»OK (Robin Schulz feat. James Blunt)«
Nachdem Ben versorgt wurden ist, sind wir alle wieder mit dem Auto nach Hause gefahren. Beziehungsweise ist Anton gefahren. Und das ja eigentlich ohne richtigen Führerschein. Aber da er darauf bestanden hat, sind wir wieder eingestiegen und irgendwie haben wir es erneut geschafft, ohne erwischt zu werden.
"Dieses Mal trage ich dich nicht, Kumpel.", zwinkert Anton Ben zu, der gerade dabei ist, auszusteigen.
Ich kann es immer noch nicht glauben, wie nett er sein kann. Und das wirft die Fragen aller Fragen auf: wieso ist er zu mir nicht auch so freundlich? Wieso kann er mich nicht leiden? Was habe ich ihm getan?
"Buh!", ruft Jemand hinter mir und zwickt mich in die Seite. Ich fahre erschrocken zusammen. "Ich habe dich beim Starren erwischt." Serafina zwinkert mir zu und deutet auf Anton.
"Sag mir noch mal, du willst nichts von ihm."
Ungläubig starre ich sie an. Sie meint das wirklich ernst.
"Von wem will Rosa nichts?", mischt sich da auch noch Joshua ein und kommt neugierig um das Auto herum. Ich rolle mit den Augen und verschränke meine Arme. Haben sich heute alle gegen mich verschworen?
Joshua folgt Serafinas Blick, der immer noch anbetend auf Anton gerichtet ist und kneift die Augen zusammen, als er bemerkt, über wen wir gesprochen haben. "Oh.", meint er dazu nur und dreht sich von uns weg.
Mein Blick schweift von Anton, der gerade dem kleinen Ben durch die Haare wuschelt, zu Joshua und wieder zurück. Endlich verstehe ich, was Joshua denken muss und greife nach seiner Hand, bevor er gehen kann. "Du verstehst das falsch. Es ist nicht so, wie du denkst.", erkläre ich und könnte mich im selben Moment Ohrfeigen.
Nach diesen Sätzen wird er erst recht denken, dass ich auf Anton stehe. Und gerade, da er sein bester Freund ist, kann ich verstehen, wenn er damit ein Problem hätte.
Er lacht kurz verbittert auf. Und das ist keines seiner schönen Lachen, sondern eher ein schnauben. "Was genau, soll ich denn jetzt denken?", fragt er bissig und entreißt mir seine Hand. Ohne auf eine Antwort zu warten greift er nach Luna, die inzwischen auch ausgestiegen ist und verschwindet mit ihr nach drinnen.
Seufzend drehe ich mich zu Serafina, welche die ganze Szene mit wachen Augen beobachtet hat. "Tut mir leid, das war keine Absicht.", schnell entschuldigt sie sich und ich merke, dass sie diese Entschuldigung wirklich ehrlich meint. Ich lächele traurig und zucke schlicht mit den Schultern. "Nicht zu ändern."
Mit einem Ruck drehe mich, nach einer kurzen Verabschiedung um und mache mich auf den Heimweg. Vielleicht sollte ich heute einfach nicht mehr mit irgendjemanden reden. Bei meinem Glück wird sonst die ich-hasse-Rosa Liste noch länger.
Und damit bin ich gemeint. Nicht die Farbe.
Zwei Leute an einem Tag zu verärgern schaffe ich auch selten. Aber es gibt ja bekanntlich für alles ein Erstes Mal.
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Am späten Abend sitze ich im Schneidersitz auf meinem Bett. Vor mir, auf meinen Beinen liegend, ein noch komplett unbeschriebener Block. Ich konnte einfach nicht einschlafen. Also habe ich das einzige sinnvolle getan, was mir in dem Moment eingefallen ist: ich bin aufgestanden, habe mir besagten Block und einen Stift geholt.Und jetzt mache ich einen Plan.
Rumsitzen und Trübsal blasen hilft mir nämlich überhaupt nicht weiter und ich bin mir sehr sicher, dass ich alles lösen kann, wenn ich es nur logisch angehe.
In dicken Buchstaben schreibe ich 'Plan A' oben auf das Blatt. Ich blättere kurz durch den Block. Wenn dieser Plan nicht funktioniert, habe ich noch genug weitere leere Seiten für einen neuen Plan.
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Mein Name ist Rosa.
HumorHey! Ich bin Rosa. Also, nein, ich bin nicht rosa. Obwohl, irgendwie ja schon... Argh, lassen wir das. Mein Name ist Rosa. Ich bin ein völliger Niemand auf meiner Schule, welche ich schon nur noch mit Sarkasmus und viel Ironie aushalte. Das bekommt...