"Hallo." Er trat einen Schritt zurück und gab der Prinzessin so die Gelegenheit, sich aufzurichten.
Als sie vor ihm stand, lächelte sie Zac an.
"Das zweite mal nacheinander. Ihr müsst es auf mich abgesehen haben, Sire." Sie grinste amüsiert.
"Offensichtlich ...," Zac runzelte die Stirn und blinzelte, als würde er sie gerade erst erkennen. "Ich, äh, ... verzeiht ... Eure Hoheit, ich konnte nicht ahnen, dass Ihr ..."
Sie hob lächelnd die Hand. "Schon in Ordnung. Bitte, nennt mich einfach nur Helena."
"Helena." Er wiederholte ihren Namen lächelnd und musterte ihr Gesicht.Ihre Haut war von der Sonne gebräunt und um ihre Nase hatte die Prinzessin einige Sommersprossen, die ihre tief blauen Augen zum Leuchten brachten.
"Jetzt seit eigentlich Ihr dran, Euch vorzustellen." Verkündete Helena und schmunzelte. "Vorallem, da es ziemlich unfair ist, da Ihr mich kennt, aber ich Euch nicht."
Zacs Augenbrauen hoben sich.
Nicht über ihre Worte, sondern über die Tatsache, wie einfach es anscheinend war, mit der Prinzessin von Muratis ins Gespräch zukommen.
"Verzeiht," nun blickte er Helena wieder entgegen, "ich heiße Zachary."
"Werdet Ihr Zac genannt?"
"Durch aus, ja." Er grinste und die Prinzessin grinste zurück, doch dann runzelte sie die Stirn. "Ihr habt ja gar keine der Mangostreifen gekauft, die ich Euch empfohlen habe."
Zac lachte wahrlich darüber. "Ja, ich habe bemerkt, dass ich mein Geld vergessen habe." Er klopfte auf seine lehren Taschen und fand so zurück in die Lüge.
Auch Helena lächelte amüsiert. "Ihr wirkt, wie ein anständiger Mann. Darf ich Euch welche von meinen anbieten?" Sie hielt ihm die Papiertüte mit dem fruchtigen Inhalt entgegen.
Der Assassine wollte gerade ablehnen, da bemerkte er dieses Funkeln in Helenas Augen.
Sie wollte, dass er das Angebot annahm.
Also nickte er mit einem Lächeln und nahm sich eine der Süßigkeiten hinaus.
Helena schmunzelte und nahm sich selbst auch eine.
"Wie kommt es, dass Ihr hier in der Hauptstadt herumstreunert, Prinzessin Helena?" Fragte er interessiert und die Prinzessin schluckte die getrocknete Frucht hinunter. "Nun, ich wollte aus dem Schluss raus. Deshalb habe ich drei Gardesoldaten mitgenommen und gesagt, ich würde ein Geschenk für den anstehenden Gabenball kaufen und ich wolle nicht, dass jemand der Wachen verriet was es war, deshalb durfte ich auch drei mitnehmen."
Er nickte vorstehend und als sie auf die Hafen Promenade nickte, lief er neben ihr her.
Den Blick der Wachen auf sich bewusst.
Er ließ sie vom Palast erzählen und ihrer Familie.Prinzessin Helena war so auf ihre Erzählungen und seine Kommentare darauf konzentriert, dass sie vergaß Gegenfragen zu stellen. Oder vielleicht war sie es auch nicht gewohnt, Informationen einzufordern, die ihr sonst immer sofort geliefert wuren.
Dennoch, Zac hielt sie für verdammt naiv.Nachdem sie den Hafen auf und ab gegangen waren, huschte Helenas Blick zur großen Sonnenuhr, am Hafengebäude.
"Es war sehr schön, mit Euch zu reden, Zac. Danke, für den Nachmittag." Meinte sie zur Verabschiedung und der Assassine schenkte ihr ein breites Lächeln, was die erwünschte Wirkung zu haben schien, den Helena wurde ein wenig rot.
"Es war mir eine Ehre und eine Freude, Hoheit. Kommt gut nach Hause."
Sie nickte ihm zu und ging, von ihren beiden Gardesoldaten flankiert in Richtung der Treppe, auf der sie in angerempelt hatte.
Doch kurz vor der ersten Stufe, blieb sie nochmals stehen, zögerte und drehte den Kopf zu ihm um.
"Ich hoffe, ich sehe Euch wieder!" Rief sie ihm zu und Zac hob die Hand, um ihr zu zeigen, dass er es gehört hatte und gleicher Meinung war.Er beobachtete noch, wie sie mit einem breiten Lächeln die Treppen hinaufstieg, dann drehte sich der Assassine um und fuhr sich lachend mit der Hand übers Gesicht.
"Götter, was für ein naives Mädchen."▶▫◀
"Wo hast du gesteckt?"
Zac zuckte zusammen, als er durch den Flur am Salon der Residenz vorbei ging und von dort aus eine polternde Stimme hörte.
Im Sessel saß ein Mann.
Groß, schlank mit hellblonden Haar und grünen Augen.
Dieser Assassine hätte attraktiv wirken können, wäre da nicht dieser Ausdruck auf seinem Gesicht.
Der Ausdruck, voller Skrupellosigkeit und Machtgier.
Doch genau die besaß Tairen Kesar jedoch, seit drei Monaten. Zu dieser Zeit starb Azmar, der davorige Herr der Assassinen.
Nun, war es Tairen.Der Master.
"Zachary!"
Zac drehte den Kopf zu Tairen und hob die Augenbrauen. "Vorbereitungen."
Der Anführer nickte leicht. "Vorbereitungen ... auf den Auftrag, den ich dir besorgt habe?"
Zac befeuchtete seine Lippen und schnaubte. "Ich habe mir so einen Auftrag verdient."
Tairen lächelte leicht. "Natürlich, Zac. Ich möchte nur, dass wir uns nicht falsch verstehen. Du bist 22 und verdienst gut mit deinen Missionen."
Zac strafte die Schultern zurück, er konnte sich denken, was jetzt kam.
"Ich möchte das du mir anfängst, zurück zugeben, was du mir schuldest."
Der Assassin sah den Meister an. "Genau genommen, schulde ich dir gar nichts, Tairen. Azmar hat meine Ausbildung finanziert, doch er ist tot ...-"
"... Doch ich bin der neue Herr der Assassinen! Und du wirst deine Schulden an Azmar, mir auszahlen! Ist das klar? Drei-Viertel deines Lohns für diesen Auftrag, bekomme ich! Verstehst du, Zachary?" Tairen hatte sich aus seinem Sessel erhoben und Zacs Arm gepackt, dieser sah nur verabscheut zu ihm auf, bis dieser fest zudrückte. "Hast du verstanden?" Zischte er."Gibt es hier ein Problem?"
Ertönte eine vertraute Stimme und Kane stand mit verschränkten Armen im Türrahmen.
Tairen ließ knurrend von Zac ab und ließ sich zurück in seinen Sessel fallen. "Nein. Gibt es nicht, richtig, Zachary?"
Der junge Assassine schüttelte den Kopf. "Nein."
Kane runzelte die Stirn. "Komm, Zac." Er wurde von seinem Freund hinaus bugsiert und schließlich den Flur und die Treppe hinauf."Was wollte er von dir?" Fragte Kane besorgt, doch Zac winkte ab. "Ich kann auf mich selbst aufpassen. Vorallem, wenn es im Tairen geht."
Kane sah ihn ungläubig an.
"Es ist alles bestens." Nuschelte Zac abschließend und schob sich an seinem besten Freund vorbei, um ihn seine Räumlichkeit zu gelangen.
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MURATIS |1| Assassinen
Fantasy|| "Wie Azmar sagte, die größte Angst, hatte ein Assassine weder vor Tod noch Schmerz, sondern dem eigenen Gewissen." || •••••••••••••••••••••••••••••••••••• Assassinen. Sie sind gefährlich und tödlich, soviel ist sicher. Auch Zachary wurde als klei...