Heute ist Dienstag und wieder Schule. Mühsam stehen Franzi und ich auf und machen uns fertig. Meine Stimmung ist absolut im Keller, denn ich habe kaum geschlafen und der Streit mit Niclas macht das ganze auch nicht wirklich besser. Beim Frühstück zwinge ich mir ein halbes Brötchen rein, aber nur weil ich am Gruppentisch nicht auffallen will. Der Trick ist: Extra langsam essen.
In der Schule habe ich zum Glück meine Freunde, damit der Tag halbwegs erträglich wird. Nick gehe ich aus dem Weg, denn für den habe ich wirklich keine Nerven. Doch das klappt dann leider doch nicht so ganz. Meine Freunde und ich haben Pause und wir chillen alle auf dem Boden in der Sonne.
Doch Plötzlich wird die Sonne verdeckt und eine Person steht vor mir. ,,Hi du verdeckst mir sie Sonne.", beschwere ich mich. Lara und die anderen lachen, während die Person genervt stöhnt. Ok, es ist Nick. Na super. ,,Wir müssen reden.", er nimmt mein Arm und zieht mich mit sich. Hinter den Bioräumen, etwas abgelegen, bleibt er stehen. ,,Freitag nach der Schule?", kalt blickt er mich an. ,,Du hast mich nur deswegen hier her geschleppt? Hättest du das nicht gleich sagen können?", meckere ich. ,,Will mich nicht blamieren.", ohne was zu sagen gehe ich wieder. Doch er hält mich am Arm fest. ,,Freitag steht?", ich nicke, was mich aber wieder total an nervt: Er lässt mich erst los, nachdem er vor mir weg ist. Nur um sich cool zu fühlen. Heute morgen dachte ich, mehr kann meine Stimmung nicht sinken, doch Anscheinend geht das.
,,Lina, ist alles in Ordnung?", besorgt mustert Lara mich. Wo kommt sie denn jetzt her? Nebenbei gesagt, ich habe ihr nichts vom Streit erzählt. Ich will einfach nicht immer das Mädchen mit den Problemen sein. ,,Ja, ja, alles ok.", lächle ich sie an. Meine Stärke? Lächeln! Das kann ich immer, egal ob es mir gut oder schlecht geht. ,,Was hat Niclas eigentlich noch gesagt? Zu der Party?", ,,Eigentlich nichts, am nächsten morgen hat er mich noch mal angemeckert, aber ich fand es ok. Also alles gut.", lüge ich. ,,Und deine Eltern?", lenke ich ab. ,,Habens nicht erfahren. Zum Glück.", grinst sie mich an.
Dann klingelt die Pause auch schon zum Ende und die restlichen Stunden vergehen. Nach Schulschluss fahre ich dann mit dem Fahrrad nachhause, die anderen wollten noch shoppen gehen, aber ich habe keine Lust. Im Heim esse ich mal wieder wenig und langsam und mache meine Hausaufgaben. Dann checke ich WA und Insta. Oh doch. Mein Trainer hat geschrieben das heute Training ausfällt, da er krank ist. Zum Glück, denn so sehe ich Niclas nicht. Auf
Da Training ausfällt, beschließe ich mit dem Fahrrad zum Russee zu fahren und dort joggen zu gehen. Schnell ziehe ich mich um.
Als ich da bin, mache ich mir Kopfhörer ins Ohr und laufe los. Ich liebe es zu laufen, man kann seinen Frust rauslassen und einfach nachdenken. Immer wieder spielt sich die Szene mit Niclas, wo er mich anmeckert und ich in beschimpfe, in meinem Kopf ab. Weinen tue ich nicht, denn ich bin nicht traurig sondern wütend. Ich laufe immer schneller. Die Musik motiviert mich zusätzlich. Auf einmal laufe ich voll in einen rein, es fühlt sich an, als laufe ich gegen einen Stein. Ich falle nach hinten auf meinen Rücken. ,,Kannst du nicht aufpassen?", fährt mich die besagte Person an. Nun drehe ich mich zu ihm und wer ist es? Disse. ,,Pass du doch auf.", fauche ich ihn an. ,,Lina, du bist es?", fragt er mich verwundert. ,,Ähm ja, ich muss jetzt aber auch weiter, ähm.. noch Babysitten..", ernsthaft Babysitten? Was für eine unglaubwürdige Ausrede. Hätte mir nicht was besseres einfallen können.
Disse reicht mir die Hand und er zieht mich hoch. ,,Babysitten im Laufoutfit? Auch mal was neues!", grinst er. Verdammt er hat mich durchschaut. ,,Ich habe jetzt wirklich keine Lust zu diskutieren, wie gesagt, ich muss dann mal.", sage ich diplomatisch und will schon loslaufen, doch Disse hält mich am Arm fest. ,,Ist was passiert?", vertraut Mustern mich seine blauen Augen. ,,Ne, ne alles gut.", winke ich ab. ,,Wirklich? Wollen wir ein Eis essen gehen?", ok, damit hat er mich. Denn ich liebe Eis. ,,Ja ok. Und wo?", ,,Komm mit, er ist ganz in der Nähe."
Während wir gehen unterhalten Disse und ich uns über alles mögliche. Aber über keine ernste Themen. Das finde ich echt cool, denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal so befreit war. ,,Und was willst du für kugeln?", ach Plural? ,,Ähm, sag du zuerst, ich brauche immer ein wenig. Ich finde alles so lecker.", Schwärme ich. Disse grinst mich noch kurz an, wendet den Blick dann aber zum Eismann und bestellt Schokolade und Zitrone. ,,Hallo, ich nehme auch 2 Kugeln und zwar Schokolade und Banane.", jeweils mit unseren Eis gehen wir langsam wieder Richtung Russee, weil dort ja mein Fahrrad steht.
,,Wenn du reden willst, ich bin da.", sagt er plötzlich aus dem nix. Ein stöhnen kann ich nicht unterdrücken. ,,Ist das so offensichtlich?", frage ich leicht verzweifelt. ,,Naja, du bist manchmal so ruhig und als ich das Eis bezahlt habe und einmal weg bin, siehst du sofort traurig durch die Gegend. Du bist so abwesend.", ,,Wenn du meinst.", ,,Hat es was mit Niclas zu tun?", überrascht schaue ich ihn an. ,,W-Woher...?", stottere ich ertappt. ,,Er war beim Training auch komisch. Und dann kann man eins und eins zusammenzählen.", ,,Oh ok.", inzwischen sind wir bei meinem Fahrrad angekommen. ,,Wir haben uns schlimm gestritten. Und es ist alles meine Schuld.", platzt es dann aus mir heraus. ,,Aowas habe ich mir schon gedacht. Aber was ist denn passiert?", ,,Naja, also eine Freundin und ich waren auf einer Party und dann hat Niclas mich da gesehen und dann gab es Krach.", dass ich von einem Typen noch angefasst wurde, lies ich jetzt mal außen vor. ,,Ich muss dann auch mal.", steige aufs Fahrrad und fahre ohne Disses Meinung zum Heim. Dort gehe ich erstmal duschen und dann falle ich müde ins Bett, ohne was zum Abendbrot gegessen zu haben. Ich hatte zwar Eis, aber das reicht leider nicht um einen ganzen Körper zu Ernährern. Immer wieder wache ich nachts auf, entweder träume ich von Niclas oder meinen Eltern. Franzi schläft zum Glück wie ein Stein, ich wollte nicht dass sie meine Probleme mitbekommt. Sowas mache ich lieber mit mir selbst aus.
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Das Leben läuft nicht immer nach Plan...
Fiksi PenggemarWenn alle Fäden bei einem Mobilé ganz sind, die einzelnen Teile dran sind, dann ist das Mobilé im Gleichgewicht. Wenn nun aber ein Teil weg ist, ein Faden zerschnitten ist, dann ist alles aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Welt steht Kopf. Mit 13...