habe ich jetzt ja Zeit die wichtigen Menschen zu kontaktiere, weswegen ich gleich meinen Vater und meine Mutter kontaktiere. Nachdem ich mit beiden kurz gesprochen habe, setze ich mich neben Harry auf die Couch, der bereits auf mich wartet. „Na, was machen wir jetzt, wir haben alle Zeit der Welt", äussert Harry glücklich und ich kann sogar kurz lächeln. „Wie wärs, wenn wir zusammen  einen Film schauen?", frage ich, mit der Hoffnung, dass er zustimmt, was er sofort macht. Harry lässt mich ganz gentlemanlike den Film auswählen und ich entscheide mich für Titanic, weil er einmal geäussert hat, dass es einer seiner Lieblingsfilmen ist und ich ihn auch sehr gerne mag, er ist auf meiner Top 10 Liste. Ich sehe in seinen Augen, dass er sehr glücklich über mein Entschluss ist, also lege ich den Film ein. Jetzt kommen 2 Stunden Kitsch pur und die letzte Stunde Drama pur, genau nach meinem Geschmack, Drama ist immer gut! Am Schluss sehe ich, wie Harry sich ein paar Tränen wegwischt, was ich sehr süss finde und mich ebenfalls emotional werden lässt. Diese drei Stunden mit Harry waren sehr schön, weil ich die ganze Zeit in seinen Armen liegen durfte, in denen ich mich sehr sicher gefühlt habe, leider sind sie schon vorbei und er geht in die Küche, um mir etwas zu kochen, während ich einfach im Sofa hänge und mir überlege, was wir noch schauen könnten. Mir fällt gerade keinen Film ein, der mich anspricht, weswegen ich Harry nach seiner Meinung frage:„Harry, auf welchen Film hast du Lust?" „Kennst du The Notebook?", stellt er mir eine Gegenfrage. „Nein, wollen wir ihn schauen?," frage ich ihn. „Ja, unbedingt! Das ist mein absoluter Lieblingsfilm!", quietscht Harry aufgeregt, was mich erstaunt. Ich suche den Film erstmals in unserer Filmsammlung, finde ihn jedoch nicht und muss in für 3.50 Franken ausleihen. Dann kommt auch schon Harry mit der selbstgemachten Pizza, welche echt lecker schmeckt. Ich schalte den Film ein und liege nach dem Essen wieder ins Harrys Armen. Ich muss schon sagen, der Film ist richtig romantisch, eigentlich gar nicht mein Geschmack, ich stehe eher auf Action, aber es ist schon eine schöne Geschichte, vor allem, dass die beiden am Schluss zusammen einschlafen und gemeinsam nie mehr aufwachen, noch perfekter könnte der Film nicht enden. Ich hätte nie gedacht, dass Harry solch romantische Filme gerne guckt, aber ich finde es sehr süss und mit ihm schaue ich mir echt gerne solche tragischen Liebesgeschichten an.

Was ein Tag heute, ich fühle mich Harry so nahe, wie nie zuvor und freue mich schon auf Morgen, weil er sich wieder um mich kümmern will, wie er mir versprochen hat und über die Nacht bleibt er auch. Meine Mutter ist bereits vom Arbeiten nach Hause gekommen und sitzt mit uns beiden am Tisch und essen das leckere Essen, dass Harry gekocht hat, er ist wirklich aussergewöhnlich, aber auch eine gute Weise. Harry und ich liegen wieder im Bett meiner Mutter und ich spüre seinen Blick auf mir. „Harry?", frage ich in den Raum hinein. „Ja?", sagt er nun und wartet auf meine Frage. Ich flüstere nun:„Kannst du mir vielleicht Sign of the Times vorsingen, damit ich einschlafen kann?" Ohne noch etwas zu sagen, fängt er an zu singen. Ich bekomme gar nicht den ganzen Song mit, da bin ich schon vor Erschöpfung eingeschlafen und kann sogar durchschlafen.

Kapitel Nummer 8!
Hoffe euch gefällts!
PS: Ich hatte wirklich Angina und es war die schlimmste Nacht in meinem Leben!

Danke für fast 100 Reads

Lifesaver | HarryStyles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt