23. Kapitel

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Miu Pov.

Dunkle Wolken am Himmel, aus denen Tonnen Regenwasser auf die Erde hinunter prasseln.
Trüb, genau wie die Stimmung in der Villa momentan.
Genervt beobachtete ich die Regentropfen, die langsam, einer nach dem anderen die Fensterscheibe hinunter rannen.
Akina, Ayato und Reika waren vor etwa einer Stunde aus dem Gefängnis zurück gekehrt.
Jedoch kam es nicht so, wie wir alle es uns vorgestellt hatten.
Unsere schwarzhaarige Schwester war bewusstlos.
Ayato hatte sie in die Villa getragen.
Shu übernahm seine Verlobte und trug sie in ihr Bett, neben welchem ich nun saß.
In dem ganzen Tumult blieb überhaupt keine Zeit für Erklärungen und wir waren alle noch auf dem gleichen Stadt wie vor dem Besuch der drei bei Leonore.
Außer Akina und Ayato.
Die beiden hatten sich erst einmal zurück gezogen.
Verständlich, da Akina dem Übel in Person gegenüber stand, und das sicher keine schöne Erfahrung für sie war.
Neben mir saß Shu.
Er sah ebenfalls aus dem Fenster und hörte wie erwartet Musik.
Einmal blitze es hell auf, weshalb ich mich erschrak und zuckte.
Der Blonde schenkte mir nur einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel.
Er sah genervt aus wie immer.
Einige der anderen sahen immer wieder nach Sakiko, welche ebenfalls noch völligst bewusstlos in einem der Betten lag.
Die Situation ist gerade wirklich zum kotzen.
Am liebsten würde ich jetzt bei Kanato sein.
Oder bei meiner Oneesama.
Der große blonde Vampir war so langweilig.
Ich überlegte einige Zeit, etwas zu ihm zu sagen, wurde dann aber davon abgehalten.
Akina betrat das Zimmer.

,,Oneesama! Geht es dir gut?" fragte ich sie glücklich und lief zu ihr hinüber.
Sie sah etwas emotionslos aus, nickte dennoch.
Ich umarmte sie.
Shu hatte sich umgedreht und sah fragend zu uns hinüber.

,,Erzähl, was ist passiert." forderte er meine weißhaarige Schwester dazu auf.

,,Unsere Mutter erzählte uns, was wir wissen wollten. Als sie fertig zu sein schien, fiel Reika in Ohnmacht." erklärte diese kurz und knapp.

,,Also hat Leonore jemanden wiederbelebt?" fragte ich weiter.
Akina nickte wieder.

,,Wen?" wollte der Blonde wissen.

,,Unsere Tante. Die Schwester von unserem Vater. Er hatte sie getötet." antwortete sie erneut.
Kurz sagte keiner mehr etwas.
Nach einiger Zeit klopfte jemand an die Tür.
Es war Ayato mit Yasu im Schlepptau.
Der Rothaarige ging sofort zu seiner Frau, welche sich zwichenzeitlich auf einen Sessel neben dem Bett gesetzt hatte.
Und Yasu stellte ein Tablett mit frisch duftenden Muffins auf den Tisch neben Reika.

,,Es sind Kirschmuffins!" fügte unsere Älteste noch hinzu und setzte sich dann an den Rand des Bettes zu der bewusstlosen Reika.

,,Sie hat sich nicht bewegt oder?" fragte sie, streng ihren Blick gerichtet auf die Schwarzhaarige.

,,Nein. Kein bisschen" antwortete ich niedergeschlagen.

,,Wie wäre es wenn du mal ein feuchtes Handtuch holst, welches wir ihr auf die Stirn legen." schlug Yasu vor, worauf ich nickte und ihrem Vorschlag nachging.
So leise wie möglich schloss ich hinter mir die Türe.
Kaum drehte ich mich zum gehen um, stand dort jemand, der mich zu tiefst erscheckte.

,,Kanato-kun?" rief ich überrascht seinen Namen aus. Ich atmete schwer und hielt mich an der Wand fest.
Man, hatte der mich erschrocken.
Wie konnte ich ihn nicht bemerken?

,,Miu-chan! Du bist so süß wenn Angst hast." erkannte er mit seinem typischen Kanato grinsen.

,,Ich hab doch keine Angst vor dir, ich hab-"

,,Hör auf mir zu widersprechen!" unterbrach er mich brüllend.
Manchmal verstand ich ihn einfach nicht.

,,Nun gut. Brauchst du vielleicht irgendwas von mir? Ich muss nämlich eigentlich ein Handtuch für Reika holen." klärte ich ihn auf.
Er machte einen Schritt auf mich zu und nahm mein Kinn in die Hand.
Er hob meinen Kopf nach oben und lächelte.

,,Dann werde ich dich begleiten. Das mögen Mädchen doch oder? Wenn man ein Gentleman ist."
Darauf nickte ich einfach verlegen und ging los.
Er lief ein kleines bisschen hinter mir und redete mit seinem Teddy.
Wir kamen im Bad neben meinem Zimmer an, welches nur 10 Schritte von Reikas Zimmer entfernt war.
Kanato beobachtete mich die ganze Zeit sehr genau, wie ich den Waschlappen aus dem Schrank holte, ihn nass machte und auswringte.

,,Ist was?" fragte ich den purpur rot angelaufenen Kanato.
Er ging wiedermal auf mich zu und nahm mich in den Arm.
Ich mochte es wenn er mich knuddelte.
Er roch so gut und er war so weich, zärtlich und sanft.
Ich lehnte mich von ihm weg und sah ihn mit großen Augen an.
Er hielt mich noch immer an der Hüfte.
Grinsend legte ich meine freie Hand auf seine Wange und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Als ich jedoch von ihm ablassen wollte, verfestigte mein Geliebter den Kuss.
Ich musste jedoch das nasse Tuch zu Reika bringen!
Er wollte gar nicht mehr aufhören!
Plötzlich drückte er mich ans Waschbecken und begann mir seine Zunge in den Mund zu schieben.
Was sollte das?
Und was machte das mit mir?
Ich genoss das was er da tat, jedoch hatte ich jetzt keine Zeit dafür.
Ich ließ es letzten Endes doch völlig über mich ergehen, und wartete ab, bis er keine Lust mehr hatte.

,,Dafür ist jetzt nicht die richtige Zeit." sagte ich schnell, als er kurzzeitig seine Lippen von meinen nahm.

,,Aber es war schön." fügte ich noch hinzu, bevor er irgendetwas antworten konnte.

Er sah mich nur wieder an, worauf ich mit dem feuchten Waschlappen voran lief.
Als ich die Zimmertür von Reika öffnen wollte, hielt er mich zurück indem er seine Hand auf meine, die kurz davor war die Türklinke herunter zu drücken lag.
Tief sahen wir uns in die Augen.

,,Ich lieb dich, Miu." flüsterte der Lilahaarige.

,,Dolle?" fragte ich vorsichtig.

,,Ganz dolle."

,,Gut, ich dich nämlich auch!"

Da wir das nun geklärt hätten, war es mir endlich gestattet die Türklinke herunter zu drücken.

Von wegen Opferbraut! 2 (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt