Safuans Auftreten, war für Kane die Bestätigung seiner Befürchtung und dem Assassine lief es kalt den Rücken herunter.
Doch vielleicht irrte er sich ja dieses Mal. Er hoffte es jedenfalls.
Der Dieb war ungeschminkt und trug gesellschaftstaugliche Kleidung, als er Kane im Adenike traf und sich dabei nervös umsah.
Der Assassine setzte sich von seinem Platz in der Lounge auf und erfasste Safuan sofort mit eisigen Blick.
Der sonst so überdrehte junge Mann wirkte bedrückt und als er schließlich vor Kane stand, druckste er zunächst ziellos herum. "Also weißt du? Ich hab auch nicht immer Recht. Und mein Freund bei der Wache auch nicht. Niemand ist perfekt, Götter nochmal, also passieren hin und wieder Fehler."
Kane legte den Kopf schief. "Mich interessiert lediglich, ob Zac einen Fehler gemacht hat."
Safuan sah den Assassinen unglücklich an. "Ich fürchte, den hat er. Ja. Meine Quelle hat gesagt, das vor zwei Tagen jemand Wichtiges im Verließ gelandet ist. Er wurde sogar vom persönlichen Vollstrecker des Königs verhört. Und es heißt, es hätte einen Versuch gegeben Prinz Nathaniel zu töten. Offensichtlich, hängt das zusammen."
Kane schloss die Augen.
"T-tut mir leid. Um Zac." Fügte Safuan hinzu und blieb noch immer unschlüssig vor dem Assassinen stehen, als dieser jedoch immer noch nicht reagierte, trat der Dieb einen Schritt näher. "Kane?"
Der Schwarzhaarige ballte die Fäuste und stand plötzlich ruckartig auf. "Ich hole ihn. Jetzt."
Safuan blinzelte. "Wen? Nein! Was? Verdammt, Kane denk nach, das schaffst du nicht!"
"Da hast du mal wieder keine Ahnung." Murrte der Assassine und ging an ihm vorbei. "Das wird ein Kinderspiel."●•●
Ein Kinderspiel war es nicht gerade, an den Flaçon zu gelangen, den er aus der Villa des Lords mitgehen hat lassen, nachdem er diesen getötet hatte.
Jedoch schaffte er es diesen unbemerkt aus seinem Versteck zu holen. Unterhalb von Mikalos Laden hatte er den Flaçon in einer Truhe gelagert, verdeckt von Tüchern und alten Jacken.
Nun saß Kane auf der Treppe zum oberen Geschoss und beobachtete wie die dicke, schwarze Flüssigkeit hin und her schwabte, als er das kleine Gefäß drehte. Dämonenblut. So nannten es jene, die nichts von der wahren Herkunft dieses Gebräus wussten. Doch Kane war sich ganz genau im klaren, was er da in den Händen hielt und mit welchen Mächten der tote Lord gespielt hatte.Er erinnerte sich an eine alte Hexe, zumindest hatte sie sich so genannt, obwohl sie sicher kaum derart in Magie belehrt war, wie die Hexen von Aneor oder den Drachen Inseln. Diese Frau hatte Kane diese Flüssigkeit zum ersten Mal gezeigt.
Vor all diesen Jahren in einer Burg im Westen, hatte die Hexe - Umar, das war ihr Name gewesen -, dem jungen Assassinen eine faszinierende Geschichte erzählt.
Denn die Sache mit der Magie war kompliziert. Es hieß, der Ursprung allem Magischen läge weit weg von Muratis, dennoch kam es vor, das Objekte, Wesen oder Studierte den Weg bis über das Meer fanden.
Immerhin erzählte man sich, das oben im Norden von Muratis mit Magie experimentiert wurde. Die ganzen Schauergeschichten kamen schließlich nicht von irgendwoher.
Kane kannte die Erzählung von Zac. Er erinnerte sich an das einzige Gespräch über Kindheit und Herkunft, was er je mit seinem Freund geführt hatte. Sie waren vierzehn, saßen mal wieder auf einer Dachkante in Amerun und Zac hatte von brennenden Händen, leuchtenden Augen und abscheulichen Waffen gesprochen.Doch Tatsache war, die schwarze Flüssigkeit hatte nichts dämonisches an sich. Es war eine Essenz aus verschiedenen Zutaten, die das Blut anregten und im gesamten Körper für kurze Zeit eine ungewohnte Stärke auslösten. Doch das war das Werk eine heilkundigen Hexe, keines Dämons.
Kane beeugte den Flaçon dennoch misstrauisch, da sich die Konsistenz von dem unterschied, was ihm Umar gezeigt hatte.
Als er den Lord vor drei Wochen getötet hatte, hatte der mittelalte Mann unter Einfluss der Essenz gestanden. Nun, ihm hatte der Kick nicht geholfen.Der Assassine seufzte leise, dann steckte er den Flaçon in seine Tasche. Götter behütet, aber er wusste ehrlich nicht wie er Zac anders aus dem Schloss bringen sollte, wenn er sich in einer schlechten Verfassung befand.
●•●•●
Ishak.
Ishak.Dieser Name hallte in Zacs Kopf nach, drohte ihn um den Verstand zu bringen, sollte er ihn nochmal hören.
Geschweige denn, sein dreckiges Grinsen aus der Nähe sehen zu müssen.
Gerade lehnte der junge Mann mit den Rücken an den Gitterstäben und beobachtete den Assassinen mit schief gelegten Kopf.
Zac schloss die Augen, versuchte Ishaks Anwesenheit zu verdrängen, doch dieser nutze genau diesen Moment um ihn daran zu erinnern."Hast du beschlossen zu reden? Über die Assassinen?" Fragte er nach.
Zac atmete tief durch und schüttelte den Kopf. "Ist dir langweilig? Ich nehme an, dann hast du Aset Zane nicht gefunden." Brummte er, mit krächzender Stimme.
"Du wusstest, dass diese Frau nur einen Decknamen benutzte." Knurrte Ishak und stieß sich ab. Zac hörte seine dumpfen Schritte auf dem Steinboden, schluckte und hielt die Augen demonstrativ geschlossen. "Man kann sich nie sicher sein." Murmelte der Assassine und sah erschrocken hoch, als Ishak abrupt nach seinen Hals packte.
"Willst du gar nicht erzählen, was du wirklich geschafft hast?" Flüsterte der Blonde und Zac starrte ihn bloß an. "Wie du es geschafft hast?"
"Nate? Der lebt." Brachte er hervor und zwang sich dazu die Mundwinkel zu einen gequälten Lächeln zu heben. "Sonst wäre ich doch längst tot."
Ishak verstärkte den Griff um Zacs Hals, was ihm endgültig die Sprache raubte.
"Ich rede nicht von Nate."
Zac lief ein Schauer über den Rücken und er wandte rasch den Blick ab. Allerdings hielt das Ishak nicht davon ab, seinen Kopf gewaltsam wieder zu sich zu drehen. "Sieh mich an, Zachary. Wie hast du es geschafft?"
Der Assassine runzelte verwirrt die Stirn und sah Ishak in die von Hass erfüllten Augen.
Nein, das konnte unmöglich sein."Wie hast du es geschafft?" schrie Ishak plötzlich und schlug gegen die Wand direkt neben Zacs Kopf. "WIE?!"
Im nächsten Moment traf ihn die Faust und alles wurde schwarz.
DU LIEST GERADE
MURATIS |1| Assassinen
Fantasy|| "Wie Azmar sagte, die größte Angst, hatte ein Assassine weder vor Tod noch Schmerz, sondern dem eigenen Gewissen." || •••••••••••••••••••••••••••••••••••• Assassinen. Sie sind gefährlich und tödlich, soviel ist sicher. Auch Zachary wurde als klei...