Erinnerungen und die Zukunft

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Flashback:

,,Mama, Papa kommt ihr auch ins Wasser?" Fragt die 12 jährige ihre Eltern. Sie hat wenig Lust schon wieder alleine ins Wasser zu gehen. Was soll sie auch alleine im Wasser machen außer schwimmen. ,,Ja, wir kommen in ein paar Minuten." Antwortet die Mutter. ,,Ist unsere Tochter nicht wunderbar?" ,,Ja, das ist sie", sagt der Vater. ,,Komm lass uns auch ins Wasser gehen." Der Vater steht auf und hilft seiner Frau hoch. Zusammen gehen Sie Richtung Wasser. Ihre Tochter kommt aus sie zugelaufen. ,,Papa, soll ich euch umarmen?", fragt seine Tochter ihn mit einem Grinsen im Gesicht. ,,Nein, lass das! Du bist klitschnass und wahrscheinlich auch eiskalt." Seine Tochter kommt auf ihn zugelaufen und umarmt ihn trotzdem! ,,Brrrrhhh, du bist ja echt eisekalt vom Wasser" Das Mädchen lacht nur. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der etwas kälteempfindlich ist, geht sie immer einfach rein. So ist es auch dieses Mal. Ihre Mutter kommt auch immer relativ schnell ins Wasser. Nach gefühlten 100 Stunden kommt dann auch mal der Vater ins Wasser. Zusammen spielen sie Wasserball und spritzen sich gegenseitig nass. Es ist ein Traumtag für die Familie ohne sorgen und Problemen. Einfach nur Urlaub. Zum Schluss hallten sie das ganze noch als Foto fest. Die Tochter im Bikini und die Eltern mit Badehose und Badeanzug.

Flashback Ende

In Gedanken an diese Erinnerung läuft mir eine Träne auf das Bild. Es war einfach eine schöne aber auch traurige Erinnerung. Es wird nie wieder so sein früher. Plötzlich kommt Niclas von Hinten angeschlichen. Kein Plan wie lange ich hier so da stand. Er nimmt mich von hinten in dem Arm. ,,Soll ich dir ein paar Sachen einpacken und du gehst schon mal raus, an die frische Luft?'', fragt er mich. Ich nicke und verlasse mein altes Zimmer. Es ist einfach nur angenehm, als ich draußen bin an der frischen Luft, die Sonne scheint und es ist etwas windig. Nach 10 Minuten oder so kommt Niclas auch wieder raus. Mit einem Rucksack auf meinem Rücken, wo ein paar Klamotten und sonst was drinnen ist, gehen wir weiter. Auf dem Amt, ist das ganze wesentlich leichter. Ich musste einfach nur irgendwas unterschreiben und fragen beantworten. Es ist alles ziemlich professionell, was mir auch nur recht war. Doch dann wurde es ernster. Wir sitzen alle in einem Raum, also Niclas ich und irgendsoeine Frau vom Jugendamt. ,,Lina, bei dir ist ja das Problem, dass du keine Angehörigen mehr hast und deswegen müsstest du, wie schon vermutet, ins Heim. Wir haben schon eins gefunden. Es ist in Russee. In der Nähe der GS Russee. Herr Ekberg erzählte mir, das wäre für dich ganz praktisch, weil du dort auch einmal die Woche Handball spielst. Außerdem kannst du immer noch mit dem Fahrrad zu deiner Schule fahren.
Und ein Platz wäre dort für dich noch frei." Ich nicke einfach nur. Ich habe im Moment keine Lust auf große Unterhaltungen. Was gerade passiert nehme ich garnicht mehr war. Hier höre nur noch irgendwelche Tipps oder so ein Mist. Irgendwann nimmt Niclas dann meine Hand und wir gehen. Ich soll wirklich in ein heim. So eine scheisse! Wir gehen raus und dann wieder Nachhause. Ich sage nicht wirklich viel. Ich habe einfach keine Lust auf große Unterhaltungen. Niclas bleibt ebenfalls stumm. Das einzige was wir besprochen haben, war, dass wir jetzt zu Niclas gehen, uns frisch machen und dann mit dem Auto an den Strand fahren und dort ein bisschen spazieren gehen, um einen freien Kopf zu bekommen.

Das Leben läuft nicht immer nach Plan...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt