Doctor...help me

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Es dauerte eine Zeit bis ich einen geeigneten Termin bei einem Doktor fand.
Ich wollte direkt zu einem Psychologen, denn ich weiss ich brauche dringend Hilfe, und muss mir wohl einiges von der Seele reden.
Joe war auf Asientour, ich konnte mir für den Tag an dem ich zum Arzt muss Frei nehmen. Ich hatte also alle Zeit der Welt und war die Ruhe selbst.
Pah..Die Ruhe selbst? Wem Lüge ich eigentlich was vor? Ich war ein nervliches Wrack!
Ich hockte im Wartezimmer in der schick und elegant eingerichteten Praxis und kaute nervös an meinen Nägeln, und dies machte ich sonst nie.
Es roch nach künstlichem Rosenduft und leise Musik spielte im Hintergrund. Meine Güte, war ich beim Psychologen oder in einer Meditationspraxis? Es fehlten nur noch die Räucherstäbchen. Aber egal, ich bin hier zum reden und nicht um die Inneneinrichtung zu beurteilen.
Es dauerte knapp 20 Minuten bis ich von einer Dame Ende 20, mit strengem Dutt und einer Klassischen Brille auf der Nase aufgerufen wurde.
Irgendwas in mir schrie Laut: Klischee  ;) Aber was solls, auch solche Zufälle sollte es mal geben nicht wahr?
Ich folgte der Dame in ein großes,sehr gemütlich eingerichtetes Büro mit einer obligatorischen Couch an der rechten Zimmerwand. Irgendwie wusste ich nicht mehr so wirklich was ich eigentlich suchte. Mein Blick fiel auf den großen Runden Glastisch, auf dem sich ein Laptop und eine Dose mit Stiften befand. Eine Dose mit Stiften aber kein Papier? Okay, irgendwie fühle ich mich ein wenig veräppelt. Aber da ich schon mal hier bin kann ich ja auch mal schauen wie die Psychologin so ist. Und es is ja nur für eine Stunde ungefähr, was soll da schon passieren?
Ich ging zum Stuhl und nahm Platz. Der Dame nickte ich nur zu als sie mir erzählte das ich nur einen kurzen Moment warten müsste.
Ja klar, warten..wieso auch nicht? Aus dem Fenster klettern war wohl keine Option, im 14.Stock nicht wahr?
Ich schaute mich etwas im Büro um und mein Blick fiel auf ein eigenartiges Gemälde das Links vom Tisch hing. Es zeigte...Was zeigte es eigentlich? Farbkleckse und Linien. Aber ein Kunstkenner würde wohl steif behaupten man könne irgendwas tiefes und Sinnvolles darin erkennen.
Naja egal, mein Geschmack trifft es nicht. Aber muss es ja auch nicht.
Ich vernahm das klacken der Türklinke und saß auf einmal Kerzengerade auf meinem Platz als die Psychologin herein kam.
Sie war ungefähr 50 und machte einen sehr netten Eindruck. Als sie mich kurz musterte hatte ich ein Gefühl als wäre gerade meine Oma in das Zimmer gekommen. So hatte ich mir eine Psychologin aber nicht vorgestellt.
Sie lächelte mich an und meinte ich solle mich entspannen, so gerade sitzt noch nicht mal ein Priester vor ihr. Okaaaay, ich war wohl wirklich etwas verspannt. Erst als ich mich etwas locker machte merkte ich wie stockesteif ich wohl gesessen hatte.
Sie nahm mir gegenüber in ihrem Bürostuhl Platz und gab mir die Hand.
"Guten Tag. Ich bin Lisa Steinfield. Es freut mich Sie kennen zu lernen. Möchten Sie etwas trinken? Wasser? Tee oder Kaffee?"
"Ähm, nein Danke. Ich brauche nichts. "
"Okay, Miss...Farrell,Ja? Sie meinten also am Telefon Sie hätten hin und wieder Angstzustände und würden gerne mal darüber reden.
Entschuldigen Sie dass ich so direkt bin, aber ich denke man muss nicht immer um den heißen Brei herum reden. Wenn ich etwas zu forsch oder zu Direkt bin, dann sagen Sie das bitte sofort. Das Tempo und auch das Thema der Gespräche bestimmen Sie.
Haben Sie denn erstmal ein paar Fragen?"
Sie lächelte mich an und ich wusste nicht so direkt was ich eigentlich wollte.
"Naja..Ich.. Ähm... Also wie genau läuft das eigentlich? Bekomme ich eine Diagnose, so nach dem Motto:Glückwunsch Sie sind verrückt?"
"Nein. Es sei denn Sie möchten eine Diagnose. Sie kommen zu mir, wenn Sie das Bedürfnis haben zu reden. Oder wenn Sie Probleme haben, und einfach mal eine objektive Meinung brauchen. Oder wenn Sie etwas aufarbeiten möchten. Sollte ich da etwas schwerwiegendes feststellen könnte es sein dass ich Sie zu einem Arzt oder Spezialisten verweise. Aber erstmal; bin ich nur dazu da Ihnen zuzuhören."
"Okay. Klingt gut. Denke ich."
"Sie wirken  nervös. Was natürlich erstmal normal ist, aber völlig unnötig. Sie reden nur wenn Sie es möchten, worüber Sie möchten und wie viel Sie möchten."
Klang ja relativ einfach nicht wahr?
Es war schnell einfach mit ihr zu reden, sie vermittelte einem das Gefühl der Sicherheit und strahlte eine Ruhe aus die einem vergessen ließ wo man sich befand.
Würde auf dem Tisch Kaffee und Kuchen stehen wäre es wie bei Oma zu Hause. So verging die erste Stunde wie im Fluge und ich war mir sicher, das es das richtige war was ich tat und ich würde sie wohl öfters aufsuchen.
Ich verließ die Praxis mit einem erleichterten Gefühl, ich wusste es war richtig und es tat mir jetzt schon gut, zu wissen dass da jemand ist, dem ich mich anvertrauen kann und der wüsste was zu tun sei. Ich hoffte inständig das meine Ängste dadurch verschwanden und ich mein Leben wieder genießen kann. Ich wollte mein Glück mit Joe nicht unter einer dunklen Regenwolke erleben, mit dem ständigen Gefühl es sei nur eine Seifenblase die jederzeit drohte zu zerplatzen.
Ich würde es nicht verkraften. Ich hatte mich so sehr an Joe gewöhnt das ich mir einfach nicht vorstellen konnte jemals wieder ohne ihn zu sein. Ich vermisste ihn schon so sehr wenn er nur für ein paar Tage weg war, wie sollte ich es aushalten wenn Er für immer gehen würde?
Er würde wohl einen Teil von mir mitnehmen... Ich wäre unvollständig. Einfach nicht mehr ich selbst.
Er tat mir gut, und ich merkte das es Zeit war ihm das zu zeigen. Worte reichten einfach manchmal nicht mehr aus.
Ich musste mir was einfallen lassen. Eine Überraschung. Die ihm zeigte wie sehr ich ihn liebe.

Aber, da war ein Problem... WAS sollte die Überwachung sein? WIE sollte die Überraschung aussehen?
Ich grübelte noch den ganzen restlichen Tag darüber nach....

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