Chapter 4

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"Du siehst toll aus." Sagte Papa und ich bedankte mich. Dann stiegen wir alle in mein Auto ein und ich fuhr los.

"Fahr zu Sergio's Gestüt."
"Können wir nicht erst zu King?"
"Erst die Überraschung." Ich nickte und fuhr die wenigen Kilometer, die zwischen unserem Haus und dem Gestüt lagen, ziemlich schnell, da ich zu King wollte. Wir wohnten sehr weit außerhalb und das Gestüt lag halt auf dem Land, ein wenig weiter außerhalb. Als wir angekommen waren, stiegen alle auf dem traditionell gestalteten Hofplatz aus und Papa war ganz aufgeregt.

"Kommt mit." Wir folgten ihm und er ging am Haus entlang über einen gepflasterten Weg zu den Koppeln, wo noch ein vereinzelter Stall war. Er ging einfach weiter und ich folgte verwundert. Dann kamen wir jedoch an und betraten das Gebäude, das sehr modern war. Es bestand aus zwei Boxen, einer kleinen Sattelkammer, einem eigenen Paddock und einer eigenen Wiese.

"Schau mal wer in der Box ist."
"Nein oder?" Ich schaute rein und sah mein Pferd, King of Magic.
"Danke, Papa." Ich küsste seine Wange und ging dann näher zu meinem Pferd.
"Mein großer! Hey." Ich betrat mit High Heels in die Box und fiel ihm halb um den Hals, wie das halt bei einem Pferd möglich ist.
"Ich habe gewonnen. Eigentlich wollte ich es nicht ohne dich machen, aber du hast mich da hingeführt also wollte ich es auch für dich beenden." Er schmiegte seinen Kopf an mich und schnaubte leise, was mich glauben ließ, dass er mich verstand.

"Ich habe dich heute vermisst, mit dir hätte ich es noch besser als eh schon gemacht, wenn das überhaupt möglich ist. Gefällt es dir hier? Ich hoffe schon. Hier wird dir wenigstens nichts passieren wie auf dem alten Hof. Hier bist du sicher." Papa und Junior waren mittlerweile verschwunden und irgendwann entschied ich mich dann dazu, meinen kleinen an einen Strick zu machen und ihn ein wenig auf der Koppel grasen zu lassen. Ich führte ihn also mal wieder im Schnecken-Tempo nach draußen und dort setzte ich mich auf einen Stein, während er vor mir graste.

"Wir bekommen das hin. Es wird alles gut werden." Ich redete einfach mit ihm, um ihn ein wenig zu beschäftigen und vielleicht auch zu beruhigen in seinem neuen Umfeld, doch er wirkte schon so, als wäre er bereits gut angekommen.

"Ich muss jetzt wohl zu meiner Party, aber ich komme wieder." Ich brachte ihn nach einigen Minuten wieder in seine Box und lief dann zum Wohnhaus, das wie eine Art Ferienhaus für die Ramos Familie war. Dort angekommen, standen bereits viele unserer Freunde versammelt und ich begrüßte alle. Es waren einige Spieler und meine zwei besten Freundinnen, mit denen ich gerade mein Abitur gemacht hatte, da.

"Ich bin so stolz auf dich." Sagte James grinsend.
"Vielen Dank."
"Emilia, dein Ritt war unglaublich." Sagte Sergio.
"Bei unserem Public viewing hatten wir alle Gänsehaut." Sagte Pilar, Sergio's Frau und ich war so glücklich, dass es nicht in Worte zu fassen war.
"Ich verstehe davon nichts, aber es wirkte so, als wärst du mit dem Pferd eins gewesen." Toni war immer so süß, dass er mich zum lächeln brachte.

"Sergio, Pilar. Danke dass King of Magic hier stehen darf."
"Sehr gerne. Hier ist er gut aufgehoben. Miguel ist unser neuer Mitarbeiter und er kümmert sich sehr viel und fürsorglich." Sagte Pilar.
"Ach, kein Problem." Gab Sergio zurück.
"Was ist mit meinem Tierarzt?"
"Cristiano hat alles geregelt. Der kommt ab jetzt hier hin."
"Ich danke euch allen von ganzem Herzen."
"Lasst uns Essen." Wir folgten Pilar ins Haus und meine zwei besten Freundinnen, Elena und Abril hakten sich bei mir unter, sodass ich in der Mitte ging.

(A/N: Elena wird von Leighton Meester gespielt, Abril wird von Blake Lively gespielt.)

Drinnen setzten wir uns zu den anderen an den langen Tisch und dann gab es erstmal Champagner zum anstoßen.
"Auf meine wundervolle Tochter die das unmögliche geschafft hat und in ihrer Sportart mit uns mithält. Wir sind spanische Meister im Fußball und sie ist es im Reiten. Emilia ich bin so stolz auf dich, wie auch auf Junior. Ich werde dich immer unterstützen. Ebenso möchte ich auf King of Magic anstoßen, der Emilia erst da hingebracht hat, wo sie jetzt ist. CHEERS!" Alle stießen an und ich war gerührt von Papas Worten.

"Danke, Papa." Sagte ich lächelnd und er nickte, bevor er meine Wange küsste. Dann gab es Essen und Pilar hatte meine Lieblingsessen von ihrem Koch machen lassen. Tacos, Mini-Burger, Pommes und Salat. Es war sehr lecker und wir aßen gemütlich im großen Esszimmer des Gestüts.

"Pilar, einfach Danke."
"Sehr gerne, Emilia."
"Habt ihr eigentlich alle schon damit gerechnet, dass ich gewinne?" Fragte ich lachend.
"Natürlich haben wir das. Wir wissen immer wer gewinnt. im Fußball sind das wir, im Dressurreiten du." Sagte Marcelo und alle lachten.
"Er hat Recht." Sagte Papa und alle nickten zustimmend.

"Was machst du mit den 500.000€?" Fragte Keylor Navas.
"Ich möchte es an Toni's Stiftung spenden."
"Du willst was?" Fragte Toni ungläubig.
"Ich bewundere die Arbeit von dir und Jessica und das möchte ich gerne unterstützen."
"Ich weiß nicht was ich sagen soll."
"Wir machen gleich ein Foto mit dem Check, dann mache ich es direkt offiziell."
"Emilia, du bist die beste." Er stand auf, ich stand ebenfalls auf und wir umarmten uns.
"Ich bin sprachlos."
"Meine Tochter tritt in meine Fußstapfen." Sagte Papa stolz und ich lächelte ihn an. Nach dem Essen gingen Toni und ich dann raus, zusammen mit Papa und wir stellten uns auf eine der Pferdewiesen. Dort hielt jeder den Check in einer Hand und davon machte Papa dann ein Foto, das ich auf Instagram postete.

"Ich möchte allen danken, die mich auf dem Weg zu meinem Sieg unterstützt haben und da ich das Geld gerne spenden möchte, geht es an die Stiftung von meinem guten Freund, Toni. Dort kommt es Kindern zugute, denen es nicht so gut geht wie mir in meiner Kindheit. Danke, Toni❤️."

Dann postete ich noch ein Bild heute nach der Siegerehrung und dann ging die richtige Party im Garten des Hauses los. Wir tanzten alle und die Stimmung war perfekt.
"Marco schaut dich die ganze Zeit an." Sagte Abril.
"Tut er?"
"Ja. Habt ihr seit dem Familientreffen noch geredet?"
"Nein haben wir nicht, aber ich hatte auch kaum Zeit." Gab ich zu.
"Ich denke er wird gleich mit dir reden." Sagten beide gleichzeitig.
"Bitte nicht.... bleibt..." Und schon waren die beiden zu den anderen verschwunden. Ich hatte aber keine Lust, hier alleine zu stehen, also ging ich nochmal zu King of Magic. Am Stall angekommen, ging ich hinein und putzte Magic einfach ein wenig mit einem Striegel.

"Du hast mein Leben damals verändert und ich werde dich niemals weggeben, egal was passiert. Weißt du, seit Mama weg ist, frage ich mich manchmal, ob mein Leben einen Sinn macht, aber dann sehe ich dich und sehe den Sinn wieder. Papa und Junior bedeuten mir natürlich auch sehr viel, aber du hast meine Freude zurück gebracht." Ich flüsterte und King war am dösen und kuschelte seinen Kopf an meinen Bauch. Irgendwann hörte ich dann die Stalltür und als ich mich umdrehte, sah ich Marco langsam zu mir kommen.

"Er ist wunderschön." Er deutete auf King of Magic und ich nickte.
"Das ist er."
"Dir geht es im Moment nicht so gut ohne ihn oder?"
"Er muss nicht eingeschläfert werden, das ist das, was mir Hoffnung gibt."
"Er wird wieder okay."
"Dein Wort in Gottes Ohr."
"Du hängst sehr an ihm oder?" Fragte er und setzte sich auf den Betonboden vor der Box.
"Wenn du wüsstest wie sehr. Ich habe ihn bekommen, als Mama uns verlassen hat und er hat mir irgendwie aus der Zeit geholfen. Einfach dadurch dass er da war."
"Wann ist sie gegangen?"
"Vor 5 Jahren, als Junior zwei war und dann habe ich Magic bekommen als ich gerade 14 war."
"Das mit deiner Mum tut mir leid. Das muss sehr hart gewesen sein."
"Soll ich dir was sagen?" Er nickte und schaute mich gespannt an.

"Das war es."
"Du hast mich voll auf die Folter gespannt." Ich fing an zu lachen und Marco tat es mir gleich.
"Emilia, der Kuss hat mir etwas bedeutet aber ich wollte es mir nicht eingestehen."
"Es ist zu spät."
"Was ist zu spät?"
"Du hast es dir versaut."
"Ich mag dich, Emilia."
"Und morgen heißt es bestimmt wieder, dass dieser Satz ohne Bedeutung war... kannst du mich alleine lassen?"
"Wie du willst." Er lächelte mich an, bevorrechte ging, aber das Lächeln sah gezwungen aus.

"Wir fliegen morgen nach Ibiza, aber du bist hier gut aufgehoben. Ich habe dich lieb." Er schnaubte leise und es war sein liebevolles schnauben, bevor ich meine Stirn an seine legte und dann ging. Ich schloss die Stalltür und ging dann ebenfalls. Der Abschied fiel mir schwer, aber je kürzer ich es machte, desto besser. Dann ging ich zurück in den Garten und tanzte noch ein bisschen mit den anderen, bevor ich mich von allen und besonders lange von James verabschiedete und wir schließlich nach Hause fuhren. Dort angekommen, zog ich mich um und fiel dann tot müde in mein Bett.

Mein Leben ist nicht mehr wie vorherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt