"Ich muss da ran gehen. Ich habe zu lange nichts von ihnen gehört." Ich nickte nüchtern und folgte ihm scheinbar unbemerkt auf den Balkon. Die Straßenlaternen waren schon an und Ewan ging mit dem Rücken zu mir, ans Handy. Er schien nicht richtig mitbekommen zu haben das ich hinter ihm stand. "Hey darling." Sprach er ins Telefon. Da war er wieder, der schmerz der sich durch meinen Körper fraß. Sich breit machte und alles betäubte.
Ewan lachte leise und anwortete einer Frage dich nicht gehört hatte mit: "Ja, mir geht es gut... ich dich auch Eve. Kannst du sie mir mal geben?"
Scheinbar war ihr Telefon auf laut gestellt denn er redete alle seiner Kinder an als er sprach. Ewan hatte sich in genau dem Moment verändert als ich die Kinderstimmen und das laute "Dad!" vernommen hatte. So euphorisch ausgerufen das man es selbst ohne Lautsprecher hören konnte.
Ich hatte eine Gänsehaut. Ewan als Vater. Seine stimme war plötzlich so weich und zärtlich. Er fragte eine der Töchter nach ihren Freunden... wie es ihnen ging oder der Schule. Erklärte was er gerade arbeitete. Mit jedem Kind wurden ein paar liebevolle Sätze getauscht.
Er lachte immer wieder und starrte konzentriert auf den Boden.
Als Ewan nach seinen Zigaretten suchte drehte er sich zu mir um und fuhr zusammen. Die Augen weit aufgerissen, ich weis nicht ob es aus schreck oder dem wissen, das ich mitgehört hatte, war. "Baby warte mal kurz, ok? Ich bin sofort wieder da." Murmelte er in das Smartphone und hielt das Mikro zu. "Lou, was machst du hier? Bitte geh rein, ich will nicht das du dir das antust." Ich war zu überwältigt um einen sinnvollen Satz raus zu bekommen. "Lou!" Meinte er jetzt eindringlicher, sah gehetzt auf das Handy und packte mich nach kurzem zögern an den Schultern. "Hast du das verstanden? Ich will nicht das du mit hörst." Er war wieder so furchtbar ernst. Die leichtigkeit die eben noch seine Stimme erfüllt hatte war verschwunden. Als ich immer noch nicht reagierte schob er mich kurzerhand zurück ins Wohnzimmer. "Es ist besser so, glaub mir. Bitte." Flüsterte Ewan, fuhr mit seinen Daumen über mein Wange und ich merkte das es ihm nicht leicht viel.Wie in Trance hatte ich auf dem Küchenboden gesessen und ins nichts gestarrt. Ewan roch nach verbranntem Tabak und kalter Nacht als er sich neben mich sinken lies. Seine Augen waren Matt und Gerötet. Das Telefonat war eine Weile her, das leise murmeln war irgendwann verstummt, aber er war noch sehr lange auf und ab gelaufen, hatte, wie man jetzt gut sehen konnte seine Haare mehr als einmal gerauft und meinen Vorrat an Zigaretten weggerraucht. Was mich beinahe noch mehr belastete als Eve waren die Kinder. Ich hatte sie voher nicht wirklich richtig auf dem Schirm gehabt. Man hatte drüber geredet aber sie waren in LA und so überhaupt nicht present aber jetzt... Es machte mich fertig das gefühl zu haben, ihr Leben zu zerstören mit meiner egoistischen Art. Ihre Stimmen, die kindliche Freude darin daß ihr Vater sie anrief. Ich studierte Ewan der mit geschlossenen Augen an einem Schrank lehnte. Reichte es aus? Reichten meine Gefühle für ihn aus? Das Verlangen, die Zuneigung, die Verliebtheit...? Ich hatte Angst.
"Du hättest das eben nicht mithören sollen." Begann er plötzlich. "Ewan..." Setzte ich an und richtete mich so auf das ich ihn besser ansehen konnte. Ewan schaute mich an . "Wir drehen uns im Kreis, nicht wahr?" "Ja." Murmelte ich mit gesenktem Blick. Das war die bittere Wahrheit. Was war jetzt? Wir "Was müssen wir noch tun damit sich das ändert?" Fragte ich ihn. Ewans Blick wurde noch düsterer und er griff schlagartig nach meinem Oberteil, zog mich zu sich. Dann küsste er mich. Ich spürte die verzweiflung hinter seinen Lippen die sich fest gegen meine drückten. Den festen Griff um den Stoff meines shirts am verstärken. Wir küssten uns als ob wir uns beiden bewusst machen wollten das es echt war, wir uns gegenseitig hatten und es so viel gab zwischen uns. Da waren eine Menge an Dinge die ich nicht ausgesprochen hatte, ihm aber so gerne sagen würde. Ich legte meine Hände gegen seine Brust, die bis jetzt reglos auf meinen Knien gelegen hatten. Es war nicht wirklich sanft bis dahin gewesen und ich zog mich etwas zurück. Streichelte über seinen Hals, küsste sein Gesicht. Die geschlossenen Augen, Stirn, Wange und Schläfe. Ewan bebte unter meinen zärtlichen berührungen. Er kam mir gerade so verletzlich vor. Behutsam liebkoste ich seinen Mund, fuhr weiter über seine Haut, strich den Nacken hinauf bis in die Haare. Dann schlang ich beide Arme um seinen Hals und küsste ihn tiefer. Atmete tief ein, flüsterte leise seinen Namen. Ewan seufzte und seine Hände legten sich auf meinen Rücken. Ich saß inzwischen auf seinen, von sich gestreckten Beinen und überragte ihn etwas, was Ewan dazu veranlasste den Kopf in den Nacken zu legen. Ich wollte ihn fühlen lassen wie viel er mir bedeutete. Langsam wurde Ewan weicher, schien anzufangen aufzutauen, küsste mit mehr leidenschaft zurück. Ich schob meine Finger unter seinen Kragen, begann vorsichtig das hellblaue Hemd aufzuknöpfen. Meine Hände zitterten leicht. Die Luft war knapp zwischen uns und etwas war da, was voher noch nicht wirklich im Raum gestanden hatte. Inzwischen waren die ersten Paar Knöpfe offen, Ewan blickte mich mit glasigen Augen an. Seine Lippen waren etwas roter als sonst und er sah verwundert, gar unschuldig und unwissend aus. Meinen Gedanken keinen Raum gebend küsste ich die kleine Kuhle unter dem Hals ansatz. Ewans Hände verkrampften sich, ich spürte wie die Finger sich in den Stoff gruben und er tief stöhnte. Die Dunkelheit von draußen lies uns zurück, in der warm beleuchteten Küche, auf dem hellen Fußboden der gelegentlich knarzte wenn wir uns bewegten.
Er zog mir behutsam den Pullover aus und nach einer stummen Frage auch das T shirt. Nervosität kam in mir auf. Ewan sah mich an, nicht auf meinen Körper, lies nicht zu das ich mich unwohl fühlte. Ganz sanft begann er schließlich über meine Haut zu fahren während unsere Küsse mehr und mehr sinnlich und intensiver wurden. Das Blut raste durch meine Adern und mein Herz klopfte so schnell das ich Sorge hatte, es würde zerspringen. Er bearbeitete meinen Hals, die Schulter und ging weiter hinunter. Schob meine Haare beiseite. Sein Mund hinterlies zunehmend feuchte Küsse auf meiner erhitzen Haut, lies mich stöhnen und den Rücken durchbiegen. Ewan drückte mich mit seinem Oberkörper zu Boden, ich spürte das Holz und ihn über mir. In mir brannte das verlangen, gierig nahm ich seinen Mund in beschlag, zog das Hemd von seinen Schultern und begann mich in tiefere Regionen zu begeben. Ich wollte ihn.
Der Boden war hart und kühl, bildete einen scharfen Kontrast zu dem weichen Körper über mir. Ewan seufzte an meinem Mund und bevor ich auch nur irgendwie weiter kam, rappelte er sich auf und zog mich mit sich. Ich war so schrecklich aufgeregt. Wir sahen uns in die Augen. Die Spannung zwischen uns dem zereißen nahe. Ewan lächelte ganz leicht und mit meinem Zeigefinger fuhr ich über seine Unterlippe. Wie lange ich mir dieses Gesicht hätte angucken können. Entschlossen überbrückte die Distanz mit meinem Mund. Ewan sagte kein Wort sondern hielt mich fest und wir taumelten, immer wilder küssend Richtung Schlafzimmer. Schuhe und Socken flogen rücksichtslos durch den Flur. Er drängte mich aufs Bett und ich griff nach seinem Gürtel. Ich merkte das es allmählich ziemlich eng in seinen Jeans geworden war und Ewan keuchte als ich ihn kurz oberhalb der Gürtellinie berührte. Er presste sich wieder eng an mich und drängte mich ins die Laken, meine Hände lagen noch an den Jeans und er stützte sich neben meinem Kopf am. "L-Lou, warte." Brachte er mühsam hervor. "Bist du dir sicher?" Die Stimme heißer. War ich mir sicher? Ich denke ich war es. Erst küsste Ewan mich halb in den Wahnsinn und im nächsten Moment fragte er mich ob ich mir sicher wäre.
Selbst wenn irgendwas gewesen wäre, kaum etwas hätte mich jetzt aufhalten können. Zu oft waren die Gefühle zwischen uns hochgekocht, zu nahe an dem springenden Punkt gewesen. Ich nickte zitternd und packte in wieder am Hinterkopf um ihn weiter zu küssen. Das tat er mir auch gleich, jedoch löste er sich schnell wieder, die Berührungen wurden immer fahriger. Ewan war schon total rot und seine Haare hoffnungslos zerzaust.
"Nimmst du was?"
"Was?" Fragte ich verträumt, bereits komplett neben der Spur. Ewan schmunzelte und strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Nimmst du die Pille?" Oh mein Gott. Wie hatte ich nur so etwas vergessen können? Himmel, Ewan machte mich wirklich wahnsinnig. Ich nickte wieder mit großen Augen. Er beugte sich wieder hinab, ich öffnete die Gürtelschnalle und sah ihm mit einem lächeln zu wie er grinsend versuchte aus seinen runtergetragenen Jeans zu schlüpfen. "Scheiss Hose." Fluchte Ewan. Das lachen tat gut. Dann kam er wieder zu mir und vereinte unsere Lippen erneut zu einem zärtlichen Kuss. Seine Hände schoben sich beiläufig meinen Bauch hinab, er bahnte sich einen Weg aus fiebrigen küssen hinunter und kniete sich auf den Boden. Ich krallte mich in sein Haar und stöhnte; "Oh Gott, Ewan, nein." Er lachte nur mit einem Blick in den Augen der, so sehr ich die Metapher hasste, wahrlich Schmetterlinge in meinem Bauch flattern ließ.Die Funkten die ständig in der Luft geschwirrt waren, hatten Feuer gefangen. Die nicht auszuhaltene Spannung hatte sich konzentriert, ins unermessliche gesteigert und war schließlich in einem unbeschreiblichen Rausch ausgeklungen. Ewan hatte mich in bisher unbekannte Spähren geführt und mich Sterne sehen lassen. Die ganzen emotionen zwischen uns waren so intensiv. Ein neues kennenlernen, so fremd und doch so vertraut. Ewan war so unglaublich zärtlich und liebevoll das es mein Herz schmelzen ließ.
Ich konnte noch immer nicht wirklich realisieren was wir getan hatten. Ewan kuschelte seinen Kopf an mich, lag halb auf mir. Ich konnte nicht aufhören glückselig zu grinsen. Seit einer gefühlten Ewigkeit, war mir kein Mann mehr so nahe gewesen. Er brummte und ich küsste mit meinen schmerzenden Lippen seine Schulter während ich über seine Brust streichelte. "Du bist wunderschön Lou, weißt du das?" Hauchte er gegen meinen Hals und sah mich an. Die blauen Augen blickten aufmerksam zu mir hinauf. Statt zu antworten lehnte ich nur meine Stirn gegen seine und atmete tief ein. Meine Gefühle für Ewan waren so ehrlich und tief das es schon fast weh tat. Es war angenehm warm im Raum, wir waren beide so voll mit Glückshormonen. Die Nähe machte mich glücklich, Ewan machte mich glücklich.
Hallo meine lieben Leser. Hoffentlich hattet ihr etwas freude beim lesen und wollt mir berichten wie es euch gefallen hat...? ;) Was denkt ihr über die Aktuelle Lage? Freue mich immer über anregungen und Kritiken. Genießt die letzten Stunden Samstag ;)
See ya next chapter!
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Lou & Ewan
RomanceLou ist Anfang 20, lebt in London. Ihr liegt die Welt zu Füßen könnte man fast meinen, doch so einfach wie gedacht ist es schlichtweg nicht. Sie kann kaum die unerhört teure Miete der Wohnung zahlen, neigt zu starken Lethargien und ihrer alten Hündi...