Edinburgh

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Nach der Uni trafen wir uns bei Ewan wieder. Ich hockte auf seinem Sofa und warf Sid einen Tennisball dem er freudig hinterher sprang. Es war Recht warm und ich Band meine Haare zusammen. Ewan stand in der offenen Küche und kochte. "Ich habe mir was überlegt." Sagte er plötzlich, stellte den Deckel auf den Topf mit den kochenden Nudeln und kam zu mir. "Ich höre." Lächelte ich neugierig und schlang von hinten die Arme um seinen Hals, drückte kurz meinen Mund gegen seinen Nacken. "Was hälst du davon wenn wir für ein paar Tage nach Schottland fliegen? Ein, zwei Tage Edinburgh... Einfach ein Wochenende Pause und Zeit für uns." Er rieb seine stachelige Wange an meiner. "Was denkst du?" Damit hatte ich nicht gerechnet. "Also... Ich freue mich das du mit mir weg willst aber... Ich kann nicht einfach. Ich hab kein Geld, was ist überhaupt mit Sid? Du kannst ihn doch nicht mitnehmen?
"Das lässt sich regeln, ich gebe ihn zu einem Freund. Guck mal wir könnten im Prinzip morgen früh los." "...Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Ich meine Schottland reizt mich total aber ..." Ewan drehte sich um zu mir und sah mich tief an. "Wir kennen uns doch lang genug Lou. Was kann schon passieren,lass uns eine Auszeit nehmen. Du hast immer für alles gute Gründe Sweet." Er zwirbelte eine blonde Strähne von mir, die sich aus dem Dutt gelöst hatte, zwischen seinen Fingern. "Ich weiß nicht Ewan. Ich habe kein Geld für ein Flugticket. Wie willst du es denn jetzt schaffen einen Flieger zu erwischen." Ewan lachte und küsste mich sanft auf die Lippen. Sie prickelten leicht nachdem er den Kopf wieder aufgerichtet hatte. "Du vergisst das ich ein sehr, sehr gut verdienenden Schauspieler bin Lou. Das ist kein Problem. Ein Anruf und wir essen morgen zu Mittag Haggis." Ich Verzog angeekelt das Gesicht. "Haggis? Ernsthaft?" Er lachte wieder. "Klar. Haggis schmeckt fantastisch!" Grinsend verdrehte ich die Augen. "Das ist verrückt!"
"Ist das ein ja?" Unschlüssig verdrehte ich den Kopf, in meinen Gedanken war ich bereits in Schottland. "Ja Ewan ich fliege gerne mit dir in einen kurzurlaub!" Sagte er plötzlich im Versuch mich nachzuahmen mit einer hohen stimme. Ich musste laut auflachen und zog spielerisch an seinem sweater. "Jaa, ich freue mich." Zwinkerte ich und strich über seinen Hals. "Dann lass mich das schnell klären, kannst du bitte nach dem Essen sehen?" Fragte er und gab mir einen raschen Kuss während er nach seinem Handy griff.

Während Ewan so telefonierte dachte ich daran. Wie sehr ich mich nach Schottland sehnte. Seit dem ich aus Edinburgh weg gezogen war, war ich nicht mehr dort gewesen. Und dann noch mit Ewan...Morgen!
Nachdenklich starrte ich in das kochende Wasser. Ich hörte Ewans Schritte und er legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ich kraulte mit einer Hand durch sein Haar. "Der Flieger geht um morgen um 10.""was ist, das ist doch gut...?" Er klang so zerknirscht, das ließ mich etwas skeptisch werden. "Ich kann nicht mitkommen. Also morgends. Wir müssen ein zwei Szenen nachdrehen. Im Prinzip könnte ich dich morgen zum Flughafen bringen, danach zum Set fahren, und dann nach kommen." "Warum? Ich meine ich könnte auch warten, damit wir zusammen fliegen." "Nee, das ist schon okay so, wir treffen uns einfach in Edinburgh im Hotel. Es wird sich da maximal um drei-vier Stunden handeln, das passt schon."
"Ähm, ok." Zugegeben, etwas irritiert war ich schon und irgendwie nicht so richtig zufrieden. Die Umstände dämpften die Freude schon ein wenig.

Beim Essen sprachen wir weiter über den Trip. Ewan hatte fertig gekocht und es schmeckte wirklich ziemlich gut. Er war wirklich fantastisch als Koch, eindeutig ein Bonus Punkt, immerhin blieben uns dann meine mickrigen Fähigkeiten erspart.

"Ich muss jetzt nach Hause Sachen packen." Ewan nickte. "Ich sage dir morgen eine halbe Stunde bevor ich komme bescheid, ok?" "Mhm." Machte ich und zog ihn an den Bändeln seines Pullovers an mich heran. Ewans rechter Mundwinkel verzog sich nach oben und er schenkte mir einen, auf mich eindeutig verführerisch wirkenden Blick. "Hmh." Ahmte er mich nach und presste mich gegen seine Hüfte, seine Lippen suchten meine. Ich merkte wie mir schlagartig heiß wurde und es mich sehr viel überwindungskraft kostete, ihm unter den verzehnrenden küssen nicht das Sweatshirt vom Körper zu reissen und mich stattdessen auf den Weg nach Hause zu machen.

Lou & EwanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt