Von wegen Opferbraut! 2 (Diabolik Lovers FF)

37. Kapitel

Leonore Pov.

Träume.
Sie waren ein Einblick in die Freiheit, die ich wohl nie wieder haben werde.
Sie ließen mich hoffen und machten mich glücklich.
Die meiste Zeit hier verbrachte ich mit schlafen.
Wie jetzt zum Beispiel.
Ich hatte meine Ruhe, und beschäftigen konnte ich mich sowieso nicht.
Die Wärter kamen erst wieder in einigen Stunden um mich zu belästigen, daher konnte ich mich ganz meiner Traumwelt hingeben.
Nach einigen Minuten, keine Ahnung wie viele es waren, wurde ich leider wach.
Der Grund war ein unwohles Gefühl.
Skeptisch öffnete ich die Augen.
Meine Sinne täuschten mich noch nie.
Vor mir standen meine drei ältesten Töchter.
Yasu, Akina, Reika.
Genervt atmete ich aus.
Ich wollte meine Einsamkeit zurück, also begann ich schnell das Gespräch.

,,Was wollt ihr drei von mir?"

,,Antworten!" zischte Reika fies zurück.
Yasu packte sie am Arm und deutete darauf hin, dass die Schwarzhaarige sich beruhigen sollte.
Dann wendete die Blondine sich zu mir.

,,Wir haben Besuch bekommen. Du wirst es kaum glauben, aber es war unser werter Vater, der quicklebendig im Ballsaal unserer Villa auftauchte."
Erschrocken und überrascht zugleich sah ich auf.
Ekarius? Wie war das möglich?

,,Fahre fort." verlangte ich.
Yasu nickte.

,,Er wollte, dass Akina erneut an seiner Seite Menschen und Vampire tötet. Wie damals vor über 11 Jahren."
Etwas mitfühlend sah ich zu Akina, die überhaupt nichts sagte.

,,Und wir kamen zu dir, liebste Mutter, um zu erfahren was dahinter steckt." fügte die Blondine noch hinzu und kam einen Schritt näher.
Mein Blick sank wieder zu Boden.
In meiner Situation ist es unwichtig, was außerhalb geschieht.
Daher werde ich alles erzählen, was ich weiß.

,,Zu der Zeit, als die kleine Akina mit Ekarius tötete, schien er sehr glücklich zu sein. Es hielt lange an, doch irgendwann änderte sich etwas. Es war, als hätte er es geahnt, dass Akina sich ihm widersetzen würde. Etwas gesehen oder mitbekommen habe ich nicht, aber wohl möglich er. Das kann auch der Grund sein weshalb er seine Wiederbelebung vorbereitet hat, bevor Akina seinem Leben ein Ende setzte. Ich weiß nicht was er will, oder was er vor hat. Dennoch bin ich mir sicher man kann sich nur ein einziges Mal wieder beleben. Tötet ihn, wenn er eine Gefahr für euch darstellt. Wenn nicht, solltet ihr ihm dennoch aus dem Weg gehen."

Keine der dreien sagte etwas.
Irgendwann drehte sich Reika um und ging.
Yasu verabschiedete sich noch einmal und folgte dann ihrer Schwester.
Und Akina?
Die stand dort einfach und sah mich an.
Eine Zeit lang tauschten wir Blicke aus.

,,Du weißt auf was das hinaus laufen könnte. Also gib ihm auf keinem Fall das was er will." versuchte ich ihr klar zu machen.

,,Wie kann ich wissen, dass ich dir mehr vertrauen kann als ihm?" stellte sie geschickt eine Frage, die mich zum grübeln brachte.

,,Ich kann dir hier drinnen nichts beweisen, Akina. Das einzige was ich dir sagen kann ist, dass es mir leid tut."
Diese Entschuldigung kostete mich nur einen geringen Grad an Überwindung.
Trotzdem war sie ehrlich und aufrichtig.
Akina nickte und verließ anschließend ebenfalls den Raum.

Ekarius.
Was hatte er nun schon wieder vor?
Ein Fuchs ist er schon immer gewesen.
Durchtrieben und gehässig.
Bin ich deswegen so geworden?
Meine Mutter hatte mich deutlich vor ihm gewarnt, und vielleicht hätte ich das nun auch bei meinen Töchtern tun sollen.