Abschied von der Liebe

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,,Was ist los Lina? Die anderen wollten mir nichts sagen.", dabei schaut er etwas sauer zu seinen Kumpels, die jedoch nur unschuldig die Hände heben. ,,Alles ok, erzähl ich dir später.", sage ich und versuche endlich die Aufmerksamkeit von mir wegzulenken. ,,Hauptsache ihr habt am Strand nicht rumgemacht.", da ich gerade ein Schluck Wasser trinke von Niclas, verschlucke ich mich natürlich. ,,Ich habe ne Freundin.", sagt Lukas sofort. Zeitzi ist vom seinen Witz anscheinend immer noch begeistert, denn er grinst immer noch.

Wenn ich jetzt irgendwas hoffe, dann, dass die anderen ihre Klappe hallten und nicht auch noch sowas sagen wie 'Lina hat auch ein Freund.'

,,Alles ok?", fragt Rune und klopft auf meinem Rücken rum, damit ich mich beruhige. ,,Ja geht schon.", ,,Komm lass uns fahren oder wollen wir noch ein bisschen spazieren gehen? Am Donnerstag habe ich ja ein Spiel und bin dann bis Freitag weg.", schlägt Niclas vor. ,,Ja komm.",

wir verabschieden uns von allen und Niclas und ich gehen an der Promenade lang. ,,Kennst du Marcus Ahlm?", frage ich nach einer Weile. ,,Ja, wir haben zusammen hier gespielt.", ,,So alt bist du also schon.", lache ich. ,,Hey, ich war da 20 oder so.", lacht er und boxt mir freundschaftlich in den Arm. ,,Warum fragst du?", ,,Naja, also mein Vater hat ein Halbbruder und die beiden waren hallt mit Marcus befreundet und jetzt stellen alle die wildesten Theorien auf und eine heißt hallt, er solle angeblich mein Patenonkel sein...", rattere ich runter. ,,Warte, Marcus soll dein Patenonkel sein?", sagt Niclas und bleibt nun stehen. ,,Ja, er wird hier her kommen. Sehr bald sogar.", ,,Echt?", ich nicke. ,,Alter ist die Welt klein.", daraufhin muss ich lachen. ,,Was ist daran so lustig?", ,,Keine Ahnung, deine Reaktion.", lache ich immer noch. Auf einmal grinst Niclas mich an. ,,Ooh kommt da etwa jemand in die Pubertät.", lacht er und verstellt die Stimme so komisch, was ich garnicht beschreiben kann. Dabei legt er einen Arm um mich. ,,Niclas du bist so peinlich.", sage ich nun ernster und befreie mich aus seinem Arm. ,,Guck!", lacht er. ,,Lass mich.", zische ich und gehe einige Schritte voraus.", ,,Hey warte.", sagt er und kommt wieder neben mich. ,,Wer zuerst am Wasser ist.", rufe ich und renne los. Niclas ist dicht hinter mir. Natürlich zieht er noch nicht durch, um mich zu ärgern. Auf einmal stolpere ich und da Niclas dicht hinter mir ist landet er genau auf mir. Ich liege auf dem Rücken im Sand und Niclas genau über mir, jedoch stützt er sich mit seinen Armen ab, damit er nicht sein ganzes Gewicht auf mich legt.

Immer noch habe ich ein Lachflash. Niclas lacht ebenfalls. Er rollt sich von mir runter und liegt nun neben mir im Sand. ,,Wie viel wiegst du bitte?", sage ich lachend. ,,So viel.", sagt er und setzt sich wieder auf mich rauf. ,,Lass das Niclas geh runter.", sage ich lachend. Nun fängt Niclas an mich zu kitzeln. ,,Haha, hör auf.", sage ich nach Luft ringend. Gegen ihn habe ich einfach keine Chance. ,,Nur wenn du sagst, dass ich der beste Handballer der Welt bin.", ,,Bist du ja nicht.", sage ich provozierend. ,,Soll ich weiter machen?", dabei legt er drohend seine Hände auf mein Bauch. ,,Ok, ok, du bist der beste Handballer der Welt.", rattere ich runter. Niclas geht runter von mir und steht auf. ,,Hilf mir hoch.", erwartungsvoll strecke ich meine Hand zu ihm aus. ,,Nö.", sagt er und geht einfach weiter. Was für ein Arsch. Leise stehe ich auf und renne ihm hinter her. Dann springe ich auf sein Rücken.

,,Hey!", sagt Niclas lachend und nimmt mich aus Reflex direkt Huckepack. ,,So kanns ruhig weiter gehen.", sage ich und lehne mich gemütlich auf Niclas Kopf. ,,Meinetwegen.", seufzt er. ,,Bin ich nicht zu schwer?", sage ich nach ein paar Sekunden. ,,Achwas, du bist Fliegengewicht.", ,,Hey!", sage ich und schlage ihn freundschaftlich auf den Hinterkopf.

,,Morgen ist doch Dienstag oder?", frage ich ihn. ,,Ja wieso?", ,,Naja, noch eine Woche.", sage ich. Niclas geht immer noch huckepack mit mir am Strand entlang. ,,Ja.", sagt er. ,,Morgen habe ich übrigens ein Trainingsspiel gegen Altenholz.", ,,Ich gucke zu.", sagt er. ,,Du hast Training aber ok.", sage ich lachend. ,,Achja.", sagt er nun.

,,Niclas lass mich mal runter.", das macht er dann auch. ,,Komm lass uns zum Auto gehen, es ist schon nach 9.", wir begeben uns also auf den Rückweg. Ich hole einmal mein Handy raus und checke meine Nachrichten. ,,Verdammt!", fluche ich. ,,Was ist denn?", ,,Ich habe es Nick noch nicht gesagt.", ,,Oh.", ,,Man!", ,,Sag es ihm doch morgen in der Schule oder so.", ,,Ja, kann dir ja auch egal sein.", sage ich etwas in Gedanken. ,,Du schaffst das.", ,,Was genau?", ,,Alles.", sagt er und legt einen Arm um mich. Ich steige in sein Auto ein. Dann mache ich Radio an.

Auf den Weg werde ich immer müder, bis mir schließlich die Augen zufallen. Wach werde ich, als sich zwei Arme um mich schlingen. ,,Schlaf einfach weiter.", flüstert er. Ich Kuschel mich wieder in sein Pullover ein und ziehe seinen geborgenen Geruch ein. Dann schlafe ich ein.

Am nächsten morgen werde ich wieder von Franzi geweckt. Ihr habe ich es schon erzählt. Sie war ziemlich traurig, hat sich aber auch für mich gefreut. Ich ziehe mich an und mache mich wie jeden Morgen mit dem Fahrrad auf den Weg zur Schule.

 Ich ziehe mich an und mache mich wie jeden Morgen mit dem Fahrrad auf den Weg zur Schule

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Das T-Shirt stecke ich mir in die Hose und los geht's.

,,Nick kann ich dich einmal sprechen?", sage ich in der Pause. Wie immer steht er mit seiner Clique in seiner Ecke. ,,Ja klar.", wir beide gehen hinter den Naturwissenschaftlichen Räumen, wo man gut ungestört reden kann.

,,Was gibts?", Lässig lehnt er an der Wand. ,,I-Ich, also, wir müssen uns trennen!", ,,Was?", sagt er ungläubig und lehnt nun ganz und garnicht mehr lässig an der Wand. ,,Wieso?", ,,Weil ich nach Flensburg gehe.", ,,Warum nach Flensburg?", ,,Ich habe ein Stipendium bekommen, für eine der besten Handball Akademien der Welt.", ich wusste nicht wieso, aber es fällt mir nicht ganz so schwer ihm das zu sagen, wie den anderen. ,,Keine Fernbeziehung?", ,,Nein, das werden wir nicht schaffen, ich habe jeden Tag Training und Schule und wenn ich dann mal in Kiel bin, dann nur in den Ferien.", ,,Ich werde dich vermissen Lina.", sagt er traurig. Das letzte mal kommt er mir näher, dass letzte mal bekomme ich Gänsehaut. Dass letzte mal stelle ich mich auf Zehenspitzen. Dass letzte mal atme ich seinen Geruch ein. Dass letzte mal schlinge ich meine Arme um seinen Hals. Der Kuss ist langsam und gefühlvoll. Keiner will sich von den anderen lösen. Doch dann tuen wir es. ,,Leb wohl Lina, ich werde dich für immer in meinem Herzen behalten. Du warst meine erste Liebe und ich werde dich nie vergessen.", sagt er bevor in das Schulgebäude verschwindet. ,,Leb wohl.", sage ich und eine einsame Träne rollt mir runter.

Die Träne des Abschiedes.

Das Leben läuft nicht immer nach Plan...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt