,,Lina, bist du jetzt endlich mal soweit?", fragt Niclas mich genervt. Er steht neben mir und nervt mich einfach nur. 1. Hab ich keine Ahnung was ich anziehen soll (Wir gehen gleich essen auf dem Schiff) und 2. Bin ich total unter Zeitdruck. ,,Ganz ehrlich Niclas, du hilfst mir ja auch nicht. Was soll ich denn anziehen? Bluse und Jeans oder Kleid? Ihr müsst ja immer nur Hemd und Jenas anziehen, Männer haben es immer einfach.", meckere ich. ,,Zieh das an, das sieht gut aus.", meint er.
Ich Moment habe ich eine dunkle enge Jeans an und eine rosa Bluse, die ich in der Jenas etwas reingesteckt habe.
,,Ja ok.", Niclas atmet erleichtert aus. Worauf ich garnicht reagiere. Nachdem wir mit essen fertig sind (nebenbei gesagt, das Essen war der Hammer), gehen wir noch raus an die Reling.
Es herrscht eine schöne Stimmung. Die Sonne geht unter und man hört leise die Wellen Rauschen. Das ganze hat irge wie was magisches.
,,Niclas ich bin dir so unendlich dankbar, danke, wirklich danke.", ich bin so glücklich. Wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich jetzt wahrscheinlich im Heim und würde Trübsal blasen. ,,Ach alles gut. Das habe ich dir doch schon gesagt und hör auf dich ständig zu bedanken.", winkt er ab. Dann herrscht erstmal stille, aber keine unangenehme, es ist ne angenehme. ,,Du Niclas?", breche ich die stille.
Langsam wird es dunkel.
,,Mhh?" ,,Wie lange ging es dir so scheisse, nach dem tot deiner Eltern?", diese Frage interessiert mich brennend. Lange habe ich mich gefragt, ob ich ihn fragen soll. ,,Lange...", sagt er ruhig. ,,Sorry, ich wollte dir nicht zu nahe treten." ,,Ich glaube ich gehe jetzt auch mal schlafen.", ich merke, dass Niclas gerade keine Lust auf reden hat. ,,Alles klar, ich komme gleich nach." Ich begebe mich also ins Zimmer und ziehe mir ein Top und Shorts an. Dann putze ich Zähne. In dem Moment kommt Niclas in unseres kleines Zimmer. Dann lege ich mich ins Bett. Niclas setzt sich an die Bettkante. ,,Sorry, dass ich dir eben nicht geantwortet habe, aber ich war ziemlich in Gedanken. Mir ging es danach lange scheisse. Ab 14 eigentlich meine ganze Kindheit. Ich hatte ja niemanden.", sagt er traurig.
Um ehrlich zu sein, bin ich gerade etwas überfordert. Ich entscheide mich für eine Umarmung. Dann lege ich mich wieder ins Bett. ,,Gute Nacht Lina. Wenn was ist ich liege ja im Bett neben dir.", grinst er. Ich grinse zurück und Niclas streift noch einmal seine Hand auf meine Wange und dann legt er sich auch ins Bett. Relativ schnell schlafe ich in unserer Kabine ein.
In den letzten Tagen ist viel passiert. Wir waren in Göteborg und haben uns ein wenig die Stadt angesehen. Naja also Niclas war eher mein Reiseführer und ich habe mir die Stadt angeguckt. Aber egal. Danach sind wir in ein Hotel gefahren. Als Niclas am nächsten morgen alles bezahlt hat, also die Übernachtung im Hotel, stieg mein Gewissen ins unermessliche. ,,Mach dir keine Gedanken. Ich mache das gerne.", hatte Niclas gesagt, als ich ihn darauf angesprochen habe.
Die nächsten paar Tage haben wir in Stockholm verbracht. Ich muss zugeben während der Reise, ist unsere Bindung noch größer geworden. Ich will es ja nur ungern zugeben, aber langsam ersetzt er leider mein Vater und ich bekomme ein echt schlechtes Gewissen gegenüber meinem Vater. Aber ich will auch nichts dagegen tun.
Jetzt gerade sitzen wir im Taxi und sind auf dem Weg zur Color Line. Ich muss zugeben ich bin schon ein wenig traurig, denn die Tage in Schweden waren echt geil.
Als wir da sind steigen wir aus und gehen aufs Schiff. In der Kabine richten wir uns ein und dann machen wir uns auf dem Weg ins Restaurant. Dieses Mal habe ich mich schneller entschieden, was die Kleidung angeht. Danach gehen wir noch nach draußen.
,,Niclas?", ,,ja?" ,,Also du meintest ja wir können nach dem Urlaub noch woanders hin verreisen oder?" ,,Ja, ich dachte, weil du ja sonst nicht weg fährst, wäre das ne ganz gute Idee.", sagt er. ,,Ja, das stimmt, nur es ist so, ich würde lieber die restlichen Ferien in Kiel verbringen mit meinen Freunden und es ist ja auch Handballtraining, außerdem denke ich willst du auch mal deine Familie besuchen und was mit deinen Freunden machen.", und ich will dir nicht zur Last fallen. Sage ich zu mir selbst.
Niclas würde es niemals zugeben, aber ich weiß das er auch seine Familie sehen möchte und ich weiß das ich dabei stören würde.
,,Was sagst du da Lina! Das stimmt doch garnicht. Aber wenn du wirklich lieber in Kiel sein willst ist das völlig in Ordnung.", gelogen Niclas. Gelogen. Zumindest dss er seine Familie nicht unbedingt sehen muss. Wers glaubt.
,,Ok.", sage ich nur. Schließlich begeben wir uns in die Kabine und schlafen ein.
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Das Leben läuft nicht immer nach Plan...
FanficWenn alle Fäden bei einem Mobilé ganz sind, die einzelnen Teile dran sind, dann ist das Mobilé im Gleichgewicht. Wenn nun aber ein Teil weg ist, ein Faden zerschnitten ist, dann ist alles aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Welt steht Kopf. Mit 13...