Lou & Ewan

Botanischer Garten

Müde fuhr ich über mein Gesicht als ich etwas nasses auf der Stirn spürte. Ich hörte ein Lachen und nahm den Körper war der über meinen gelehnt war. Dann berührten mich Lippen an meinem Schlüsselbein. Kleine Küsse die sich langsam über die Schulter, den Hals hoch zogen und schließlich mein Kinn entlang wanderten. Ruhig legte ich die Hände in seinen Nacken und sah Ewan verwundert an. Ganz behutsam strich er mit seinen Fingern über mein Gesicht, am Ringfinger war ein heller streifen wo die Haut lange keine Sonne gesehen hatte. "Du hast den Ring abgelegt." Flüsterte ich. Ewan war derweilen wieder zu meinem Hals gewandert und knabberte zart an der Haut. "Für dich Lou." Er richtete sich etwas auf, mit den Armen neben mein Kopf abgestützt. Scheinbar hatte er geduscht denn Ewan trug nur seine Jeans und hatte feuchte Haare die vereinzelte Wassertropfen auf mich fallen ließen.
Es berührte mich das er so handelte, der Tag von gestern schien wie vergessen, die Distanz die sich kurzzeitig gebildet hatte war komplett  verschwunden. Ich war verwundert über den plötzlichen Gefühls umschwung. Sein zärtlicher Blick ließ mein Herz jedoch glühen.
Ewan beugte sich hinab, auf allen Vieren über mir und vereinte unsere Lippen zu einem Leidenschaftlichen Kuss. Der Geruch vom Seife umgab mich, ich richtete mich auf meine Ellenbogen und zog ihn enger an mich. Murmelte leise seinen Namen als er mich inniger küsste und auf seinen Schoß zog. "Kannst du mich jeden Morgen so wecken?" Fragte ich gegen seine hungrigen Lippen. "Nichts lieber als das." Antwortete er lachend und stupste mich spielerisch mit seiner Nase an. Andächtig strich ich über seine Frisch Rasierten Wangen, entdeckte einen kleinen Schnitt. "Gefällt es dir?" Ich drehte nachdenklich eine der Strähnen die ihm ins Gesicht vielen zwischen den Fingern und sagte schließlich: "ich weiß nicht so Recht. Das sieht so ordentlich aus." Ewan griente breit. "Und du stehst mehr auf Unordnung?" Ich lachte leise und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht. Ich denke eher schon, jaa." Schief grinsend streckte ich mich, schmiegte mich dabei noch mehr gegen seinen nackten Oberkörper und Ewan platzierte seine Hände an meinen Seiten die bis davor mein Gesicht umrahmt hatten. Ich deutete mehrmals einen Kuss an und schloss schließlich meinen Mund aufreizend um seine Unterlippe. Das kehlige seufzen das Ewan von sich gab, ließ meinen Körper aufgeregt beben. Wir wurden immer leidenschaftlicher, er zog sich ein wenig zurück und mir entging nicht der nervöser Blick auf seine Jeans. Das Blut rauschte mir in den Ohren und ich versuchte Atemlos tief einzuatmen. "Ich glaube ich gehe besser Mal schnell duschen. Hast du schon was vor für heute?" Er schüttelte den Kopf, seine Stimme stockte leicht beim Sprechen. "Nichts genaues aber ich habe ein paar Ideen."
Fröhlich schwang ich mich von seinem Schoß und machte mich ins Bad. Kurz blieb ich noch stehen und sah Ewan an der immer noch auf dem Bett saß und schwer Atmete.

Nach einer doch nicht so kurzen Dusche machte ich mich entspannt im Bad fertig, kämmte mir die Haare und blickte auf als Ewan herein kam. Abgeschlossen hatte ich nicht. Er setzte sich auf die Badewanne und sah mir zu. Seine Augen glitten über meinen Körper, ich hatte mir bloß ein großes Bade Handtuch umgeschlungen. "Wie siehts aus mit dem Botanischen Garten? Es ist wirklich schön dort ich war schon ein paar mal da. Danach können wir zum Calton Hill oder hoch zur Burg. Was denkst du?" "Hört sich sehr schön an." Ewan kreuzte meinen Blick und fuhr sich prüfend im Spiegel durch die Haare. Ich streckte die Hand aus und strich einmal über seinen Kopf. "Passt schon." Meinte ich und machte sie wieder etwas unordentlicher so wie ich es bevorzugte. Er lächelte kopfschüttelnd.

Die Sonne schien, ein wunderschöner Tag. Es war Hochsommer und auf den Straßen wimmelte es nur so von Leuten. Familien mit ihren Kindern, verliebte Teens, Straßenmusiker. Tauben suchten zwischen den Tischen einer Eisdiele nach etwas Fressbarem. Obwohl wir es nicht offen zeigten fühlte ich mich Ewan näher denn jeh. Er zeigte mir sein Edinburgh. Erzählte mir davon das er hier das als Jugendlicher das erste mal verprügelt wurde, von den unzähligen Konzerten die er besucht hatte und von den schier endlosen Zugfahrten von Crieff hier her. Wir schlenderten durch kleine verwinkelte Gassen und durch den Botanischen Garten. Durch exotisch bepflanze Gewächshäuser, vorbei an stacheligen Kakteen und großen Aloe Vera Pflanzen. Ich liebte das Grün und Ewan tat es ebenso. Er meinte das er oft hier gewesen wäre und ich konnte ihn mir zu gut verstehen. Man fühlte sich wie in einer anderen Welt.