Ein gedämpftes "Hmpf" war das erste was ich an diesem morgen vernahm, dann spürte ich das Gewicht auf mir. Verwirrt schlug ich die Augen auf und schloss sie sofort wieder als das gleißende Licht der Sonne mich blendete. Eine Bewegung neben meinem Kopf forderte meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich drehte meinen und erwischte den Moment als sich Ewans Kopf aus den Kissen erhob, er hatte es irgendwie geschafft mich in der Nacht komplett unter sich zu begraben. Sein Ausdruck war zum Schiessen. Er schien für die Sekunde ebenso verwirrt wie ich zu sein und blinzelte ein paar Mal verschlafen. Meine linke Hand lag noch in seinem Nacken, die Fingerspitzen in den Haaren und wie selbstverständlich kraulte ich ihn unbewusst. Ewan brauchte einen Moment um wach zu werden, dann sagte er mit einer unfassbar scharfen Morgenstimme die gelegentlich heißer abbrach "Lebst du noch oder habe ich dich ausversehen zerquetscht? Oh Gott tut mir furchtbar leid, ich wandere nachts gelegentlich." Grinsend beobachtete ich wie er sich von mir aufrappelte. "Mir geht's ausgezeichnet." Verträumt strahlte ich ihn an, wie er den Kopf auf die Hand gestützt neben mir lag und mich ansah, zwischen den weißen Laken. Mir fielen zum ersten Mal die vereinzelten Sommer Sprossen ins Auge die in seinem Gesicht verteilt waren. Sogar auf den Händen und Armen. Die Müden Augen noch auf Halbmast. Nachdenklich fuhr ich sein Kinn entlang, die hellbraun rötlichen Stoppeln entlang und legte meine Hand an seine Wange. Ewan lächelte mich an, griff an meinen Hals und beugte sich hinab. Seine Lippen legten sich auf meine, für einen zarten, kleinen Kuss. Sofort war ich gänzlich wach. Es fühlte sich an wie elektrische Schläge bekommen und gleichzeitig einen beruhigenden Schluck warmen Tee trinken.
Ich hätte Ewan tagelang küssen können. Viel zu schnell ließ er mich wieder los und stand, sich streckend auf. Das Shirt rutschte hoch beim Arme strecken und jegliches Blut schoss in meinen Kopf als man etwas von seinem Bauch sehen konnte. Die feine, dunkle Linie die sich runter zog bis zum Bund der Hose. Himmel ich war defentiv verrückt nach ihm. In vielen hinsichten. "Lust auf Frühstück?" 'Nicht nur auf das' schoss es mir durch den Lopf. Himmel für diesen Mann brauchte man einen Waffenschein. Ich kletterte aus dem Bett und nickte tatenfreudig.Ich zeigte Ewan das Bad, damit er sich duschen konnte während ich den Tisch deckte. Er war eben ein Britischer Gentlemen und so hatte ich ihn nicht davon abbringen können mit seinem Fahrrad Brötchen holen zu fahren während ich schließlich unter die Brause huschte.
Seine Haare waren noch leicht feucht als er wieder vor mir stand eine Tüte mit den Brötchen.
Er sah anders aus wenn seine Haare noch keinen Föhn oder Haarwachs gesehen hatten, dir Rasur seit langem fehlte und er nicht den typischen, professionellen Buisness Ausdruck in seinem Gesicht hatte den er manchmal trug. Vor mir saß ein ganz normaler Mann, mit zerzausten Haaren, etwas mehr als drei Tage Bart, einem uralten, ausgewaschen T shirt und einem ehrlichen lächeln. Einen Glanz in den Augen den ich nicht beschreiben konnte."Verdammt wie viel kannst du denn essen?" Fassungslos sah ich Ewan an der sich gerade sein drittes oder viertes Brötchen schmierte. Er aß wie ein Scheunendrescher. Unschuldig zuckte er mit den Schultern und nahm einen Schluck Kaffee. "Musst du heute denn nichts für die Uni machen?" Fragte er interessiert. "Hm, ein wenig aber das schaffe ich auch heute Abend." Die Aussage war kompletter Schwachsinn denn ich hatte so viel zu tun das mir schwindelig wurde. Das was ich gestern Abend hatte erledigen wollen wartete jetzt darauf abgehakt zu werden aber ich wollte auf keinen Fall das Ewan vorzeitig ging. Dann konnte auch die Arbeit warten.
"Und wie ist es so auf der Universität? Gefällt dir das Studium? Ich habe ja nichts studiert..." Mir gefiel es das er sich für mich interessierte und sich erkundige und ich wirklich das Gefühl hatte das es ihm wirklich interessierte und es keine höflichkeitd floskel war. "Also ehrlich gesagt weiß ich es nicht so richtig. Die Uni ist nett aber ich weiß nicht ob Journalismus das richtige war. Ich hätte vielleicht was anderes machen sollen. Es ist irgendwie so... Praktisch und trocken. Verstehst du?" "Was wäre denn deine zweite Wahl?" Ich überlegte kurz. "Zoologie oder Archäologie. Sowas interessiert mich."
Ewan half mir höflich beim Tisch Abräumen. "Das klingt alles wirklich gut. Da kann man fast neidisch werden." Ich musste lachen. "Warum? Bist du nicht glücklich? Du hast Erfolg, kannst dich kreativ ausleben... Gefällt dir das nicht?" "Doch, doch! Ich liebe meinen Job. Seit ich 9 bin will ich nichts anderes machen aber... Was wenn ich nicht so ein Glück gehabt hätte? Außerdem ist das manchmal echt nicht lustig so bekannt zu sein. Ich mein außer man trifft so Film fremde Menschen wie dich." Zwinkerte er fuhr dann aber fort. "Ich kann in LA kaum vor dir Tür gehen ohne das irgendwelche gestörten Paparazzi versuchen Bilder von mir und meinen Kindern zu machen oder ohne das mich ständig Leute ansprechen. In London ist es auch aber zum Glück nicht so schlimm. Nur wenn ich bei so Galas oder Red carpet Dingern bin oder in besondere Clubs oder Restaurants gehe. " Ich merkte das es ihm schwer viel den wütenden Ton in seiner Stimme zu unterdrücken als er davon sprach, auch wir sehr es ihn anstrengente und belastete. "Ich bin eigentlich ständig unterwegs, sehe sie manchmal Monate nicht... Tut mir leid das ich dich mit sowas volljammer. Habs mir ja selber ausgesucht" Brachte er nüchtern hervor. Mit großen Augen streichelte ich liebevoll über seinen Rücken. ",Es ist total okay. Es ist gut über sowas zu reden, wirklich.", Murmelte ich. "Tut mir leid deswegen. Mir war das nicht so klar."
Ewan lächelte kurz und schwenke dann in ein anderes Thema um. Es bedrückte ihn aber er schien nicht weiter drüber reden zu wollen.
Zusammen spülten wir. Ewan fing irgendwann an mich spielerisch mit Wasser zu bespritzen was er unglaublich lustig fand. Mein Versuch ihm einen bösen Blick zu zu werfen endete damit das ich eine ziemlich seltsame grimasse schnitt weil ich lachen musste und warf ihm vorwurfsvoll den nassen Spüllappen an den Arm. Obwohl er es ziemlich gut verbarg sah ich den dunklen Blick der über mein shirt glitt als das Wasser mehr sichtbar machte als es vielleicht angebracht war.
Und schon wieder wurde mir bewusst wie sehr ich ihn wollte. Himmel, ich konnte einfach nicht leugnen das ich bei Ewan mehr als schwach wurde und ganz ehrlich wer konnte ihn schon ansehen ohne irgendwelche unkeuschen Gedanken zu haben? Zumindest schien sich mein verlangen ins unermessliche gesteigert zu haben gerade nachdem die Emotionen und Gefühle mehrmals so hoch gekocht waren und wir so kurz davor gestanden hatten. Puh, ich musste mich dringend wieder runterfahren. Das war ja nicht auszuhalten.
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Lou & Ewan
RomanceLou ist Anfang 20, lebt in London. Ihr liegt die Welt zu Füßen könnte man fast meinen, doch so einfach wie gedacht ist es schlichtweg nicht. Sie kann kaum die unerhört teure Miete der Wohnung zahlen, neigt zu starken Lethargien und ihrer alten Hündi...