Krankenhausleben

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Hi Leute, ich habe mich entscheiden erstmal nicht aus der Sicht von Niclas oder jemanden anders zu schreiben. Hier das nächste Kapitel. Viel Spaß mit Lina😉

Während ich auf den Krankenwagen warte, werde ich ehrlich gesagt immer wütender. Wie kann Niclas mich so im Stich lassen. Ich habe Angst und bräuchte ihn jetzt hier an meiner Seite. Endlich kommt dann der Krankenwagen. 2 Ärzte kommen zu mir gerannt. Sie gucken etwas verwundert. Ich an ihrer Stelle würde mich auch wundern. Denn ich muss zugeben, wir geben wahrscheinlich ein komisches Bild ab: Ich liege auf einer Matte, Dule neben mir und um mich rum die gesamte THW Mannschaft. Der Arzt beginnt mir fragen zu stellen und der andere redet mit dem Mannschaftsarzt. Dann werde ich auf eine Trage gehoben und zum Krankenwagen getragen. Im Krankenhaus wird dann noch mal alles genauestens Untersucht. Meine Diagnose ist eine Fraktur an der Bruswirbelsäule sowie der Lendenwirbelsäule. Leider muss ich operiert werden. Im Moment liege auf so einer liege und warte auf die Vollnarkose. Ich muss zugeben,ich habe echt schiss, denn wenn es schlecht läuft könnte ich gelähmt sein. Für immer. Mir wird einen Maske aufgesetzt und ich schlafe innerhalb weniger Sekunden ein.

Als ich aufwache spüre ich eine Hand welche auf meiner liegt. Vorsichtig öffne ich meine Augen. Es ist Niclas. Besorgt mustert er mich mit seinen blauen Augen. Doch ich bin sauer auf Niclas, denn er hat mich als ich ihn wirklich gebraucht habe im Stich gelassen. Ich ziehe meine Hand weg und schaue von weg von ihm. ,,Lina, wie geht es dir?", fragt er mich. ,,Was für eine bescheuerte frage.", sage ich genervt und traurig. ,,Du bist bestimmt müde, am besten du schläfst erstmal." Ich antworte nicht. Keine Ahnung ob er merkt, dass ich sauer auf ihn bin. Innerhalb weniger Minuten schlafe ich wieder ein.

Als ich dann wieder aufwache ist Niclas immer noch da. ,,Geh!", ich will ihn nicht sehen. ,,Was?", fragt er. ,,Du hast mich schon richtig verstanden." ,,Wieso?" ,,Das fragst du noch? Was für eine bescheuerte Frage!", jetzt bin ich aber wirklich sauer. Ich will mich aufrichten, doch ein Arzt kommt herein gelaufen und hält mich an der Schulter zurück. ,,Stopp nicht bewegen! Sonst müssen wir dich noch mal operieren.", meint er.

Er sieht relativ jung aus. Ich schätze ihn auf Ende 20. er hat braune Haare, gestylt und ist groß und auch relativ muskulös, würde ich sagen.

,,Hallo ich bin Dr. Möller, Assistenzarzt, hast du schmerzen?", fragend schauen seine braunen Augen mich an. ,,Ne nicht wirklich." ,,Also die OP ist gut verlaufen. Du wirst dich jetzt erstmal schönen müssen und deine Wirbelsäule wird noch mit einem Schützkorsett stabilisiert. Du wirst jetzt erstmal dich lange schonen müssen, das heißt im Moment viel liegen. Später bekommst du dann noch Physiotherapie." ,,Und wie lange darf ich keinen Sport machen?", diese Frage brennt mir schon die ganze Zeit unter den Nägeln. Denn insgesamt hörte sich das eben alles ziemlich negativ an. ,,3 bis 4 Monate. Kommt drauf an wie es verheilt." Na super. Das ist so ewig. Meine ganze Kondition geht drauf. ,,Wenn was ist einfach klingeln!", und er verlässt den Raum. ,,Lina, warum bist du so sauer auf mich?", fragt Niclas mich ruhig. Er steht immer noch an meinem Bett und sieht verwirrt aus. Doch ich ignoriere ihn. Darauf kann er ruhig selbst kommen. Nach 5 Minuten gibt Niclas einen genervtes seufzten von sich und geht. Nun bin ich alleine, ohne Eltern und Freunde und darf hier rumliegen.

Die nächsten Tage sind nicht einfach für mich. Gestern war für mich der 5. Tag im Krankenhaus und ich muss zugeben, das schlimmste war und ist die Langeweile. Schmerzen habe ich keine, denn ich bin komplett mit diesen Schmerzmittel vollgepumpt.

Niclas hat sich seid unserem ,,Streit" nicht mehr sehen lassen und ich muss sagen, so langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Spätestens als Dule und Niko mich besuchen waren und mich gefragt haben, was denn mit Niclas los sei, ist mein schlechtes Gewissen ins unermessliche gestiegen. Die Idee ihn zu ignorieren hallte ich jetzt für komplett bescheuert, aber irgendwie bin ich auch zu stolz ihn anzurufen. Sie meinten Niclas sei relativ ruhig geworden und so wie ich ihn sonst beim THW gesehen habe beunruhigt mich das, denn Niclas war immer ziemlich laut und gehörte immer zu den ,,verrückteren". ,,Ach scheiss auf deinen Stolz und rufe ihn verdammt noch mal an.", hatte Niko mir gesagt.

Plötzlich klopft es an der Tür. Niko, wenn man vom Teufel spricht... ,,Hi, was machst du denn hier?", frage ich ihn verwundert. Habe ich etwa was verpennt. ,,Ja, was mache ich wohl gerade? Dich besuchen was sonst?", grinst er mich an. Er schafft es jedes Mal mich dumm darzustellen. Manchmal finde ich es nervig, aber irgendwie ist es auch ganz lustig. ,,Und dich dazu überreden Niclas anzurufen.", aus sein grinsen wird ein ernstes Gesicht, was man von ihm nicht gewohnt ist. ,,Das darf ich ja wohl selber regeln!", gebe patzig von mir. Niko rollt nur mit den Augen holt sein Handy raus und wählt eine Nummer. Er wartet ein paar Sekunden und drückt dann plötzlich mir das Handy ans Ohr. ,,Hi Niko, wo brennt's denn?", höre ich Niclas durch den Hörer. Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. ,,Ähm hier ist nicht Niko hier ist..ähm, hier ist..." ,,Lina? Bist du das?", fragt Niclas verwundert. ,,Ähm ja.", ich muss zugeben ich bin extrem verunsichert. Stille. Niko gibt mir die ganze Zeit Zeichen, dass ich reden soll. ,,Ähm Niclas willst du mich ähm.. vielleicht mal, also willst du mich mal besuchen kommen?", stotter ich in das Handy. ,,Ja klar jetzt?" ,,Ähm ja." ,,Gut dann bis gleich. Und Lina?" ,,Ja?" ,,Streich mal das 'ähm' aus deinem Wortschatz, das hört sich so verunsichert an.", dann legt er auf. Verdattert und irgendwie erleichtert lege ich das Handy aus der Hand. ,,Na? Hab ich das nicht gut hinbekommen?", grinst Niko mich an. ,,Naja geht so. Er will jetzt kommen und ich hab keine Ahnung was ich ihm sagen soll.", meine ich leicht panisch. ,,Keine Panik aus der Titanic!", Niko schaut mich so ernst an, dass ich schon wieder lachen musste. Denn man sieht ihn nur selten so ernst. Nur auf dem Hamdballfeld. ,,Warum lachst du denn?", verwundert blicken seine Augen mich an. ,,Ach vergiss es!" ,,Nagut, wenn du meinst. Aber sag mal, wann darfst du eigentlich wider gehen oder aufstehen oder so?", ich habe wenig Lust diese Frage zu beantworten, denn ich habe selber keine Ahnung und ich will es eigentlich auch garnicht wissen. Ich lenke in letzter Zeit eher zu belanglose Dinge als zu ernste, was mit Niko auch ziemlich einfach ist. Deswegen murmle ich nur so etwas wie ,,Keine Ahnung.", und meide seinen Blick. Anscheinend merkt Niko, dass ich keine Lust habe über so was zu sprechen und erzählt stadtessen über das letzte Spiel. Sie haben gewonnen und er hat 6 Tore gemacht, was er stolz verkündet. Auf einmal geht die Tür auf und Niclas kommt herein. Sofort verstumme ich und schaue ihn verunsichert an.

Das Leben läuft nicht immer nach Plan...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt